Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Mithörer aufnahm.
    »Sie sind zweimal gewarnt worden.« Es war der Hauch einer Stimme, geschlechtslos, aber Laurel glaubte nicht, dass sie die mitschwingende Furcht sich nur einbildete. »Hören Sie auf, Anne Trulanes Tod zu erforschen.«
    »Haben Sie mir die Schlange geschickt?« Laurel beobachtete Matthew, der auf einen anderen Nebenanschluss beim Telefon drückte und hastig eine Nummer wählte.
    »Dies war eine Warnung. Die nächste wird nicht tot sein.«
    Sie konnte nicht verhindern, dass ihr die Panik den Rücken hochkroch, aber sie konnte ihre Stimme beherrschen. »Gestern Abend waren Sie in den Sümpfen.«
    »Sie haben dort nichts zu suchen. Wenn Sie wieder hingehen, werden Sie nicht herauskommen.«
    Laurel hörte, wie jemand quer durch den Raum nach Kaffee brüllte, ohne Zucker. Sie fragte sich, ob sie träumte. »Was fürchten Sie, dass ich finden könnte?«
    »Anne hätte sich von den Sümpfen fernhalten sollen. Erinnern Sie sich daran.«
    Es klickte, und dann war nur noch das monotone Summen der Leitung zu hören. Sekunden später fluchte Matthew und legte seinen Hörer auf. »Es hat nicht gereicht, um herauszufinden, woher der Anruf kam. Hast du eine Vorstellung von der Stimme? Hast du irgendetwas wiedererkannt?«
    »Nichts.«
    Er nahm ihren Notizblock hoch, auf dem sich Laurel automatisch das Gespräch in Kurzschrift notiert hatte. »Zur Sache«, murmelte er. »Wir machen jemanden sehr nervös.« Jemand, dachte er, während ihm seine eigene Theorie wieder in den Sinn kam, der möglicherweise dreimal getötet hat.
    »Du denkst wieder an die Polizei«, sagte Laurel.
    »Da hast du verdammt Recht.«
    Während sie aufstand, fuhr sich Laurel mit der Hand durch das Haar. »Hör zu, Matthew, ich will nicht behaupten, du hast Unrecht. Ich möchte nur etwas Zeit haben, um es zu überdenken. Hör zu«, wiederholte sie, als er sprechen wollte. »Wer immer das war, er will, dass wir aufhören. Nun, trotz aller Absichten und Pläne, werden wir das während des Wochenendes tun müssen. Ich brauche einige Zeit, um meine Notizen durchzusehen, sie mit den deinen zu vergleichen und sie auszuwerten. Falls wir zur Polizei gehen sollten – am Montag«, setzte sie mit Nachdruck hinzu, »dann sollten wir auch mit scharfem Geschütz auffahren können.«
    Sie hatte Recht, aber es gefiel ihm nicht. Verschiedene Ideen, wie er sie aus den Nachforschungen heraushalten könnte, schossen ihm durch den Kopf. Ihm blieb das Wochenende, um sich für die beste zu entscheiden. »In Ordnung, stimm dich mit Don ab. Ich suche meine Unterlagen zusammen.«
    Statt des Steaks und der brennenden Kerzen, die Matthew sich vorgestellt hatte, aßen sie Hamburger und erkaltende Pommes frites an Laurels Klapptisch. Sie hatten ihre Unterlagen ausgebreitet – Matthews handschriftliche Notizen, die aus Kritzeleien bestanden, wie Laurel feststellte und ihre eigenen, in gestochener Kurzschrift. Sie hatten sich nicht die Zeit genommen – und beide fanden, dass es gut so war –, auf ihren früheren Streitpunkt und seine Gründe zurückzukommen. Denn jetzt waren sie nur noch Journalisten, die sich mit allen Aspekten einer Story befassten.
    »Ich würde sagen, wir können mit Sicherheit annehmen, über genügend Indizienbeweise zu verfügen, aus denen hervorgeht, dass Anne Trulanes Tod mehr als nur ein unglücklicher Unfall war«, fasste Laurel ihrer beider Notizen zusammen, um einen logischen Zusammenhang hineinzubekommen.
    »Sehr gut«, murmelte Matthew. »Das klingt wie etwas, das Curt zur Jury gesagt haben könnte.«
    »Sei kein Klugschwätzer, Matthew«, sagte sie sanft. »Reich mir das Soda herüber.« Sie nahm die Flasche und trank stirnrunzelnd daraus. »Wir haben Susans Behauptung, dass sich Anne vor dunklen Orten fürchtete – und besonders dem Sumpf – was in der Zwischenzeit von Louis, Marion und Binney bestätigt wurde. Wir haben die aus Susans Hotelzimmer gestohlenen Briefe, meine widerliche kleine Schachtel, einen heftigen Schubs im Sumpf und einen anonymen Telefonanruf.«
    Weil Laurel schrieb und so in ihre Arbeit vertieft war, fiel ihr nicht auf, wie Matthew nervös mit seinen Zigaretten spielte. »Das erste Interview mit Louis und Marion … da ist nicht viel zu holen – außer Gefühlen – und damit willst du ja nichts zu tun haben.«
    »Es kann aber trotzdem recht nützlich sein«, sagte Matthew sachlich, »wenn du es ein wenig objektiv betrachtest.«
    Sie öffnete den Mund, um ihm eine bissige Bemerkung zuzuwerfen, ließ es dann aber

Weitere Kostenlose Bücher