Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
Vom Netzwerk:
flackerten, während auf den freiliegenden
Drähten die Funken tanzten.
    Die Furcht einflößende Vorrichtung über Newburys Tisch war mit einem
großen Messingapparat ausgestattet, einer Art auf Schienen fahrbarer Pistole,
in der dicke Röhren entsprangen und in einer Luke im Boden verschwanden. Unter
dem Apparat gab es einen Auslöser, während das vordere Ende aus dünnen Nadeln
bestand, die in einer Spitze zusammenliefen. Newbury schauderte.
    Der Knochenflicker drehte sich um und bemerkte seinen Blick.
»Beeindruckend, was?« Mit einer ausholenden Geste schloss er den ganzen Raum
mit den verschiedenen Maschinen ein. »Mit solchen Dingen beschäftigt sich Dr.
Fabian, wenn er sich nicht um Ihre Majestät kümmern muss oder Leuten wie Ihnen
und Sir Charles als Laufbursche dient. Dies hier sind die Werke eines Genies.«
    Benommen erwiderte Newbury den Blick des Mannes und verlor dank der
seltsamen Gerätschaften vor dessen Augen sofort die Orientierung. Das rechte
Auge war gegenüber dem linken mindestens um das Dreifache vergrößert. »Was
geschieht nun? Eine Operation?«
    Der Knochenflicker lächelte. »In gewisser Weise. Ich flicke mit
meiner Nähmaschine Ihre Schulter und den Brustkorb zusammen.« Er deutete auf
das einer Pistole ähnliche Gerät über der Liege. »Dann bekommen Sie eine Bluttransfusion
und zum Abschluss eines von Dr. Fabians hervorragenden Medikamenten.«
    Newbury kniff die Augen zusammen. »Was macht das Mittel?«
    Â»Es bringt Sie natürlich wieder in Ordnung.« Der Mann strahlte.
Newbury erwiderte ernst seinen Blick, bis der Knochenflicker seufzend fortfuhr.
»Das Elixier wird aus einer seltenen Blume gewonnen, die Fabian letztes Jahr im
Kongo entdeckt hat. Wenn das Pulver in Salzwasser aufgelöst und dem menschlichen
Körper injiziert wird, stärkt es das Immunsystem und hilft den Blutkörperchen,
zu verklumpen und zu kleben, damit die Muskeln und Knochen rasch wieder zusammenwachsen.
Ich wünschte, wir hätten es schon viel früher gefunden. Es hätte uns vor Jahren
bei Ashford eine Menge Mühe erspart.« Er hielt inne und wippte mit dem Fuß auf
den Bodenfliesen, als sei er sich über seine nächsten Schritte unschlüssig.
»Kommen Sie, wir wollen Sie jetzt unter das Messer legen. Sie werden sowieso
bald genug merken, wie die Behandlung wirkt.«
    Vorsichtig legte Newbury sich wieder auf den harten Tisch. Der
Knochenflicker kam herum, stellte sich neben ihn und reinigte ihm mit einem
feuchten Tuch die Schulter. Die antiseptische Flüssigkeit brannte schlimm, wo
die Haut aufgerissen und zerschunden war. Newbury schreckte vor Schmerzen
zurück und biss die Zähne zusammen, während der Arzt nach oben griff und die
Nähmaschine heranzog. Newbury schloss die Augen. Der Kopf des Apparats nahm
seine Arbeit auf, ratternd fuhren die Nadeln hin und her. Der Knochenflicker
drückte auf den Auslöser, um zu probieren, wie stark die pneumatische Kraft
war.
    Er führte die Pistole dicht über Newburys Schulter und stieß die
Spitze ohne Vorwarnung in das weiche Fleisch unter Newburys linkem Arm. Die
Nadeln durchbohrten die aufgerissene Haut und versetzten Newbury eine Reihe
erbarmungsloser Stiche.
    Er schrie vor Schmerzen auf, als das Gerät tief unter dem
Schlüsselbein die Muskeln mit einer Reihe von Nähten versah und langsam, aber
zielstrebig die Schulter wieder zusammensetzte. Der Knochenflicker zog das
Gerät über die ganze Wunde und vernähte, was der Wiedergänger mit dem Mund
aufgerissen hatte. Die Welt verschwamm vor Newburys Augen.
    Es wurde schwarz, und endlich wurde er ohnmächtig.
    Als er wieder zu sich kam, lag er im Bett, sein Kopf ruhte
auf weichen Daunenkissen, eine dicke Wolldecke war bis zur Hüfte hochgezogen.
Dünne Gummischläuche klemmten in höchst unfeinen Einschnitten in seinen
Handgelenken und liefen zu großen Maschinen, die links und rechts neben ihm
standen. Eine davon gab ein dumpfes mechanisches Grollen und ab und zu ein
leises Seufzen von sich. Er versuchte, sich aufzusetzen, bekam aber sofort
einen Krampf in der Schulter, die der Knochenflicker mit der Nähmaschine behandelt
hatte. Er spannte die Finger und bewegte behutsam den Arm. Es kam ihm so vor,
als hätte er einen großen Teil seiner Kraft zurückgewonnen. Die Schmerzen in
der Schulter und im Bauch waren zu einem dumpfen Druckgefühl

Weitere Kostenlose Bücher