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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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es zwei Männer waren?«, fragte Katharina. Vielleicht hatten sich ja Mandeibels Saufkumpane einen blöden Scherz erlaubt, der schiefgegangen war.
    »Ja. Würde gehen. Aber auch dann gäbe es Kampfspuren.«
    »Und wenn sie ihn vorher betäubt haben? Oder sonst irgendwie kampfunfähig gemacht?«
    »Mit einem Paralytikum, meinen Sie?« Andreas Amendt musterte Katharina kopfschüttelnd. »Und ich dachte immer, ich wäre der Paranoiker, der hinter jeder Leiche einen Mord sieht. – Wenn es Sie beruhigt, lassen wir eine toxikologische Untersuchung machen.«
    Sandra Herbst lachte trocken auf: »Andreas, du bist in Afrika. Hier gibt es nicht an jeder Ecke Labors und gerichtsmedizinische Institute. Das Nächste ist in Dar es Salam.«
    »Na, meinetwegen. Ich schaue aber trotzdem. Auch wenn ich nicht glaube, dass es was zu finden gibt: Dann hätte ihn der Täter erst zum Erbrechen gebracht, ihn dann paralysiert und zur Toilette bugsiert, um ihn zu ertränken. So viel Aufwand treibt kein Mensch.«
    Harry verschloss den Bungalow gründlich. »Sicher ist sicher«, sagte er. »Absacker auf den Schreck?«
    Ohne die Antwort abzuwarten, richtete er seine Taschenlampe wieder auf den Weg und ging ihnen voran. Katharina wollte schon folgen, als Andreas Amendt sie ansprach.
    »Können wir … reden?«
    Sie unterdrückte ein bitteres Auflachen: »Ich wüsste nicht, worüber.«
    »Ich … ich schwöre Ihnen, dass ich Ihnen nicht nachgereist bin. Ich bin … davongelaufen.«
    Katharina musterte ihn abschätzig: »Na, darin sind Sie ja ein Meister.«
    »Aber … ich wollte …«
    Katharina packte ihn am Hemd: »Sie wollten was? Haben sie wirklich geglaubt, ich erfahre nicht irgendwann, wer Sie sind?« Sie zog ihn näher an ihr Gesicht: »Oder haben Sie gedacht, Sie können sich in mein Leben schleichen wie in das von Susanne? Und dann in einem günstigen Moment –«
    Andreas Amendt machte sich mit einem Ruck los: »Was? Spinnen Sie? Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich Henthen einfach zustechen lassen.«
    »Vielleicht haben Sie ihm ja das Vergnügen nicht gegönnt?«, fragte Katharina höhnisch. Im nächsten Augenblick wurde sie herumgerissen. Jemand gab ihr eine schallende Ohrfeige. Sandra Herbst. »Andreas ist kein Mörder!«, fauchte sie. Sie wollte erneut auf Katharina losgehen, doch sie lief in einen Pistolenlauf.
    Harry stieß Katharinas Hand weg: »Beherrsch dich!«
    Stimmt. Das war keine Antwort. Katharina ließ die Waffe wieder sinken und steckte sie zurück in den Hosenbund. »Amendt kein Mörder? Ich habe zweihundert Seiten Akten, die etwas anderes sagen.« Sie atmete tief durch. Dann drehte sie sich um: »Ich gehe jetzt ins Bett. Und wenn mir der da zu nahekommt«, sie deutete auf Andreas Amendt, »dann knalle ich ihn ab.«
    Harry hob beschwichtigend die Arme: »Aber Katharina –«
    »Pst«, unterbrach ihn der Priester plötzlich. »Hören Sie das?«
    Lautes Zischen und Knallen hallte zwischen den Felsen der Insel. Sie alle schauten sich um und lauschten angestrengt, ob sie die Quelle des Lärms ausmachen konnten. Plötzlich weiteten sich Harrys Augen in Panik. »Die Brücke!«
    Harry mochte gemütlich-unsportlich wirken, aber er war ein guter Läufer. Nur Katharina und der Priester konnten mit ihm Schritt halten. Gemeinsam kamen sie auf dem Plateau an, an dem die Brücke endete. Enden sollte! Zwischen Brücke und Plateau klaffte ein breiter Spalt. Katharina nahm Harry die Taschenlampe ab und leuchtete hinein. Tatsächlich, die Brücke hing nur noch an den Stahlseilen.
    Endlich hatten die anderen sie eingeholt. Auch Augustin kam durch den Felsenpass gelaufen, mit nichts bekleidet als mit Turnschuhen und Pyjama-Hose. Schlitternd kam er zum Stehen. Entsetzt riss er den Mund auf, dann fiel er auf die Knie.
    »Was ist passiert?«, fragte Andreas Amendt außer Atem.
    Katharina antwortete barsch: »Was wohl? Die Brücke ist am Einstürzen.«
    Unter ihnen gab es ein Geräusch, als ob eine sehr große, dicke Gitarrensaite riss. Katharina stieß Harry gerade noch rechtzeitig beiseite, bevor das ausgefranste Ende des Stahlseils auf das Plateau schlug. Es hätte ihn in der Mitte durchgehauen.
    Die Brücke kippte zur Seite, nur noch von einem einzigen Seil gehalten. Über den Lärm hörte Katharina plötzlich jemanden um Hilfe rufen. Sie leuchtete in die Dunkelheit. Tatsächlich, vielleicht zehn Meter vor ihnen klammerte sich jemand an das Brückengeländer. Katharina erkannte den hellen Tropenanzug: der Freiherr.
    »Schnell, wir

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