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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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Bord dann …«
    »Jetzt lass mich«, sagte Maria und hob die Hand. »Ich habe vorher nicht gewusst, was wirkliche Liebe ist, Papa, und ich kann jetzt erst verstehen, was Mama und dich verbindet. Bevor …«, hier errötete sie tief, »bevor etwas zwischen uns passierte, hat Leon mich um meine Hand gebeten. Es war ein Missionar an Bord, der uns seinen Segen gegeben hat, und der Kapitän, der dieses Recht hat, wie du weißt, hat uns getraut.« Sie hob ihre herrlichen Augen zu ihm, und Johann sah, dass sie in Tränen schwammen.
    Er räusperte sich. »Und was hat das mit dem Großvater auf sich?«
    Jetzt glühte das Antlitz seiner Tochter, als würde sie von innen durch Kerzenlicht erleuchtet. »Ich bekomme ein Kind«, schluchzte sie.
    »Stell dir das nur vor. Ich bekomme ein Kind.« Sie legte ihre Hand auf die von Leon, die auf ihrer Schulter lag, und er hielt sie fest.
    Johann sah sie an. »Ist es nicht noch ein bisschen früh, um sicher zu sein … es sei denn, ihr habt schon früher …«
    Maria wurde tiefrot. »Nein … haben wir nicht, aber es gibt untrügliche Anzeichen … weißt du, und Mangaliso … die Zulus … sie haben einen Blick dafür …«
    Da breitete ihr Vater wortlos seine Arme aus, und Maria flog ihm entgegen. Über ihren Kopf sah Johann Leon Mellinghoff an.
    »Du kennst den Spruch in einer solchen Situation, mein Junge, nicht wahr? Wenn du meiner Maria jemals wehtun solltest, auf irgendeine Weise, dann sieh zu, dass du dich schnellstens auf die andere Seite der Weltkugel verdrückst, denn wenn ich dich erwische, geht es dir an den Kragen. Schwörst du, sie zu lieben und zu ehren, in Krankheit und Gesundheit, in guten und schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?« Noch immer hielt er seine Tochter fest im Arm.
    »Das schwöre ich, bei meiner Seele und unserem ungeborenen Kind.«
    Johann nickte stumm, streichelte Maria und musste an seine ersten Tage mit Catherine denken. Ihm schössen die Tränen in die Augen.
    »Du wirst sie finden, Papa, bestimmt«, wisperte seine Tochter, die wie ihre Mutter seine Gedanken zu lesen schien. Ihre Stimme war brüchig.
    Sie redeten noch eine Weile, erzählten sich gegenseitig das, was passiert war, als sie so weit voneinander entfernt waren.
    »Lasst uns schlafen gehen«, sagte Johann endlich. »Ich werde mit Ziko und Mangaliso morgen eine Stunde vor Sonnenaufgang aufbrechen.«
    »Wir kommen mit.«
    »Auf keinen Fall. Ihr bleibt hier, du in deinem Zustand sowieso, und«, er warf einen Blick auf Leon, »mit Verlaub gesagt, ich glaube, dass mir dein Bräutigam nur hinderlich sein wird.«
    Leon Mellinghoff zuckte resigniert die Schultern. Etwas anderes hatte er nicht erwartet, er schwor sich aber insgeheim, in Rekordzeit nicht nur reiten zu lernen, sondern alles, was man brauchte, um sich im Busch zurechtzufinden. »Vielleicht kann ich doch ein wenig helfen.« Eilig kramte er in seinem Arztkoffer herum, bis er eine kleine, braune Flasche zutage förderte und Johann reichte. »Salizylsäure.
    Schmeckt fürchterlich und verursacht manchmal Magenbeschweren, aber es ist ein wunderbares Mittel gegen Fieber. Zusammen mit Chinarinde … auch davon habe ich etwas vorrätig … Sie wissen schon, falls die Malaria sie erwischt haben sollte. Ich habe gehört, dass es bei Ihrer Frau ein besonderes Risiko ist.«
    »Danke.« Johann steckte die Medizin sorgfältig weg. »Mal sehen, ob Ziko mir etwas zu essen gemacht hat.« Im Hinausgehen sah er ein Buch auf einer Packkiste liegen. Eigentlich hätte er es nicht weiter beachtet, bis er den Titel las. Er war auf Französisch.
    »Der Graf von Monte Christo. Wem gehört das Buch?«
    »Der Dumas? Der gehört mir«, sagte Leon Mellinghoff. »Spannend, kann ich nur sagen. Sehr zu empfehlen. Möchten Sie es leihen?«
    Johann schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich nicht, aber ich weiß, dass Sie meiner Frau die größte Freude damit machen würden. Seit Monaten versucht sie, eine Ausgabe in die Hände zu bekommen. Die erste ist im Meer versunken, die zweite hat der kleine Bhubezi zerfetzt…«
    Leon reichte ihm das Buch. »Nehmen Sie es mit. Es ist mir ein besonderes Vergnügen. Bitte sagen Sie das Ihrer Frau.«
    Wenn ich sie je lebend wiedersehe, dachte Johann. »Danke«, sagte er laut. »Das werde ich.«
    Nicholas Willington erschien im Zelteingang. »Ich habe gehört, dass Sie morgen vor Sonnenaufgang aufbrechen wollen. Ich werde Ihnen alle Männer zur Verfügung stellen, die Sie brauchen, Mr Steinach.«
    »Das ist sehr

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