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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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identifizieren, ganz zu schweigen davon, den Hersteller zu finden.
Sie wissen allerdings um die Bedeutung dieser Untersuchung, und einige glauben,
es könnte aus China stammen.«
    Â»Gut. Unterrichten Sie mich sofort, sobald sich etwas ergibt.«
    Die Männer schwiegen und starrten auf die schlafende Stadt hinaus.
Beide wünschten sich, sie wären daheim im warmen Bett, statt durch den
Morgennebel nach Whitechapel zu rasen, um abermals einen unglücklichen
Todesfall zu untersuchen.
    Nach ein paar Augenblicken hob Bainbridge den Kopf und fing Newburys
Blick ein. »Oh, ich habe übrigens mit der gestrigen Post eine neue Einladung
von Miss Felicity Johnson bekommen. Am Dienstagabend findet ein kleines Treffen
statt. Sind Sie ebenfalls eingeladen?«
    Newbury erwiderte den Blick seines Freundes und gab sich große Mühe,
völlig ernst zu bleiben. »Leider nicht.«
    Die Männer sahen sich schweigend an. Bainbridge war der Erste, der
es nicht mehr aushielt und sich abwenden musste, um nicht zu kichern. Als sie
die Ausläufer von Whitechapel erreichten, brüllten die Männer vor Lachen. Die
Heiterkeit war eine willkommene Ablenkung von den ernsten Seiten ihres Lebens
und dem Wissen, dass sie schon wieder in ein Armenviertel Londons und zu einem
Ort fuhren, der von Schrecken und Tod gezeichnet war.
    Mit knirschendem Getriebe und spuckender Maschine hielt die Droschke
an und wiegte sich noch einen Moment auf der Pflasterstraße hin und her. Direkt
daneben hatte ein weiteres Fahrzeug gehalten. Bainbridge sprang als Erster in
den Morgennebel hinaus und schritt zur Tür der anderen Kutsche hinüber. Er
klopfte laut an, öffnete die Tür und stieg ein. Gleich darauf, als Newbury noch
am Straßenrand stand und seinen Hut zurechtrückte, verließ Veronica die zweite
Droschke, nach ihr tauchte auch der Chief Inspector wieder auf.
    Veronica kam zu Newbury herüber. »Guten Morgen, Sir. Wie geht es
Ihnen?«
    Newbury zog eine Augenbraue hoch. »Ganz wundervoll. Und Ihnen, meine
liebe Miss Hobbes?«
    Â»Ausgezeichnet, vielen Dank, Sir Maurice.« Sie strahlte ihn an, und
Newbury lächelte. Der Alkoholkonsum des vergangenen Abends hatte offenbar keinerlei
nachteilige Wirkung bei ihr hinterlassen.
    Bainbridge gesellte sich mit drei kleinen Öllampen zu ihnen, den
Gehstock hatte er sich unter den linken Arm geklemmt. Zwei Laternen gab er
weiter, mit den Blenden der dritten fummelte er eine Weile herum, bis ein
kleiner heller Hof entstand. Der Nebel reflektierte den Schein und glühte auf
eine seltsame, gespenstische Weise, als hielte der Polizist eine Kugel aus
reinem Licht und keine Laterne in den Händen. Er wandte sich an die anderen.
»Gut. Drehen Sie Ihre Lampen hoch, damit wir uns nicht verlaufen. Dieser verdammte
Nebel ist heute Morgen so dicht, dass wir uns leicht aus den Augen verlieren
können, wenn wir nicht dicht zusammenbleiben.« Er blickte zwischen Veronica und
Newbury hin und her. »Nein, gerade Sie würde ich wirklich nicht gern im Nebel
verlieren. Wir haben ja keine Ahnung, was da draußen herumschleicht.« Sein
versteinertes Gesicht bewies, wie ernst es ihm war. »Ich habe eine Droschke
fortgeschickt, die zweite wartet hier auf uns. Wir suchen jetzt den Tatort auf
und forschen nach neuen Hinweisen. Dann verschwinden wir so rasch wie möglich.
Wir werden hier nicht weiter gebraucht, zumal zwei Männer bereits die Leiche
bewachen.« Er zog den Gehstock unter der Achsel hervor. »Kommen Sie. Einer der
beiden erwartet uns, um uns den Weg zu zeigen.« Damit ging er los und folgte
dem Bordstein, damit er im dichten Nebel die richtige Richtung fand. Es dauerte
nicht lange, bis ein Stückchen hinter der Droschke ein Bobby auftauchte und sie
einwies. Newbury und Veronica bildeten mit erhobenen Laternen die Nachhut.
    Nach wenigen Minuten hielt Bainbridges Laterne inne, und Newbury und
Veronica blieben neben dem Polizisten stehen. Langsam schälte sich der Tatort
aus dem Nebel heraus. Drei aneinandergebaute Häuser und ein überdachter
Durchgang schufen hier eine Art Barriere, die den dichten Dunst ein wenig
abhielt. Auch hier zogen Nebelschwaden über den Boden, doch das Licht der drei
Laternen und die Lampe des zweiten uniformierten Wachtmeisters ermöglichten es
Newbury, die wichtigsten Einzelheiten in Augenschein zu nehmen.
    Ein paar Schritte vor ihm lag ein Toter. Die Haut schimmerte feucht,
wo sich der Nebel

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