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Agenten der Galaxis

Agenten der Galaxis

Titel: Agenten der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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davon?«

 
6
     
    Fortune hatte dem Barkeeper des Gasthofs erklärt, er sammle geschichtliches Material über diese Gebirgsgegend, um das womöglich für ein Drehbuch zu benutzen, an dem er arbeitete. Er wurde an eine Miß Longfellow im Touristenbüro verwiesen.
    »Sie können sie nicht verwechseln«, hatte der Barkeeper gesagt. »Sie ist das große Mädchen in der Indianerkostümierung.«
    Das Touristenbüro erwies sich als ein kleines Gebäude mit einer rustikalen Mauerfront, die frisch geweißt war. Im Innern stand ein langer Schaukasten voller Modeschmuck, der gleichzeitig als Ladentisch diente. Außerdem gab es einen Postkartenständer, bunt gemusterte Decken und primitive Waffen, die an den Wänden hingen.
    Das Mädchen entsprach der Beschreibung des Barkeepers: groß, dunkel gebräunt, in perlenbestickter Wildlederkleidung und mit zwei schimmernd schwarzen Zöpfen, die über ihre Schultern fielen.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« fragte das Mädchen mit sanfter, angenehmer Stimme. Dabei glitt ihr Blick zwischen Fortune und Webley hin und her. Fortune brauchte nicht Webleys besondere Spürorgane, um zu fühlen, wie das Mädchen sie beide abzuschätzen und einzuordnen versuchte.
    »Sie sind Miß Longfellow?« fragte Fortune.
    »Ich bin Candy Longfellow«, bestätigte sie.
    »Mein Name ist Hannibal Fortune, von der Galaxis-Film. Ich habe vor, in Ihrer Berglandschaft hier einen Film zu drehen.« Während er aus dem Stegreif log, beförderte er sich selbst von einem Drehbuchschreiber zu einem Produzenten. »Mr. Kimball wird den Film schreiben. Man hat mir gesagt, Sie wüßten über die örtliche Geschichte gut Bescheid.«
    Das Mädchen lächelte und sah Hannibal Fortune interessiert an. »Und ich nehme an, Sie werden mir als Gegenleistung eine Rolle in Ihrem Film anbieten«, sagte sie sanft.
    Fortune ging auf die Komödie ein. »Im Augenblick kann ich nicht mehr versprechen, als Sie heute abend zum Essen einzuladen«, erwiderte er.
    Sie hatte ihre Musterung abgeschlossen und einen Entschluß gefaßt. »Wir haben beide Glück«, erklärte sie. »Ich brauche einen Begleiter zu der Zeremonie heute abend.«
    »Zeremonie?«
    »Die Apachen-Nation führt eine öffentliche Zeremonie durch, um gegen die neuesten Vorgänge im Gebirge zu protestieren. Vielleicht finden Sie es interessant.«
    »Ich werde es bestimmt interessant finden«, sagte Fortune. »Was wird denn geboten?«
    »Ich bin sicher, daß Sie schon von der Lost Dutchman-Goldmine gehört haben.«
    »Ein wenig.«
    »Jemand stöbert immer dort oben herum und sucht danach«, erklärte Miß Longfellow. »Die Apachen kümmern sich nicht um das Gold, denn sie wissen, daß die Mine in Wirklichkeit gar nicht existiert. Aber wir haben etwas dagegen, daß Leute auf unseren heiligen Orten umherstampfen. Wir kennen das Gebirge, und wir sind immer gern bereit, Touristen hier durchzuführen. Aber viele von den Goldsuchern wollen keine Bergführer. Sie versuchen, alles insgeheim zu unternehmen, und sie verirren sich häufig. Auf diese Weise sind schon einige in der Bergwildnis umgekommen.«
    »Ein Mann muß dumm sein, wenn er sich ohne erfahrenen, ortskundigen Bergführer in irgendeine Bergwildnis wagt«, stimmte Fortune zu.
    Das Mädchen nickte. »Sie werden Gerüchte hören, daß meine Leute einige dieser Goldsucher getötet haben«, vertraute sie ihm an. »Das ist nicht wahr, aber es gehört zu der Legende.«
    »Ah, ja, die Legende. Erzählen Sie mir davon.« »Es ist eine Legende der Bleichgesichter«, sagte sie. »Die Apachen haben nichts damit zu tun.« Sie griff unter die Ladentafel und zeigte ihm eine Druckschrift mit dem Titel Die Legende der Lost Dutchman-Goldmine. »Sie werden sicherlich wollen, daß Mr. Kimball dies studiert. Es kostet einen Dollar. Sie wohnen im Gasthaus, nicht wahr?«
    »Ja.« Fortune bezahlte die Druckschrift und reichte sie Webley.
    »Wir treffen uns also um sechs Uhr?« fragte Fortune das Mädchen. »In der Bar?«
    »In der Bar«, bestätigte sie.
    Die Hitze draußen war drückend. Obwohl die Techniker von TERRA beim Entwurf des unzerstörbaren Anzugs gute Arbeit geleistet hatten, hätten sie nach Fortunes Meinung noch eine Kühlanlage einbauen sollen. Webley hatte keine Beschwerden, denn er verfügte ja über eine eingebaute Klimaanlage. Um Fortunes klimatische Bedürfnisse und den Appetit des Symbionten auf Brennstoff zu befriedigen, verbrachten sie den Nachmittag in der Bar des Gasthauses, die den romantischen Namen der Paladin-Raum

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