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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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Achseln. »Ja, da haben Sie sicher recht.«
Er wandte sich an einen anderen Polizisten und winkte mit dem Gehstock. »Sie
da, Mann. Beschaffen Sie ein Fahrzeug und lassen Sie den Toten wegschaffen.«
Der Beamte zögerte, als wollte er Einwände erheben. Bainbridge wollte nichts
davon wissen. »Nun machen Sie schon!« Der Wachtmeister setzte sich in Bewegung
und verschwand im Nebel. Bainbridge wandte sich wieder an Newbury und Veronica.
»Ich begleite lieber den Toten, damit ich dem Arzt die entsprechenden
Anweisungen geben kann. Finden Sie den Rückweg allein?«
    Veronica nickte. »Gewiss doch, Sir Charles. Aber wenn Sie nichts
dagegen haben, würde ich Ihren Männern gern noch einige Fragen stellen.« Sie
trat näher und blieb neben Newbury stehen.
    Bainbridge war einigermaßen verblüfft, stimmte aber nach kurzem
Zögern zu. »Sicher, meine Liebe. Tun Sie, was immer Sie für richtig halten,
solange Sie nur meinen, es diene der Aufklärung des Falles.«
    Veronica nickte, umrundete den Toten und näherte sich einem der
beiden verbliebenen Wachtmeister.
    Â»Guten Morgen, Madam.« Der Beamte fühlte sich offenbar unwohl, da er
von einer Frau befragt werden sollte.
    Â»Guten Morgen, Wachtmeister …«
    Â»Pratt, Madam.«
    Â»Guten Morgen, Wachtmeister Pratt. Ich brauche Ihre Hilfe. Wie Sie
sehen, sind meine Kollegen dort leider dem Irrtum verfallen, ich wäre über alle
Einzelheiten dieser Mordermittlung bestens informiert, doch da ich meine
Arbeit erst vor Kurzem aufgenommen habe, scheint es mir durchaus möglich, dass
ich einige wichtige Einzelheiten übersehen habe. Ich hoffe nun, Sie können mir
ein wenig auf die Sprünge helfen.«
    Â»Gewiss doch, Madam. Wo soll ich beginnen?«
    Veronica spielte die Ahnungslose. »Nun, wir könnten mit den Opfern
beginnen. Wie viele sind es jetzt?«
    Pratt überlegte kurz. »Tja, Madam, es gibt sieben offizielle Opfer,
die alle erwürgt auf der Straße liegen gelassen wurden, genau wie der hier.
Alle stammten aus der gleichen Gegend.«
    Â»Was meinen Sie mit offiziellen Opfern?«
    Â»Tja, Madam, die Leute hier sagen, es hätte mindestens dreimal so
viele Opfer gegeben, wenn nicht noch mehr. Manchmal sind die Angehörigen zuerst
da und begraben die Toten, ehe die Polizei sie findet, manchmal werden auch
die Leichen ausgezogen und beraubt und in den Fluss geworfen.«
    Â»Wie sieht es mit Zeugen aus?«
    Â»Die Leute hier sind maulfaul, Madam. Jedenfalls machen sie ein
Phantom für die Morde verantwortlich, den glühenden Polizisten. Diese
Geschichten ängstigen sie, und sie verhalten sich äußerst zugeknöpft, sobald
ein Uniformierter bei ihnen anklopft. Nicht nur das, die Menschen trauen sich
des Nachts kaum noch auf die Straße. Einerseits haben sie Angst vor dem Mörder,
andererseits vor den Wiedergängern, die sich im Dunkeln hier herumtreiben und
sich wie wilde Tiere in der Kanalisation verstecken. Diese Gegend ist
gefährlich, Madam. Die Menschen bleiben lieber unter sich.«
    Veronica lächelte. »Glauben Sie denn, dies ist das Werk des
glühenden Polizisten, Wachtmeister Pratt?«
    Â»Darüber steht mir kein Urteil zu, Madam. Ich kenne aber Menschen,
die behaupten, sie hätten ihn hier im Nebel herumwandern sehen. Sein Gesicht
und die Hände hätten gespenstisch blau geschimmert, als er auf sein nächstes
Opfer gewartet hat.«
    Â»Danke, Wachtmeister. Sie haben mir sehr geholfen.« Mit einem
amüsierten Lächeln auf den Lippen kehrte sie zu Newbury und Bainbridge zurück.
»Mir scheint, diese Leichen sind vielleicht nur die Spitze des Eisbergs.«
    Bainbridge nickte sichtlich beeindruckt. »Sie verstehen es immer
wieder, mich zu verblüffen, Miss Hobbes.«
    Veronica lächelte. »Wir wollen hoffen, dass ich ein wenig dazu
beitragen konnte, den Mörder zur Strecke zu bringen, Sir Charles.«
    Â»In der Tat, in der Tat.«
    Newbury lupfte den Hut und verabschiedete sich von seinem alten
Freund. »Charles, wir gehen jetzt. Passen Sie hier draußen gut auf sich auf,
und vergessen Sie nicht, heute Nachmittag in meinem Büro vorbeizuschauen, damit
wir uns unterhalten können. Ich bin sicher, dass wir in dieser Angelegenheit
bald Fortschritte erzielen können. Hoffentlich sogar, bevor wieder ein armer
Schlucker sein Leben verliert.«
    Â»Danke, Newbury. Ich weiß Ihre Hilfsbereitschaft sehr

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