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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fällt mir ein, dass Sie neuerdings Interesse für exotische Tiere zeigen.«
    Aha, also daher weht der Wind, dachte Alan. Ohne sich zu äußern, führte er seine Tasse zum Mund.
    »Hat es Ihnen im Zoo gefallen?«, wollte Myra wissen.
    »Anscheinend haben Sie die Sonntagszeitung gelesen, Myra.«
    »Selbstverständlich! Und ich muss gestehen, Sie beide schauen sehr gut aus miteinander. Aber das hatte ich erwartet.« Zufrieden lächelnd nippte Myra Ditmeyer an ihrem Tee. »War Shelby sehr über das Foto verärgert?«
    »Ich weiß es nicht.« An diese Möglichkeit hatte Alan überhaupt noch nicht gedacht. Er war schon längst daran gewöhnt, dass sein Privatleben in die Öffentlichkeit gezogen wurde, es störte ihn nicht mehr. »Meinen Sie, dass Shelby es sein könnte?«
    »Normalerweise nicht«, überlegte Myra, »aber sie ist bekannt dafür, überraschend zu reagieren. Ich möchte nicht aufdringlich sein, Alan – und es geht mich natürlich auch nichts an …« Myra lächelte entschuldigend. »Aber ich kenne Sie und Shelby ja schon seit Ihrer Kinderzeit. Und ich mag Sie beide gern.« Myra zögerte eine Sekunde, doch die Versuchung war zu groß. Sie griff noch einmal auf den Teller mit dem ausgezeichneten Gebäck. Dann sagte sie: »Alan, Sie können sich nicht vorstellen, wie mich das Foto gefreut hat.«
    Alan hatte schon als kleiner Junge eine Vorliebe für Myra gehabt, und diese Unterhaltung heute amüsierte ihn sehr. »Warum?«, erkundigte er sich scheinheilig.
    »Eigentlich wollte ich selbst euch zusammenbringen, und dass ihr euch ohne mein Zutun näher kennengelernt habt, kränkt meinen Stolz. Aber mit dem Ergebnis bin ich höchst zufrieden.«
    Alan erkannte Myras Gedankengang, was auch nicht weiter schwierig war. »Ein Nachmittag im Zoo bedeutet noch keine Heirat.«
    »Da spricht der echte Politiker!« Myra lehnte sich bequem zurück. »Wenn ich Ihrem McGee nur das Rezept für seine Kuchen entringen könnte …«
    Alan schüttelte lachend den Kopf. »Ich halte das für völlig unmöglich, Myra.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht, leider. Als ein Korb mit köstlichen Erdbeeren bei Shelby abgegeben wurde, war ich zufälligerweise dort«, kam sie beiläufig wieder zum Thema zurück. »Sie wissen natürlich absolut nichts darüber, mein Freund, oder?«
    »Erdbeeren?« Alan lächelte unverbindlich. »Die mag ich sehr gern.«
    »Hören wir auf, um die Sache herumzureden«, meinte Myra entschieden. »Außerdem kenne ich Sie viel zu gut. Ein Mann Ihrer Art schickt keine solchen Präsente an eine Frau und verbringt auch nicht mit ihr kostbare Stunden im Zoo, wenn er nicht verrückt nach ihr ist.«
    »Ich bin nicht verrückt nach Shelby«, verbesserte Alan diese Behauptung und trank zwischendurch einen Schluck Tee, »sondern ich bin in sie verliebt.«
    Myra konnte einen überraschten Ausruf nicht zurückhalten. »Das ging ja noch schneller, als sogar ich es erwartete.«
    »Ich war sofort in sie verliebt«, gestand Alan und war selbst überrascht, dass er das ausgesprochen hatte.
    »Ausgezeichnet!« Myra lehnte sich vor und tätschelte sein Knie. »Niemand verdient diesen Schock mehr als Sie, Alan«, fügte sie hinzu, und ein leichter Unterton von Schadenfreude schwang in ihrer Stimme mit.
    Alan musste lachen, obwohl ihm nicht danach zumute war. »Leider beruht dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit.«
    »Was soll das heißen?«, forschte Myra verblüfft.
    »Genau das, was ich gesagt habe.« Widerstrebend musste sich Alan eingestehen, dass ihn diese Erkenntnis schmerzte. Shelbys verletzende Worte klangen noch immer in seinem Ohr. »Sie hat nicht einmal Lust, mich zu sehen.«
    »Dummes Zeug!« Mrs. Ditmeyer stellte jetzt sogar ihren Kuchenteller beiseite. »Dass ich bei ihr war, als die Erdbeeren eintrafen, sagte ich schon. Und mir kann Shelby nichts vormachen.« Mit ausgestrecktem Zeigefinger unterstrich sie ihre Bemerkung. »So habe ich Shelby noch nie erlebt. Ich bin überzeugt, dass sie ebenfalls sehr angetan von Ihnen ist.«
    Alan war keineswegs überzeugt. »Sie ist eine sehr eigensinnige junge Frau«, meinte er nachdenklich, »und es ist ihr fester Wille, sich in keiner Weise mit mir einzulassen – meines Berufes wegen.«
    »Aha, so ist das.« Myra überlegte und klopfte mit ihren sorgsam manikürten Fingernägeln auf die Stuhllehne. »Das hätte ich mir allerdings denken können.«
    Alan erinnerte sich, wie leidenschaftlich Shelbys Mund seinem Kuss entgegengekommen war. »Ich weiß, dass ich ihr nicht

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