Affären? Nein Danke!
Unmöglichkeit sein.
Zärtliche Gefühle für Janet stiegen in ihm auf. Nachdem sie ein Leben lang die Aufmerksamkeit von Niles Hunter ersehnt und nie bekommen hatte, verdiente sie ein paar Streicheleinheiten.
Gage wäre nur zu gern der Mann gewesen, der sie ihr gab. Wäre sie seine Freundin gewesen, hätte er sie mit duftenden Schaumbädern verwöhnt und sanft massierend ihren Luxuskörper eingeseift. Danach würde er sie in ein flauschiges Badetuch hüllen, um sie später mit ihrer Lieblingsbodylotion einzucremen.
Er würde ihr oft Kleinigkeiten mitbringen, um sie zu erfreuen. Vielleicht einen Wildblumenstrauß oder exklusive Schokolade als Betthupferl. Er stellte sich vor, wie er kleine Briefchen mit sexy Anspielungen in ihren Aktenkoffer schmuggelte.
Wenn sie erkältet war, würde er ihr die Kissen aufschütteln und Hühnersuppe für sie kochen. Wenn sie Fieber hatte, würde er sie mit kleinen Eisstückchen füttern, die weichsten Taschentücher kaufen, und einen Luftbefeuchter im Schlafzimmer aufstellen.
Er würde ihr Auto waschen und auftanken, ihren Lieblingskaffee kaufen und die Kaffeemaschine so programmieren, dass Janet morgens vom köstlichen Aroma des schwarzen Zaubertranks geweckt würde. Er würde ihr nach einem langen Arbeitstag die Füße massieren und ihr dann beim Kochen helfen oder einfach den Pizzaservice anrufen.
Das alles und noch viel mehr würde er für sie tun, wenn sie tatsächlich seine Freundin wäre. Doch das war sie nicht, und würde es vermutlich auch nie werden. Sie waren einfach zu verschieden. Außerdem war sie damit beschäftigt, sich eine Existenz aufzubauen. Und er hatte sich geschworen, das nächste Mal ausschließlich aus Liebe zu heiraten, und zwar musste es Liebe auf beiden Seiten sein.
Gage warf Janet einen bewundernden Blick zu. Wie schön ihr schwarzes Haar glänzte. Wie makellos ihr Teint war. Was für schöne große Augen sie hatte und was für perfekt geschwungene Lippen.
Sie waren so weich und verführerisch. Er hatte große Lust, sie zu küssen.
Gleichzeitig rief ihm eine innere Stimme zu: Unsinn, Gregory. Du willst sie doch bloß beschützen. Es ist das Gleiche wie bei Pauline.
Zu spät bemerkte er, dass er unverwandt auf Janets Mund gestarrt und dabei völlig das Essen vernachlässigt hatte. Außerdem erwartete Dr. Hunter senior offensichtlich die Antwort auf eine Bemerkung, die Gage überhört haben musste.
“Sir?” Er blinzelte und tauchte wieder in die Wirklichkeit auf. “Es tut mir leid. Könnten Sie es noch mal wiederholen?”
“Ich sagte, wie sehr ich Ihre Arbeit schätze, und wie sehr ich wünschte, einen Sohn wie Sie zu haben.”
“Danke für das Kompliment. Doch Sie haben eine wunderbare Tochter”, erwiderte Gage und unterdrückte den Impuls, dem Mann den Hals umzudrehen. Merkte Niles Hunter denn nicht, wie sehr er Janet mit seiner Bemerkung verletzte?
“Vermutlich”, war alles, was Dr. Hunter dazu bemerkte.
“Wussten Sie eigentlich, dass sie bereits drei Wochen nach ihrem Start in der Praxis eine Impfkampagne für unterprivilegierte Kinder ins Leben gerufen hat?”, sagte Gage.
“Wollen Sie das tatsächlich mit so einer außergewöhnlichen Innovation wie der Gregory-Technik vergleichen?”
“Niles”, meldete sich Gracie zu Wort, “das ist nicht fair.”
“Ich hole den Nachtisch.” Janet sprang auf. Sie war blass geworden. Eilig verließ sie das Esszimmer.
Gage warf Niles Hunter einen vorwurfsvollen Blick zu und stand ebenfalls auf. Der Mann hatte überhaupt kein Feingefühl. “Ich schaue mal, ob ich ihr helfen kann.”
Janet stürmte durch die Schwingtür in die Küche. Sie war verletzt, wütend und enttäuscht. Sie lehnte sich an den Küchentresen, senkte den Kopf und atmete tief durch, wobei sie langsam bis zehn zählte.
“Janet, Sweetheart.” Gage kam zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schultern. “Alles in Ordnung?”
Sie schüttelte seinen Arm ab. Das Allerletzte, was sie jetzt brauchte, war Mitleid seitens des großen Erfinders der Gregory-Technik.
“Verzeih mir, wenn ich das sage”, begann Gage, “aber dein Vater ist ein unerträglicher Snob.”
“Ach, und du etwa nicht?”
“Wie bitte?”
“Du hast dich aufgeführt, als wärst du der King”, gab sie zurück.
“Was meinst du damit?”
“Findest du es nicht ziemlich arrogant von dir, zu glauben, du durchschaust die Beziehung zwischen mir und meinem Vater und könntest sie zwischen Boeuf Stroganoff und Nachtisch kitten?”, fuhr Janet ihn an,
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