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Affären? Nein Danke!

Affären? Nein Danke!

Titel: Affären? Nein Danke! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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uns was Ernstes ist.”
    Ernst? Der Typ war völlig daneben.
    Gracie klatschte vergnügt in die Hände. “Und Janet hat Ja gesagt? Sie haben meine Tochter tatsächlich überreden können? Oh, Sie müssen außerordentliche Qualitäten besitzen, Dr. Gregory.”
    “Nennen Sie mich ruhig Gage”, bot er an, setzte sich dann neben Janet und legte ihr einen Arm um die Schultern. Obwohl gar kein Grund dafür vorhanden war, begann ihr Herz sogleich schneller zu schlagen. “Sie ist nicht so abweisend, wie Sie denken.”
    Gracie spähte über den Rand ihrer Brille. “Ich glaube, sie hat gefunden, was sie braucht.”
    Janet schüttelte fassungslos den Kopf und versuchte, sich aus der Umarmung zu winden, doch Gage hielt sie eisern fest. Sie fand gar nicht fair, dass ihr Körper auf seine Nähe so überaus heftig reagierte.
    “Sie müssen bei Janet ein bisschen aufpassen”, sagte Gracie. “Sie war schon immer ein bisschen stur. Und viel zu ernsthaft. Außerdem glaubt sie, Unabhängigkeit sei das Wichtigste. Doch ich bin sicher, dass werden Sie schon in den Griff bekommen.”
    “Natürlich”, erwiderte Gage lächelnd und strich Janet zärtlich über den Nacken, was zur Folge hatte, dass ihr ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Sie wollte Gage wegstoßen und ihm erklären, er solle seine Finger von ihr lassen, doch seltsamerweise fand sie das, was seine Berührung in ihr auslöste, viel zu angenehm, um sich zu wehren.
    Gemein, dachte sie. Einfach gemein. Alles hatte sich gegen sie verschworen.
    Allerdings war sie ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass sie Gage kaum einen Vorwurf machen konnte. Denn hatte sie ihn nicht mit Blicken flehentlich gebeten, ihr zu Hilfe zu eilen? Und Gage war bereitwillig darauf eingegangen. Doch die Rettungsaktion war leider, was sie betraf, schiefgelaufen. Jetzt war alles nur noch schlimmer als vorher.
    Sie überlegte fieberhaft, während Gage sanft ihren Nacken massierte, was sie mehr oder weniger daran hinderte, auch nur einen einzigen vernünftigen Gedanken zu fassen. Wäre es wirklich so dumm, wenn sie und Gage so taten, als seien sie zusammen? Das würde ihr zumindest ihre Mutter eine Weile vom Hals halten. Was für eine Aussicht! Und überdies war Gage ein gut aussehender Mann mit viel Humor.
    Abgesehen davon, dass er gut küsste. Ja, es hätte schlimmer kommen können. Zum Beispiel Fitnesstraining mit Oscar. Ständig Predigten über die Gefahren schlaffer Oberschenkel.
    Doch Gage war auch ihr Kollege. Irgendwie war sie sicher, dass das Ganze große Komplikationen ergeben würde.
    Also musste sie diese Farce beenden, ehe größerer Schaden angerichtet wurde. “Hör mal, Mutter …”, begann sie.
    Doch gerade in diesem Moment beugte Gracie sich vor und küsste ihre Tochter auf die Wange. “Du hast mich zur glücklichsten Mutter der Welt gemacht”, flüsterte sie.
    “Mutter”, erwiderte Janet schwächlich. “Wir werden bestimmt nicht heiraten oder so was.”
    “Vielleicht nicht sofort. Doch deine Mutter darf doch wohl hoffen”, meinte Gracie lächelnd und wandte sich an Gage. “Hätten Sie Lust, am Samstag zum Mittagessen zu mir zu kommen? Oder müssen Sie arbeiten? Sagen wir, um ein Uhr?”
    “Wir haben beide am Wochenende keinen Dienst. Es wäre mir eine Ehre, Sie zu besuchen”, antwortete Gage.
    “Wenn Janet brav ist, dürfen Sie sie mitbringen.”
    Na toll. Jetzt waren die beiden bereits dicke Freunde. Janets wildester Albtraum wurde wahr.
    “Wir kommen gern.” Gage zog Janet liebevoll an sich. “Stimmt’s, Sweetheart?”
    Janet schaute ihn böse an. Dafür würde er büßen.
    “Ich bringe Oscar besser gleich die Neuigkeiten”, verkündete Gracie. “Ich muss ihm ja sagen, dass du kein Interesse hast. Vermutlich will er jetzt, dass ich ihm für die Wartezeit das Honorar zahle.”
    “Wenn das so ist, komme ich dafür auf”, bot Gage sofort an.
    “Wie außerordentlich nett von Ihnen.” Gracie kniff ihn mütterlich in die Wange. “Wo haben Sie bloß all die Jahre gesteckt?”
    “Immer auf der Suche”, erwiderte Gage mit einem Augenzwinkern.
    Janet verdrehte entnervt die Augen.
    Die beiden waren total durchgeknallt.
    “Ich kann es kaum erwarten, Tante Rhonda von deinem Glück zu erzählen. Und dann muss es natürlich auch Nadine erfahren. Der alten Zicke Mrs. Tattersol, die zwanzig Dollar darauf gewettet hat, dass du niemals einen Mann findest, werde ich es auch unter die Nase reiben.”
    “Halt!”, rief Janet entsetzt.
    Sie war ganz blass geworden.

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