Affaere im Paradies
damit am Montag anfangen.«
Sie nickte. »Ich werde mich hinter Curt klemmen. Vielleicht bekommen wir so den Namen der Firma heraus, die sich mit Elisas und Charles Angelegenheiten befasst.«
»Nein.«
»Nein?« wiederholte sie erstaunt. »Aber es ist doch sinnvoll, auch dieser Spur nachzugehen, wenn wir in dieser Richtung bereits Vermutungen hegen.«
»Ich möchte, dass du dich aus dieser Sache heraushältst.« Er sprach betont langsam, während er aufstand. »Ich möchte nicht, dass du weiterhin irgendjemanden befragst.«
»Wovon zum Teufel redest du überhaupt? Du bekommst keine Story ohne Fragen.«
»Was immer wir auch an dem Artikel verdienen sollten, wie das Ergebnis auch aussehen mag, wir machen halbe-halbe. Aber von jetzt an übernehme ich.«
Laurel legte den Kopf auf die Seite. »Du hast den Verstand verloren.«
Vielleicht lag es an der sehr ruhigen, sehr milden Art, mit der sie das sagte, die das Fass zum Überlaufen brachte. Er verlor jedes vernünftige Argument, vergaß jede sorgfältig überlegte Überredungskunst und schien sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben.
»Ich habe den Verstand verloren!« fuhr er auf. »Das ist ja großartig.« Er durchmaß das Zimmer, entfernte sich dabei von ihr, um nicht Gefahr zu laufen, sie am Kragen zu packen und zu schütteln. »Dies ist kein Spiel, verdammt. Wir spielen nicht darum, wer es schafft, auf Seite eins einzusteigen.«
»Ich habe meinen Beruf nie als Spiel betrachtet.«
»Ich will dich nicht im Weg haben.«
Ihre Augen verengten sich. »Dann werde ich dir aus dem Weg gehen. Du tust das Gleiche.«
»Es ist gefährlich!« schrie er. »Benutze deinen Verstand. Du bist diejenige, hinter der man her ist, nicht nur einmal, sondern dreimal. Wer immer für Annes Tod verantwortlich ist, wird nicht zögern, noch einmal zu töten.«
Sie hob eine Braue – diese verdammt schöne, hochmütige, schwarze Augenbraue. »Dann werde ich auf mich aufpassen müssen, nicht wahr?«
»Du Idiotin, niemand hat mich angerufen und mich gewarnt, weiterzumachen. Niemand hat mich bedroht.« Panik klang in seiner Stimme, schiere Panik, aber sie war viel zu wütend, als dass sie es gemerkt hätte.
»Willst du wissen, warum, Matthew?« schrie sie ihn an. »Weil ich eine Frau bin und offensichtlich nachgegeben hätte. So, wie du dir vorstellst, dass ich das Gleiche täte, wenn du nur laut genug herumschreist und dich wichtig machst.«
»Sei nicht dümmer als notwendig.«
»Aber das eine, woran die nicht gedacht haben«, fuhr sie wütend fort, »das eine, woran du nicht denkst, ist, dass ich Reporterin bin. Und um eine Story zu bekommen, um die Wahrheit zu bekommen, tut ein Reporter das, was ihm notwendig erscheint. Die meisten von uns sind gewohnt, in Gefahr zu geraten, auf die eine oder andere Weise. Das ist unser Beruf.«
»Aber ich bin nicht in die meisten Reporter verliebt«, schrie Matthew zurück. »Ich bin in dich verliebt!«
Er stürmte an ihr vorbei, während er das sagte, bis er am Tisch stehen blieb, um seine Zigaretten an sich zu reißen.
Laurel starrte ihn an, während er auf der Suche nach einem Streichholz unter den Papieren herumwühlte. Sie war ganz außer Atem, als wäre sie eine Treppe mit zwei Stufen gleichzeitig hinaufgerannt. Jetzt, wo sie oben angekommen war, wusste sie überhaupt nicht mehr, warum sie es so eilig gehabt hatte. Erst als Matthew zu fluchen und vor sich hinzuschimpfen aufhörte und sich zu ihr umdrehte, fühlte sie das Glühen, die Wärme, die Freude.
Matthew legte die unangezündete Zigarette hin und starrte sie an. Was zum Teufel hatte er gesagt? Oh Himmel, hatte er soeben alles zunichte gemacht, weil er seine Karten offen auf den Tisch gelegt hatte, noch ehe er sicher sein konnte zu gewinnen? Und wie sollte er sich jetzt verhalten? Er beschloss, ihr eine Hintertür zu öffnen.
»Habe ich – gerade gesagt, was ich glaube, gesagt zu haben?«
Laurel lächelte nicht, sondern faltete gelassen die Hände. »Ja, ich habe einen Zeugen.«
Matthew zog eine Braue in die Höhe. »Hier ist aber niemand.«
»Ich werde jemanden bestechen.«
Er steckte die Hände tief in die Taschen, weil er den dringenden Wunsch verspürte, sie zu berühren. »Ist es das, was du möchtest?«
Sie sah ihn auf eine eigenartige Weise an und kam dann einen Schritt auf ihn zu. »Ich frage mich, warum ich dich für einsichtig und einfühlsam gehalten habe. Es ist eine allgemeine Tatsache, Matthew, dass eine Frau, wenn sie in einen Mann verliebt ist, es gerne
Weitere Kostenlose Bücher