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Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Gewehre durchluden und in Anschlag bringen konnten, war der Wagen außer Schußweite. Die wenigen Schüsse, die ihm nachschwirrten, prallten an der heruntergelassenen Panzerung wirkungslos ab.
    Zehn Minuten später raste Major Mys heran. Er donnerte die Pioniere herunter und ließ an alle Landpolizisten in Colorado und Utah funken.
    »Sofort schießen! Rücksichtslos!«
    Um die gleiche Zeit brummte ein anderer Wagen über die Straße nach Santa Fé. Ein starker, langer Studebaker. In seinem Inneren kreischte der Lautsprecher die Meldungen Major Mys.
    »Dr. Bouth entführt! Hellblauer Nash. An alle – sofort schießen.«
    Heinz Behrenz biß die Zähne aufeinander. Schon wieder zu spät, dachte er. Wie machen das die Russen bloß … erst Mabel, jetzt Dr. Bouth. Man kann von ihnen lernen. Sie haben gute Agenten, sie verstehen es, die Lage auszunutzen.
    Gespannt verfolgte er die Durchsagen der Polizeiwagen. Auf seiner Karte, die unter einem Zelluloidstreifen an das Fenster geklebt war, sah er den Weg des hellblauen Nash.
    Nach Colorado, nickte Heinz Behrenz. Natürlich. Dort sind sie sicher, wenn sie rechtzeitig aussteigen und Dr. Bouth in der Wildnis verschleppen.
    Der Studebaker jagte nach Norden. Je näher er Santa Fé kam, um so aufgeregter sah er die Fahrer an den Tankstellen stehen. Die Entführung war bekannt geworden, eine Erregung durchzog das Land.
    Atomspionage. Männer mit dem Tod im Nacken.
    Der hellblaue Nash brach durch. An der Kreuzung hinter Cortez schleuderte er unter den Schüssen der Polizisten. Rücksichtslos raste er in die Kette der Männer, zermalmte sie und streute aus einer Düse neben dem Auspuffrohr Tränengas unter die Beamten.
    Die wenigen, die ihm nachblicken konnten, sahen den blauen Pfeil verschwinden in Richtung auf die Abajo Mountains.
    Major Mys wurde still, als er bei Cortez eintraf.
    Drei Tote.
    Stumm stieg er wieder in seinen Wagen und sah seinen Fahrer an. Dieser senkte den Blick.
    »Wir können es nicht schneller, Major«, sagte er leise. »Der Nash ist schneller als wir.«
    »Und wenn wir ihn durch ganz Amerika jagen sollten – Smith –, wir müssen ihn bekommen!«
    In den Abendblättern erschien mit großen Schlagzeilen die neue Sensation. Auf den Boulevards in Paris, auf der Königsallee in Düsseldorf, im Bundeshaus in Bonn, auf den Grachten in Amsterdam, in den Streets von London und den Gassen von Harlem und Manhattan riß man sich die Zeitungen aus der Hand und las die kurze Meldung.
    »Dr. Bouth entführt. Einer der maßgebenden Atomphysiker von Los Alamos.«
    Die Rundfunkstationen funkten es hinaus.
    In Santa Fé sammelten sich die Reporter der großen Blätter.
    Ein hellblauer Nash jagt durch Amerika …
    »An alle … rücksichtslos schießen …«
    Dr. Hakanaki zuckte empor, als der Lautsprecher in seinem Zimmer in Nagoi die Meldung durchgab. Er rannte an das Telefon und rief General Simanuschi an.
    »Ist das wahr?« schrie er außer sich. »Dr. Bouth ist entführt?!«
    Der alte General schwieg. Dann sagte er leise: »Es stimmt, Doktor Hakanaki. Wir haben verloren.«
    »Und der blaue Nash? Wem gehört der blaue Nash?« Hakanaki klammerte sich an der feuchten Felswand an. Um seine Augen zuckte es.
    »Wir wissen es nicht. Aber … aber … es ist nicht Rußland.«
    »Nicht Rußland? Aber wer soll es denn sein? Wer hat noch ein Interesse an der neuen Bombe?« stammelte Hakanaki.
    »Das wissen wir auch nicht.« Simanuschi schien keinen Ausweg zu kennen. Er hängte ein.
    Dr. Hakanaki wandte sich ab. Sein Assistent Dr. Yamamaschi lehnte bleich an der Tür.
    »Sofort anrufen«, schrie Hakanaki. »Den unbekannten Deutschen von den Blumenbooten. Sie haben die Nummer, Yamamaschi. Ich werde mit Agent B 12 sprechen.«
    »Ein hellblauer Nash«, sagte Dr. Sebaio erfreut und klopfte Dr. Ebberling auf die Schulter. »Wir haben Glück, Kamerad. Es ist unser Wagen.«
    Dr. Ebberling lächelte. »Kezah ibn Menra?«
    »Ja. Wenn er klug ist, kann er Dr. Bouth nach Spanien bringen.«
    »Eine gute Idee.« Dr. Ebberling ging an den Telefonapparat und drehte eine Nummer. Während er wartete, dachte er an die Folgen der plötzlichen Wendung. Doktor Bouth in unserer Hand. Das bedeutete – wenn er schon die amerikanischen Patente nicht verriet – doch eine Verzögerung der Produktion und einen Vorsprung für seine eigenen Forschungen.
    »Ja?« sagte er laut. »Ja, hier Ebberling. Guten Tag, General Monzalez. Ich beglückwünsche Sie. Der blaue Nash ist unser Wagen, ibn Menra. Wir haben

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