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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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geformt.
    „Guter Einwand“, sagte sie und warf sich die blonde Mähne über die Schulter, „aber ich versichere Ihnen, ich bin ganz und gar weiblich.“
    Ist mir aufgefallen. Das können Sie mir glauben. Statt das laut auszusprechen – und damit zu riskieren, seine Eier in die Kehle gestopft zu kriegen –, nickte er nur bestätigend. „Wenn Sie das sagen.“
    Sie atmete erleichtert auf. „Danke, dass Sie nicht verlangen, meinen Ausweis zu sehen.“
    „Das ist sicher nicht nötig. “ … Flirtest du da etwa gerade?
    „Na, der große böse Mann ist in Wahrheit wohl ein ganz Netter?“
    „Ja, Ma’am, ist er.“
    Er war nicht der Typ, der flirtete, aber ja. Ja, er flirtete gerade. Und sie flirtete zurück.
    Er hatte mit der Rothaarigen ausgehen wollen und sich von der Blonden fernhalten, die in ihm nur Scham und Schuldgefühle auslöste, aber jetzt, da diese Gefühle aus dem Weg geschafft waren, änderte er seine Meinung. Er wollte diese hier.
    In Frauensprache ausgedrückt bedeutete das, er wollte sie besser kennenlernen. In Männersprache wollte er mit ihr ins Bett, und zwar sofort.
    Sie war jung, wahrscheinlich Mitte zwanzig, mit blondem Haar, das sich wie ein Wasserfall über ihren Rücken ergoss, blonden Wimpern und Augenbrauen, puppenhaften Gesichtszügen und der hellen Haut von jemandem, der die Sonne eher verfluchte, als sich in ihr zu aalen. Und – sie kam ihm bekannt vor. Irgendwie, auf irgendeine Weise, war er ihr schon mal begegnet. Endlich eine Erklärung, warum er diese merkwürdigen Gefühle gehabt hatte, als sie eingezogen war. Und doch hatte er keine Ahnung, woher er sie kennen könnte.
    „Sie starren mich an“, sagte sie und fing an, an ihrer Unterlippe zu kauen. Eindeutig ein nervöser Tick von ihr. Einer, der ihn vermuten ließ, dass irgendetwas an ihr … zerbrochen war.
    Sein Beschützerinstinkt, den er normalerweise nur von der Arbeit kannte, erwachte zum Leben. Und ja, da waren auch wieder diese Scham und die Schuldgefühle.
    Warum? Warum empfand er diese Dinge bei ihr?
    Nun, egal, wie die Antwort auch lautete, die Rothaarige war wieder im Rennen. Mit zerbrochenen Gestalten verabredete er sich nicht. Niemals. Er beschützte, er rächte, aber er reparierte nicht. Wie sollte er auch? Er bekam ja nicht mal sein eigenes Leben auf die Reihe. Und außerdem gefielen ihm diese seltsamen Gefühle nicht.
    „Ernsthaft. Was ist los?“, wollte sie jetzt wissen.
    „Ich frage mich nur, ob wir uns schon begegnet sind. “ Noch während er antwortete, wurden seine Arme schwer, seine Muskeln verspannt, als wäre eine Erinnerung darin aufbewahrt, die ihn jetzt die Zeit mit ihr noch einmal erleben ließ. Aber … das würde bedeuten, er hätte sie in den Armen gehalten. So etwas vergaß er doch nicht.
    Sie rümpfte die niedliche Nase. „Soll das eine Anmache sein? Es klingt nämlich nach einer Anmache.“
    „Eigentlich ist es eine Frage …“ Ich darf nicht mit ihr ausgehen, ich darf nicht mit ihr ausgehen, ich darf wirklich nicht mit ihr ausgehen, auch wenn mir ihre direkte Art echt gefällt. „… und eine Antwort wäre nett.“
    „Oh. “ War das Enttäuschung in ihrer Stimme? „Nun, soweit ich weiß, nicht. Ich würde mich an jemanden mit Ihrer … Einstellung erinnern. “ Sie ließ ihren Blick über ihn wandern, und dann schauderte sie, dieser kleine Plagegeist, als würden sie über B-L-U-T reden. „Und damit Sie es wissen, ich bin ganz und gar nicht bescheiden, wenn es um meine Bilder geht, weil ich das nicht nötig habe. Ich bin eine unglaublich gute Künstlerin. Unglaublich! “
    Selbstbewusstsein machte ihn noch mehr an als Direktheit, und sie hatte mehr davon als die meisten anderen Frauen. Auf keinen Fall konnte sie das zerbrochene Mädchen sein, für das er sie gehalten hatte. Oder? Und so schlimm waren Scham und Schuldgefühle doch gar nicht. Oder?
    „Ich habe nie gesagt, dass Sie nicht unglaublich sind. Und was stimmt mit meiner Einstellung nicht?“
    „Sie ist völlig daneben, aber das hören Sie bestimmt ständig. “ Wieder hob sie die Hand und nahm einen Nagel in den Mund, um daran zu knabbern. „Ich, äh, rieche Kaffee“, sagte sie, und ihre Stimme bebte plötzlich, „und ich hätte gern welchen. Danke.“
    Sie schlüpfte an ihm vorbei in seine Wohnung und zog einen Duft nach Zimt und Terpentin hinter sich her. Während es ihm für einen Augenblick die Sprache verschlug, stakste sie in seine Küche.
    Schließlich erwachten seine Gedanken doch noch aus ihrem

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