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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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schürte ein Feuer, stellte seine Pfanne darauf und schlug die Vogeleier hinein, bis der Pfannenboden bedeckt war, und als sie gar waren, aß er sie mit etwas Salz. Sie stellten eine willkommene Abwechslung dar.
    Ziko und Mangaliso rührten Eier nie an, genauso wenig, wie sie Vögel verspeisten. Sie gruben einen Termitenhügel um, klaubten mehrere Hand voll fetter, weißer Termiten heraus und rösteten sie in Hippopotamusfett in der Pfanne, aßen sie dann mit einem Gemisch aus trockenen Maisbreibrocken und einer Hand voll Süßkartoffeln.
    Zum Schluss teilte sich Johann die letzten warmen, reichlich ungenießbaren Schlucke aus seiner Wasserflasche mit den beiden Männern. Er füllte sie im Wasserloch wieder auf. Auf Inqaba würde das Wasserreservoir bis zum Überlaufen mit klarem Wasser gefüllt sein. Aber es war heiß, der Durst würde schnell kommen.
    Er steckte die Flasche in die Halterung, die er am Sattel angebracht hatte, drückte sich den Hut tief in die Stirn und schwang sich aufs Pferd. Der Boden war sehr uneben, und Cleopatras Schicksal im Hinterkopf hielt er seine Augen meist vor sich auf den Weg geheftet, nur gelegentlich streifte sein Blick über die weite Landschaft, blieb unweigerlich auf dem gelben Blütenschleier im fernen Dunst hängen, und dann erhöhte sich sein Herzschlag.
    Ein Schatten huschte über das goldene Gras. Er sah hoch. Über ihm erschien ein schwarzer Punkt im blauen Firmament, noch einer und dann noch einer, und bald waren es mindestens zehn. Geier, angelockt durch ein totes Tier. Er verfolgte ihren Flug mit den Augen, sah, dass sie am Hang von Inqaba entlang strichen, drehten und sich allmählich tiefer schraubten.
    Mangaliso hatte den Kopf vorgestreckt, sog die Luft durch seine Nase wie ein witterndes Tier, schmatzte, schmeckte sie, bis er den Geruch erkannte. Er legte beide Hände wie Trichter hinter die Ohren und lauschte. Seine Vogelaugen glitzerten. »Impisi«, knurrte er.
    »Hyänen? Ich höre keine.« Johann runzelte die Stirn.
    »Impisi«, beharrte Mangaliso und hob beide Hände, spreizte alle Finger ab, machte dann eine wedelnde Handbewegung.
    »Zehn Hyänen, mindestens«, las Johann. Was war dort passiert?
    Waren so viele Hyänen erschienen, musste es ein großer Kadaver sein. Ein Wildebeest vielleicht oder ein Büffel.
    Mangaliso richtete seine Ohren jetzt nach Westen, lauschte mit geschlossenen Augen. »Ibhubezi«, sagte er, hob eine Hand, zählte vier Finger ab und zeigte gleichzeitig in die Richtung.
    »Vier Löwen? Aber noch weit entfernt«, murmelte Johann. Lange hatte er keine Löwen mehr auf Inqaba gesehen. »Nun, das wird ein Schauspiel geben.« Weit in der Ferne, an der Grenze seiner Hörfähigkeit, vernahm er das hohe Jagdgegeifer der Hyänen und kurz darauf das irre Jaulen von Schakalen. Angestrengt spähte er über das Grasmeer. Was war da passiert? Welches Wild hatten die Raubtiere auf seinem Land gerissen? Wenn er nicht gewusst hätte, dass seine Rinder in Sicherheit waren, würde er sich jetzt die größten Sorgen machen. Aber es gab keine Kühe mehr auf Inqaba, allenfalls die seiner Leute, und die würden Wachen aufstellen. Besonders in diesen Zeiten.
    Eine unerklärliche Unruhe fraß sich in seinen Magen. Er musste sich vergewissern, was da geschehen war. »Woza!«, schrie er, Umbani machte einen Satz vorwärts, und Ziko und Mangaliso setzten sich in Trab, Letzterer lief voraus, Ziko folgte als Nachhut.
    Nach den Geiern kamen die Hyänen meist als Erste, und sie waren offenbar in einem großen Rudel gekommen. Immer deutlicher wurde der Lärm. Jaulend stritten sich die Tiere um die fettesten Brocken, bissen sich gegenseitig weg, heulten, lachten ihr dämonisches Lachen, während er meinte, Knochen krachen zu hören.
    Was war da auf Inqaba getötet worden? Umbani scheute, schlug mit dem Kopf, zeigte vor Angst das Weiße seiner Augen, auch Marias Pferd, das hinter ihm am Zügel lief, bockte. Johann zwang seinen Hengst vorwärts.
    Die Hyänen kämpften Schulter an Schulter, zerrten in blutiger Raserei an etwas, was er nicht erkennen konnte. Plötzlich packte ihn die Wut. Er riss sein Gewehr hoch und feuerte in die Luft, lud in größter Hast sofort wieder nach. Die Hyänen schreckten hoch, zögerten, Blut troff ihnen von den Lefzen. Er schoss noch einmal und gleich darauf mit seinem zweiten Gewehr eine weitere Salve. Die Bestien trabten heulend davon, und kurz darauf herrschte Ruhe.
    Mangaliso machte eine Handbewegung, die ihm bedeutete, dass auch die Löwen

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