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Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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wusste nicht recht, ob sie gerade errettet worden war oder nicht.
    Sie blickte auf ihr Glas. Sie sollte das teure, perlende Getränk beiseite stellen und einen klaren Kopf kriegen, ehe sie einen wirklich dummen Fehler machte.
    „Was ist mit Joe?” fragte Tina, die plötzlich neben Elena auftauchte. „Jedes Mal, wenn ich ihn heute Abend gesehen habe, hat er dir hingerissen in die Augen gesehen.”
    Elena lächelte. „Ich glaube nicht, dass er in mich verliebt ist, Tina, aber vielen Dank.”
    Tinas Lächeln verschwand, und sie sah Elena ernst an. „Joe liebt dich, Elena.”
    „Du hast mich doch gerade erst kennen gelernt. Wie kannst du das wissen?”
    „Stimmt, ich habe dich gerade erst kennen gelernt. Aber meinen Cousin kenne ich schon seit vielen Jahren. Er ist immer noch der Gleiche wie früher. In all den Jahren, seit ich ihn kenne, hatte er sehr wenig Interesse an Frauen gezeigt. Seine Mutter erzählte mir mal von einer Schulkollegin, die Joe beim Lernen half. Sie meinte, er hätte viel Zeit mit ihr verbracht und wäre damals fröhlicher gewesen, als sie ihn je gesehen hätte.
    Dann ist irgendwas passiert, und er war viel zu Hause und ging nicht mehr aus. Nicht mal mit seinen alten Kumpels traf er sich.
    Er hätte Kummer gehabt, aber den Grund hat sie nie erfahren.
    Ich glaube, dieses Mädchen warst du. Und ich glaube, er hat dich damals geliebt und tut es immer noch.”
    „Woher weißt du so viel über seine Gefühle?” fragte Elena.
    „Joe ist ein ganz besonderer Mensch, Elena. Er versteht Sachen, ohne dass man sie ihm erzählt. Er kann gut zuhören. Er mag Menschen und kümmert sich um seine Familie und seine Freunde. Aber er hat keine Frau. Ich sehe ihn und wundere mich über ihn. Ich weiß, dass er mich für oberflächlich hält, aber er ist trotzdem sehr geduldig mit mir. Ich habe ihn heute Abend beobachtet und sehe einen Mann, von dem ich nicht wusste, dass es ihn gibt. Einen Mann mit einem Licht ganz tief innen, das plötzlich angegangen ist. Immer wenn er dich ansieht, strahlt er. Und er hat selten den Blick von dir gewendet. Daher weiß ich das alles.” Tina berührte Elena am Arm. „Ich glaube, dass du damals gegangen bist, hat ihm wehgetan. Bitte verletze ihn nicht wieder.”
    Elena hörte Cisco reden, als er und Joe zurückkamen. Sie drehte sich um und lächelte die Männer an.
    „Wie geht es dir, carinol” fragte Cisco Tina. „Ich möchte nicht, dass du dich überans trengst.” Er strich ihr sanft über den Bauch, und Elena spürte, dass er seine Frau wirklich liebte.
    „Und was ist mit dir?” fragte Joe und sah Elena an. „Wollen wir nach Hause fahren?”
    Die Frage hörte sich harmlos genug an, aber Elena spürte, dass ihre Antwort sehr wohl ihr ganzes weiteres Leben beeinflussen konnte. Sie hielt seinem Blick einen langen Augenblick stand, ehe sie nickte und sagte: „Ja. Von mir aus können wir aufbrechen.”

7. KAPITEL
    Elena und Joe dankten ihren Gastgebern für die Einladung.
    Dann verließen sie die Terrasse und gingen ins Haus, ohne sich anzusehen oder miteinander zu sprechen.
    Drinnen wurden sie von mehreren Leuten angesprochen, und sie plauderten eine Weile mit ihnen. Elena war es, als hörte sie das Lachen und das Stimmengewirr aus weiter Ferne.
    Und irgendwann waren sie wieder draußen. Einer von Delgados Angestellten brachte ihnen den Wagen. Joe half Elena beim Einsteigen, gab dem Mann ein Trinkgeld und stieg auf seiner Seite ein.
    Er ließ den Motor an, und langsam fuhren sie die lange, gewundene Auffahrt hinunter und dann auf den Highway Richtung Stadt.
    Elena hatte ihre Hände im Schoß gefaltet und wartete wie benommen. Sie konnte Joe nicht ansehen. Wenn er wüsste, wie sehr er sie mit seinen Worten verführt hatte, würde er sich keine Sorgen machen, dass sie ihn abblitzen ließ, wenn er vorschlug, dass sie zu ihm gingen.
    Das eine Mal, als sie sich geliebt hatten, waren sie noch Teenager gewesen, die die nicht wussten, was sie taten. Das konnte Elena jetzt akzeptieren. Sie fühlte sich, als wären die letzten elf Jahre ausgelöscht, und war plötzlich wieder das junge Mädchen nach dem Abschlussball.
    Joe fuhr auf den Seitenstreifen und hielt an. Elena musterte ihn verstohlen aus dem Augenwinkel. Er starrte geradeaus, seine Hände umfassten das Steuer so fest, dass die Knöchel weiß wurden.
    Langsam wandte sie den Kopf und sah Joe an. In seinen Augen las sie vor allem eins - Angst vor Zurückweisung. Die Spannung in Elena ließ nach; sie legte eine Hand auf

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