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Affären? Nein Danke!

Affären? Nein Danke!

Titel: Affären? Nein Danke! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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verwandelte? Ein ehemaliger Liebhaber? Kurz erfasste ihn eine Welle der Eifersucht. Glaubte sie nicht mehr an die Liebe, weil ihr jemand das Herz gebrochen hatte?
    “Frag mich nicht, weshalb ich es ihm gesagt habe. Vermutlich wollte ich ihn beeindrucken. Nach all den Jahren scheine ich immer noch zu hoffen, irgendwann einmal von diesem Mann gelobt zu werden.”
    “Von wem redest du?”, fragte Janet und sah ihre Mutter mit weit aufgerissenen Augen an. Sie umklammerte immer noch Gages Hand. “Wer kommt zum Essen?”
    Gracie wirkte zerknirscht. “Hm, dein Vater natürlich, Liebes.”

6. KAPITEL
    In diesem Moment klingelte es an der Haustür.
    Alle drei starrten sich an. Janets Herz raste. Ihr Vater stand da draußen vor der Tür. Jener Mann, dem sie zeitlebens vergeblich versucht hatte, zu imponieren.
    Alte Kindheitserinnerungen blitzten auf. Kurze Begegnungen mit ihrem Vater, der sie an ihrem Geburtstag zu einem Ausflug abholte oder an Weihnachten vorbeikam, um mit ihr Geschenke kaufen zu gehen.
    Wenn sie bei solchen Gelegenheiten versucht hatte, ihm einen Kuss zu geben, sagte er ihr, sie habe einen klebrigen Mund. Wenn sie auf ihn zurannte, schalt er, das sei nicht ladylike. Wenn sie versuchte, seine Hand zu halten, beschwerte er sich, sie klammere sich an ihn wie eine Klette.
    “Männer hassen Frauen, die klammern”, erklärte er ihr des Öfteren. “Kein Mensch mag es, wenn man sich an ihn hängt.”
    Janet hatte ihn verstanden, denn Gracie war genau dieser Typ Frau. Hatte er sie deswegen verlassen? fragte sie sich immer und immer wieder. Weil ihre Mutter sich an ihn hängte wie eine Klette? Oder lag es an ihr selbst? Janet versuchte seit ihrer Kindheit, ihrem Vater zu beweisen, dass sie alles andere als abhängig und vereinnahmend war.
    Selbst heute fühlte sie sich angesichts der Tatsache, dass er vor der Tür stand, wie das kleine ungeschickte Mädchen, das nie etwas tat, das ihm gefiel.
    Janet wusste, weshalb ihre Mutter ihm von Gage erzählt hatte. Gage Gregory diente ihr als willkommene Waffe in dem jahrelangen emotionalen Kleinkrieg, den sie mit Niles Hunter führte. Janet kannte ihre Mutter nur zu gut. Sie hatte zwei Motive, ihren Exmann zum Dinner einzuladen.
    Eins davon war, über ihren Ex zu triumphieren. Das zweite Motiv war, Druck auf ihre Tochter auszuüben, endlich Kinder zu bekommen. Sie benutzte Gage, einen der wenigen Männer, vor dem Niles Hunter Respekt hatte, dazu, Janet kleinzukriegen. Denn sie sehnte sich nach nichts mehr, als ihrem Vater zu gefallen und seine Achtung zu erringen.
    Gracie, die Königin der Intrige.
    Tatsache war, dass sie ziemlich zufrieden mit sich wirkte. Janet nahm an, dass vielleicht sogar die verrückte Astrologin hinter dem ganzen Plan steckte.
    “Ich gehe öffnen”, verkündete Gracie und eilte aus der Küche.
    “Was ist hier eigentlich los?”, fragte Gage.
    Janet wandte sich ihm zu und fasste nach seinem Oberarm wie nach einer Stütze. “Ich muss dich um einen riesigen Gefallen bitten.”
    “Gern. Alles, was du willst.”
    “Du wirst nicht Schluss mit mir machen.”
    “Wie bitte?”
    “Ich möchte nicht, dass du in Anwesenheit meines Vaters mit mir Schluss machst. Bitte tu es nicht.”
    “Ich tue alles für dich”, flüsterte Gage nah an ihrem Ohr. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut. “Ich unterstütze dich. Du sagst, was du brauchst, und ich tue es.”
    Janet lächelte dankbar. Erleichterung durchflutete sie. Also straffte sie die Schultern, atmete tief durch, schluckte ihre Angst hinunter und ging nach draußen. Gage blieb dicht bei ihr, wie er es versprochen hatte. Sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war, ihn um Hilfe zu bitten. Aber dies war ein Notfall. Außerdem fühlte sich seine Hand an ihrem Ellbogen so verflixt warm und Sicherheit gebend an. Im Übrigen schien Gage seine neue Rolle nicht zu stören.
    Ihr Vater war bereits in den Flur getreten. Seine massive Gestalt ließ das Haus irgendwie zu klein wirken. Er trug einen dunkelblauen Anzug, dazu schwarze, auf Hochglanz polierte Schuhe. Janet hatte ihn noch nie in Jeans und T-Shirt oder anderen bequemen Sachen erlebt. Er kleidete sich immer, als gelte es, jemanden zu beeindrucken.
    Der Kontrast zu Gage war immens. Gage trug ausgeblichene Jeans, ein buntes Hawaiihemd, dazu Turnschuhe. Als er Janet vorhin abgeholt hatte, war sie verblüfft gewesen, mit wie viel Gelassenheit er sich genau so anzog, wie er es mochte, und sich nicht um Konventionen scherte.
    Allerdings fragte sie

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