Agent der Leidenschaft
gar nicht, in welcher Tretmühle ich war, bis ich ein paar Stunden davon losgekommen bin.”
Elena zog ihre Hand weg und winkte ab. „Ich muss nach Hause. Ich bin in ungefähr einer Stunde fertig.”
Sobald sie in ihrem Jeep saß, zitterte sie. Was war nur an diesem Mann? Wie konnte er sie so erregen, wenn sie es doch gar nicht wollte … oder brauchte? Er war doch in erster Linie verdächtig. Wieso konnte sie ihre Reaktionen nicht kontrollieren?
„Wow!” sagte Elena leise, als sie später in die Einfahrt eines palastartigen Hauses einbogen, das auf einem riesigen Grundstück lag. Das große schmiedeeiserne Eingangstor stand offen.
Auch der Zaun war schmiedeeisern und verschwand auf beiden Seiten des Hauses in der Ferne. „Ich hatte keine Ahnung, dass es in der Nähe von Santiago so etwas Feudales gibt.”
Joe fuhr zwischen den offenen Toren auf das Haus zu, das wie ein gigantischer Weihnachtsbaum erleuchtet war. Es war im mediterranen Stil erbaut, hatte große Terrassen und ein Ziegeldach.
Joe fuhr vor, und zwei Männer in Uniform öffneten die Türen des Wagens. Nachdem Joe einem der beiden die Schlüssel gegeben hatte, ging er um den Wagen zu Elena.
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, was der Unterhalt von so einer Villa kostet”, sagte sie, als sie mit Joe die Stufen zur massiven Eingangstür emporging.
Joe schüttelte den Kopf. „Cisco verwöhnt Tina viel zu sehr.
Er fand, sie brauchte eine Beschäftigung, also sagte er ihr, sie solle ein Haus planen. Das ist das Ergebnis.”
„Nicht viele Ehemänner sind so großzügig.”
Joe zog Elena näher zu sich. „Oh, ich weiß nicht. Kommt darauf an, wem sie gefallen wollen.”
„Willst du damit sagen, dass du einer Frau erlauben würdest, so etwas zu entwerfen?”
„Bei meinem Budget?” Joe lachte. „Ich fürchte, nein. Aber Cisco kann es sich schließlich leisten.”
„Was macht er denn beruflich? “
„Er hat drüben in Mexiko ein paar Geschäfte laufen - Fabriken, Lagerhäuser und Büros, die ihm gehören und die er vermietet.”
„Ich wusste nicht, dass man damit so viel verdient.”
„Ich weiß leider nicht viel darüber. Er scheint großen Einfluss auf Politiker auf beiden Seiten der Grenze zu haben. Er war sehr zufrieden, als das Freihandelsabkommen unterzeichnet wurde und er seine Waren in die USA einführen konnte ohne die vielen Prüfungen wie in der Vergangenheit.”
Sie kamen oben an der Treppe an, und die Türen gingen auf.
Sofort erkannte Elena Tina, die immer noch ganz in Weiß war, aber das Kleid, das sie jetzt trug, stammte offensichtlich von einem bekannten Designer. Das weiche, fließende Material umspielte ihre hübschen Kurven und verlieh ihr das Aussehen einer süßen kleinen Elfe.
Neben ihr stand ein schlanker Mann, der einen teuren maßgeschneiderten Anzug trug, der unaufdringlich auf seine gute Figur aufmerksam machte. Elena sah ihn förmlich mit einem Degen in der Hand. Seine Haut war dunkler als Tinas, seine Augen waren fast schwarz. Ein schmaler und sorgfältig gepflegter Schnauzbart schmückte seine Oberlippe.
„Hallo, Joe. Schön, dich zu sehen, compadre”, meinte er und klopfte Joe auf den Rücken. Er war mindestens einen halben Kopf kleiner als Joe, aber seine Präsenz ließ Joe im Vergleich zu ihm beinahe zu groß, ja unbeholfen erscheinen.
„Es ist schon länger her, Cisco”, erwiderte Joe freundlich und legte den Arm um Elenas Taille. „Ich möchte dir eine sehr liebe Freundin vorstellen, Elena Maldonado. Elena, das ist unser Gastgeber, Francisco Delgado.”
Auch Tina drückte ihnen die Hand und sagte: „Ich bin so froh, dass ihr gekommen seid. Ohne euch wäre es keine richtige Party, Joe. Du siehst so vornehm in deinem Anzug aus.” Sie lächelte Elena an. „Du hast eine ziemliche Wirkung auf ihn, wie es scheint. Noch keine andere Frau hat es geschafft, dass er sich schön anzieht und auf eine meiner Partys kommt. Glückwunsch.”
Elena sah Joe an, der sie immer noch eng umfasst hielt. Er zwinkerte ihr zu.
„Wir müssen hier warten”, meinte Cisco, „um noch weitere Gäste zu begrüßen. Fühlt euch wie zu Hause. Es ist genug zu essen und zu trinken da, und auf der Terrasse spielt eine Band, falls ihr tanzen wollt.”
Nachdem ihre Gastgeber außer Hörweite waren, flüsterte Elena : „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so aristokratisch wirkt. Ich wusste nicht, ob ich seine Hand schütteln, mich verbeugen oder mich ihm zu Füßen werfen sollte.”
Joe lachte. „Ach, Elena.
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