Affären? Nein Danke!
draußen im Wagen auf mich zu warten, Oscar.”
Oscar zögerte einen Moment, dann nickte er und verließ das Restaurant.
Janet war kurz vor dem Ausrasten. Gage bemerkte es und überlegte, was er tun konnte, um ihr die Situation zu erleichtern.
“Sweetheart”, begann Gracie, “ich denke, dass Oscar ein wirklich netter Partner wäre, wenn du ihm nur eine Chance geben würdest.”
“Ich werde mich nicht mit ihm treffen”, unterbrach Janet ihre Mutter. “Um keinen Preis.”
Gage atmete im Stillen auf. Er bewunderte, wie fest und doch höflich Janet ihrer Mutter die Stirn bot.
“Bitte, Honey. Wir haben nicht mehr viel Zeit.” Gracie warf einen Blick auf die Uhr, als ob jede Minute zählte. “Gestern war ich bei Nadine.”
“Nicht schon wieder!”, seufzte Janet.
“Du wirst dich darüber freuen. Nadine hat gesagt, dass du den Mann deiner Träume sehr bald kennenlernen wirst, falls es nicht bereits geschehen ist. Liebe steht in deinen Sternen. Doch sie hat auch gesagt, dass deine Sturheit dich daran hindern wird, zu erkennen, wer der Betreffende ist. Das dürfen wir nicht zulassen.”
“Hör zu, Mutter. Nadine baut sich doch nur ein Hintertürchen, falls ihre Voraussage nicht eintreffen sollte.”
“Hm”, meinte Gracie gelassen. “Nadine hat immerhin vorhergesagt, dass du ein Mädchen wirst.”
“Da war die Chance eins zu eins.”
“Bitte hör mir nur eine Minute mal vernünftig zu, Janet. In achtzehn Monaten werde ich zweiundfünfzig. Ich würde todunglücklich sein, wenn ich keine Enkelkinder habe. Es hat mich so traurig gemacht, dass du ein Einzelkind warst. Bitte gib Oscar eine Chance. Woher willst du wissen, dass er nicht dein Traummann ist.”
“Glaub mir, Mom, er ist es nicht. Ich bin überzeugt, dass es so etwas wie den Einen und Einzigen sowieso nicht gibt.”
“Oh, diese Sturheit!”
“Warum verlässt du dich auf diese Astrologin? Wieso muss sich unser ganzes Leben nach ihren Prophezeiungen richten?”
“Du weißt doch genau, dass sie seit drei Jahrzehnten die Astrologin unserer Familie ist. Deine Großmutter hat sie um Rat gefragt, und deine Tante Rhonda ebenfalls. Das darf man nicht außer Acht lassen. Im Übrigen hat Nadine in meinem Fall immer recht behalten.”
Janet schaute skeptisch zu ihrer Mutter auf.
“Na schön, sie hat mir geraten, keine Mobilfunkaktien zu kaufen, weil sie dachte, das sei nur eine vorübergehende Mode. Vielleicht war es auch ein Fehler, mir zu raten, ich solle stattdessen lieber die Aktien von Hamilton Mint kaufen, die vergoldete Klobürsten mit Elvis-Presley-Erinnerungsmotiv zum Jahrestag hergestellt haben. Ich gebe zu, dass sie im finanziellen Bereich gewisse Schwächen hat. Doch in Liebesdingen lag sie noch nie falsch. Bitte hör auf sie, Janet. Ich liebe dich und möchte, dass du glücklich bist.”
“Aber ich bin doch glücklich.”
“Du siehst aber nicht so aus.”
Janet schaute hilfesuchend zu Gage.
Das war wie ein Stichwort. Er wurde gebraucht. Er stand auf. “Mrs. Hunter.”
“Ja?”, fragte Gracie erstaunt.
“Janet kann nicht mit Oscar ausgehen. Weder heute Abend noch sonst irgendwann.” Die Erleichterung, die er in Janets Augen las, feuerte ihn noch mehr an. Er fühlte sich wie der Gewinner eines Jackpots. “Was das betrifft”, fuhr er fort, “möchte ich sogar sagen, dass sie mit niemandem ausgehen wird.”
“Oh?” Gracie bekam ganz große fragende Augen. “Und weshalb?”
“Weil wir zusammen sind. Und zwar fest.”
4. KAPITEL
War der Typ eigentlich völlig durchgeknallt? Janet starrte Gage an, stumm vor Verblüffung.
Gage warf ihr einen Blick zu, der verriet, dass er sich selber gerade ziemlich gut fand. Offenbar sah er sich als den Helden, der die Prinzessin vor dem Drachen rettet.
Janet presste eine Hand auf die Brust und versuchte, ruhig durchzuatmen. Sie war sicher, dass sie knallrot geworden war.
Grace dagegen war außer sich vor Freude. Sie quietschte glücklich und fiel Gage um den Hals. “Das ist ja wunderbar.”
Sie ließ ihn los und wandte sich an Janet. “Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass Nadine immer recht behält. Die Saint-Jude-Brosche hat gewirkt. Warum habt ihr beiden nicht gleich etwas gesagt?”
“Ja”, bemerkte Janet scharf zu Gage. Ob der Mann überhaupt eine Ahnung hatte, welche Lawine er losgetreten hatte? Gracie in voller Fahrt hatte die Wirkung einer Dampfwalze. “Warum nicht?”
“Hm …” Gage grinste verlegen. “Weil ich dich gerade erst gefragt habe, ob es mit
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