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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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senkte den Kopf, sodass ihre Lippen nur noch wenig voneinander entfernt waren.
    »Leg mir keine Worte in den Mund, Matthew.« Sie bemühte sich, gleichmäßig zu atmen, trat einen Schritt zurück und stieß an die Wand des Spaliers. Sie wäre ausgewichen, hätte er sich nicht so schnell bewegt und ihr den Weg abgeschnitten.
    »Auf dem Rückzug, Laurellie?« Nein, es lag nicht nur an ihrem Zorn, dachte er, als er den heftigen Pulsschlag an ihrem Hals sah. Dieses Mal nicht.
    Sie wurde von Wärme erfüllt, wie von einem trägen Strom. Laurel richtete sich auf und hob das Kinn. »Ich habe es nicht nötig, den Rückzug vor dir anzutreten. Es ist schon schlimm genug, dass ich dich Tag für Tag beim ›Herald‹ ertragen muss, aber ich habe es auch verdammt nicht nötig, hier herumzustehen und meine Zeit zu vertrödeln. Ich gehe hinein«, sie schrie es beinahe, »weil ich hungrig bin!«
    Sie schob ihn aus dem Weg und stürmte zum Haus zurück. Matthew blieb einen Moment stehen und sah ihr nach – dem wippenden Haar, den langen, graziösen Schritten, dem kochenden Zorn. Sie ist, dachte er, schon ein Teufelsweib. Sie zu lieben muss ein faszinierendes Erlebnis sein, dachte er. Er hatte die Absicht, diese Erfahrung zu machen, und sie auch, und zwar bald.

2. K APITEL
    Weil der Ärger des vergangenen Abends immer noch in ihr kochte, entschloss sich Laurel, zu Fuß in die Redaktion zu gehen. Eine halbe Stunde in der warmen Luft, ihr Weg inmitten der Menschen, Schaufenster betrachten, und hie und da etwas vom Gespräch der anderen Fußgänger aufschnappen – das alles würde ihre Erregung schnell besänftigen. Die Stadt war, wie das außerhalb gelegene Haus auf der Plantage, Laurels beständige Liebe. Sie betrachtete es nicht als Widerspruch, sich zu der eleganten Zeitlosigkeit von »Promesse d’Amour« ebenso hingezogen zu fühlen wie zu der hektischen Eile des Geschäftsverkehrs.
    Solange sie sich erinnern konnte, hatte sie mit diesen beiden Welten zu tun gehabt und sich in beiden gleichermaßen wohl gefühlt. Sie war ehrgeizig – und sie war romantisch. Praktisches Denken und Verträumtheit waren beide ein Teil ihres Wesens, und das Hin und Her war ihr nie zu viel geworden. Im Augenblick fühlte sie sich mit dem Krach und der sie umgebenden Eile wohler als mit der Erinnerung an den dämmrigen Garten.
    Worauf hatte Matthew es angelegt? fragte sie sich noch einmal und steckte die Hände in die Taschen. Laurel hatte das Gefühl, sie kenne Matthew gut genug, um zu verstehen, dass er selten etwas ohne verborgene Absichten tat. Er hatte sie in dieser Weise noch nie zuvor berührt. Stirnrunzelnd starrte sie in eine Auslage und rief sich in Erinnerung, dass Matthew Bates sie das ganze Jahr lang so gut wie nie berührt hatte. Und gestern Abend … Gestern Abend war etwas beinahe Unverfängliches an der Art gewesen, wie er mit den Fingern über ihren Nacken gestreift war und ihr Handgelenk gestreichelt hatte. Beinahe unverfänglich, wiederholte sie. Aber ihre Reaktion darauf war ganz und gar nicht verfänglich gewesen.
    Offensichtlich hatte er sie doch in einem unbedachten Augenblick erwischt … Absichtlich, fand Laurel und runzelte die Stirn noch mehr. Sie hatte keine Aufregung oder Vorfreude verspürt, sondern einfach Überraschung, von der sie sich jetzt restlos erholt hatte. Der Garten war verträumt, romantisch gewesen. Sie war stets empfänglich für Stimmungen, und nur deshalb hatte sie ihm wohl diese dummen Sachen gesagt. Und darum hatte sie, wenn auch nur für eine Minute, herausfinden wollen, wie es wohl wäre, von ihm gehalten zu werden.
    Blüten und Sonnenuntergang. In einer solchen Umgebung könnte eine Frau selbst den Teufel anziehend finden. Wenigstens zeitweilig.
    Aber sie war nicht gewillt, sich von einem absurden Vorfall in einer Traumwelt ihren Tag verderben zu lassen. Entschlossen, das alles zu vergessen und den Mann dazu, der das verursacht hatte, wollte sie weitergehen.
    »Guten Morgen, Laurellie.«
    Vor Überraschung wäre Laurel fast gestolpert, aber eine Hand hielt sie am Arm fest. Gütiger Himmel, gab es in ganz New Orleans keinen Ort, wo man ihm nicht entkommen konnte? Sie drehte sich um und warf Matthew einen langen, kühlen Blick zu. »Pech mit dem Auto gehabt?«
    Hochmut steht ihr gut, überlegte er, genau wie Zorn. »Es ist ein schöner Tag zum Laufen«, entgegnete er glatt und hielt sie beim Arm, während sie die Straße überquerten. Er war nicht so dumm, ihr mitzuteilen, dass er sie das Haus zu Fuß

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