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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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als nötig fest, bevor er höflich nickte. »Ich bin entzückt.« Er deutete
zu dem Angestellten, der in der Tür wartete. »Darf Soames Ihnen eine
Erfrischung anbieten? Einen Brandy vielleicht?« Er blickte zur Standuhr in der
Ecke. »Es ist doch nicht zu früh dafür, hoffe ich?«
    Newbury schüttelte den Kopf. »Ein Kännchen Tee wäre das Richtige.
Earl Grey, falls Sie welchen haben.«
    Chapman nickte lebhaft, und Soames zog sich zurück und schloss leise
hinter sich die Tür. Draußen verklangen seine Schritte, als er ins Vorzimmer
hinunterging.
    Chapman winkte ihnen, Platz zu nehmen, und setzte sich wieder auf
den Sessel. Er barg seine Zigarette aus dem Aschenbecher auf dem Tisch und zog
ausgiebig und genießerisch daran. Newbury sah sofort, dass der Mann nicht viel
von Konventionen hielt. Sein Benehmen stand im Widerspruch zu seiner Stellung,
und sein Auftreten war das eines Gecken. Dennoch fand er den bohemehaften
Charme des Mannes recht einnehmend. Hinter den unsteten eisblauen Augen arbeitete
ein kühler Verstand, und auch wenn er nicht viel vom Geschmack des Mannes
hielt, was die Möblierung des Büros anging, so musste er doch zugeben, dass
der Kerl einen Riecher für gute Geschäfte hatte. Entweder das, oder er warf
sein Erbe zum Fenster hinaus und würde sehr bald schon bankrott und verarmt
sein. Chapman streifte die Asche im Aschenbecher ab und betrachtete Newbury mit
einem wehmütigen Lächeln. »Nun, Sir Maurice, ich darf doch annehmen, dass Sie
wegen des schrecklichen Unglücks der Lady Armitage hier sind?« Er wurde ernst. »Eine wirklich bejammernswerte Angelegenheit.«
    Newbury nickte. »Ja. Haben Sie den Unglücksort persönlich besucht,
Mister Chapman?«
    Â»Nein.« Er hielt inne und zog an der Zigarette. »Leider musste ich
anderweitigen Verpflichtungen nachkommen. Es gab einige Fragen mit meiner Bank
zu klären, deshalb nahm ich mir die Freiheit, mich auf meinen Rechtsvertreter Mister
Stokes zu verlassen.«
    Newbury fuhr auf. »Ja, ich habe gestern kurz mit Mister Stokes
gesprochen.«
    Chapman lächelte wissend. »Ist er nicht ein schrecklicher
Langweiler? Anscheinend sind alle Rechtsverdreher aus demselben Holz geschnitzt.
Aber sehr zuverlässig. Ich hoffe doch, er hat Ihnen alles zur Verfügung
gestellt, was sie brauchten?«
    Newbury nickte. »In gewisser Weise schon. Dennoch hielt ich es für
sinnvoll, Ihnen heute Nachmittag einen Besuch abzustatten, um ein besseres
Verständnis für Ihren Betrieb zu gewinnen und um die Automaten, die Mister
Stokes erwähnte, mit eigenen Augen zu sehen.«
    Chapman strahlte. »Ah, die Automaten! Villiers’ unbezahlbare
Schöpfungen. Es sind wirklich beeindruckende Maschinen, Sir Maurice. Aber es
scheint, als hätten Sie bisher noch keine gesehen?«
    Newbury warf Veronica einen Blick zu. »Leider nicht«, flunkerte er.
»Daher wäre ich Ihnen für eine Vorführung sehr dankbar.«
    Â»Das lässt sich gewiss einrichten.« Der Fabrikant beugte sich vor
und drückte seine Zigarette aus. »Und Sie, Miss Hobbes – ich hoffe doch, auch
Sie finden die Maschinen beeindruckend.«
    Â»Das glaube ich ganz bestimmt, Mister Chapman.«
    Newbury hob den Kopf, als es an der Tür klopfte. Soames kam mit
einem großen Tablett herein und servierte den Tee auf dem Tisch. Chapman
beobachtete ihn, bis er sich umgedreht hatte und ging, und rief erst im letzten
Moment: »Danke, Soames.«
    Newbury kratzte sich abwesend am Kinn. »Nun, Mister Chapman, Mister
Stokes erwähnte gestern, dass einer dieser bemerkenswerten neuen Automaten auch
die Steuerung der Lady Armitage bedient hat, als das
Schiff abstürzte.« Veronica beobachtete das Mienenspiel des Firmeninhabers
genau und wartete auf irgendeine Reaktion.
    Der Mann ließ sich nichts anmerken. »Das ist gut möglich. Ich
glaube, inzwischen wird die Hälfte unserer Flotte von den Maschinen gesteuert.
Wir haben dafür sogar eine königliche Genehmigung. Eigentlich sehr
bemerkenswert, wenn man es sich recht überlegt.«
    Â»Gewiss.« Newbury dachte nach. »Mister Chapman, ich frage mich, ob
Sie über alle Begleitumstände der Katastrophe am gestrigen Vormittag
unterrichtet sind.«
    Chapman schien verwirrt. »Mister Stokes hat mir einen umfassenden
Bericht seiner Erkenntnisse gegeben. Außerdem habe ich mit Inspektor Foulkes
von Scotland

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