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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Tatsache, dass er der Fahrer war.«
    »Gut, dass du dir solche Dinge gründlich überlegst«, sagte ich und ließ den Motor des Krankenwagens an.
    »Danke«, sagte Joshua. »Einer von uns muss es ja tun.«
    »Was soll das schon wieder heißen?«
    »Tom«, sagte Joshua. »Was willst du tun, wenn wir Michelle nicht wiederbeleben können? Du weißt, dass du sie nicht einfach ins Pomona Valley Hospital zurückbringen kannst. Und du kannst sie auch nicht irgendwo anders ausladen. Wenn sie sterben sollte, werden die Leute alles über die Umstände ihres Todes erfahren wollen. Was willst du dann tun? Du hast keinen Plan B.«
    »Was redest du da?«, sagte ich, während ich den Parkplatz verließ und in Richtung der 10 davonfuhr. »Natürlich habe ich einen Plan B.«
    »Tatsächlich?«, sagte Joshua. »Warum erzählst du deinem Studiopublikum dann nicht, wie dieser Plan aussieht?«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Wenn das hier nicht klappt, stehe ich auf dem Schlauch. Dann haben wir versagt. Die Yherajk müssen wieder nach Hause fliegen. Als kleine Entschädigung könntet ihr uns dann mitnehmen.«
    »Das gefällt mir«, sagte Joshua. »Der Plan ist halbgar und aus Verzweiflung geboren, aber er hat einen gewissen herzergreifenden Charme.«
    »Danke. Ich habe ihn mir eben erst ausgedacht.«
    »Ich frage mich, was Miranda wohl davon hält«, sagte Joshua.
    »Psst«, machte ich. »Es soll eine Überraschung für sie sein.«
    Wir bogen auf die 10 ab und fuhren ostwärts auf der 15 Richtung Baker.

    »Ich kann überhaupt nichts sehen«, sagte ich.
    »Das ist der Punkt, Tom«, sagte Joshua. »Wenn du nichts sehen kannst, kann auch sonst niemand etwas sehen. Und jetzt halt die Klappe und bieg nach links ab… genau jetzt.«
    Ich schwenkte auf eine ungepflasterte Straße ein, die ich verpasst hätte, wenn Joshua mich nicht darauf hingewiesen hätte. Der Krankenwagen ruckelte heftig, als er in die Spurrillen rutschte, die zahllose landwirtschaftliche Fahrzeuge hinterlassen hatten.
    »Könntest du versuchen, etwas vorsichtiger zu fahren?«, rief Miranda von hinten. »Ich will mir lieber nicht vorstellen, was dieses Geruckel bei Michelle anrichtet.«
    »Sag das nicht mir, sondern dem Straßenbauamt, Miranda«, rief ich zurück. »Vor etwa einer halben Stunde haben wir die Welt der ausgebauten Straßen verlassen. Ich fahre so vorsichtig, wie es geht.«
    Der Krankenwagen sackte kurz ein Stück tiefer, als ich in ein Schlagloch geriet, das vor zwei Sekunden noch nicht dagewesen war.
    »Ich glaube, die Stoßdämpfer haben sich gerade verabschiedet«, sagte ich zu Joshua.
    »Tom! Vorsichtig!«, brüllte Miranda.
    »Tut mir leid!«, brüllte ich zurück. »Sind wir schon da?«, wollte ich von Joshua wissen.
    »Nein«, sagte Joshua.
    »Sind wir schon da?«, sagte ich etwas später.
    »Nein.«
    »Sind wir schon da?«
    »Nein.«
    »Sind wir schon da?«
    »Ja«, sagte Joshua. »Halt an.«
    Ich brachte den Krankenwagen zum Stehen.
    »Gott sei Dank!«, sagte Miranda von hinten.
    »Ich kann überhaupt nichts sehen«, sagte ich.
    »Das hast du schon einmal gesagt«, sagte Joshua.
    »Trotzdem ist es so.«
    »Es gibt auch nichts zu sehen«, sagte Joshua. »Weil sie noch nicht da sind.«
    »Wann kommen sie?«, fragte ich.
    »Wie spät ist es?«, fragte Joshua.
    Ich blickte auf meine Uhr.
    Ein gewaltiges Rumsen war zu hören. Der Boden bebte. Eine Staubwolke hüllte den Krankenwagen ein.
    »Kurz nach Mitternacht«, sagte ich.
    »Dann müssten sie jetzt hier sein«, sagte Joshua. »Und da sind sie.«
    Der Würfel sah genauso aus, wie Carl ihn beschrieben hatte – schwarz und völlig unscheinbar, abgesehen von der Tatsache, dass er soeben aus dem Weltraum heruntergefallen war.
    Miranda wandte sich lange genug von Michelle ab, um durch ein Fenster nach draußen zu blicken. »Das ist unser Taxi?«
    »Ich weiß, dass es nicht viel hermacht«, meinte Joshua. »Aber es hat eine unglaubliche Kilometerleistung.«
    »Fahren wir einfach rein?«, fragte ich.
    »Ja«, antwortete Joshua.
    Ich startete den Wagen und ließ ihn langsam losrollen, bis wir die fünfzig Meter bis zum Würfel zurückgelegt hatten. Dann waren wir plötzlich drinnen.
    »Wann fliegen wir ab?«, fragte ich.
    »In wenigen Augenblicken, denke ich«, sagte Joshua. »Lass mich schon mal raus. Ich muss mithelfen, dieses Ding zu navigieren.«
    Ich öffnete die Fahrertür und stieg aus, gefolgt von Joshua. Er ging zur anderen Seite des Würfels, wo sich an der Wand eine Rampe bildete, über die er zur

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