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Agentur der boesen Maedchen

Agentur der boesen Maedchen

Titel: Agentur der boesen Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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haben sich auch meine Beziehungen geändert. Glaub mir, ich habe mir schon einige Körbe in meinem Leben geholt.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ist aber so. Ich habe nur aufgehört zu glauben, dass ein Mann die Erfüllung aller meiner Wünsche ist. Ich habe mehrere gute Bekannte oder Freunde, manchmal auch eine Beziehung. Aber nur wenn ich mit mir selbst gut auskomme, dann geht es mir auch in der Beziehung gut. Verliebt sein allein macht noch nicht glücklich.«
    Ich war wieder ganz in meinem pädagogisch-helfenden Element.
    »Das habe ich jetzt auch gemerkt«, knurrte Ferdinand. Wir gingen zurück zur Agentur. Vor der Tür stand ein Mann, gerade als ob er Ferdinands These von den vielen Männern in meiner Umgebung bestätigen wollte. Es war Doktor-Thomas. Ich blieb kurz stehen, fasste Ferdinand am Arm und hielt ihn zurück.
    »Sieh mal, der da vorne.«
    »Ich sehe ihn, er wartet auf dich.«
    »Stimmt. Hinter dem war ich mehr als zwei Jahre lang her. Mal lief was, mal lief nichts. Meistens wollte ich, und er hatte was anderes am Laufen. Seit ich ihn nicht mehr brauche, seit ich andere Freunde habe, mir meine Arbeit Spaß macht und ich mit meiner Freizeit etwas anfangen kann, erst seit diesem Zeitpunkt hat sich die Geschichte umgedreht. Jetzt will er was von mir.«
    »Und was machst du?«
    »Nie wieder Thomas.«
    »Nie wieder?«
    »Zumindest nicht dieser Thomas.«
    Dass Ferdinand diese Anspielung nicht verstand, war mir klar. Aber mir machte sie Spaß. Ferdinand verabschiedete sich, es tat mir leid, ihm wehgetan zu haben. Aber er tat mir nicht leid. Mitleid ist der Tod einer Freundschaft. Ich versprach, ihn in der kommenden Woche mal anzurufen. Thomas empfing mich mit ausgebreiteten Armen, die ich geflissentlich übersah.
    »Da bist du ja endlich.«
    »Waren wir verabredet?«
    »Nein, aber ich dachte, du hättest Geschäftszeiten.«
    »Stimmt, aber ich hatte einen Termin.«
    Thomas sah hinter dem wegfahrenden Ferdinand her. »War das dein Termin?«
    »Ja.«
    »Was fehlt ihm denn?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Darf ich reinkommen?«
    Ich schloss auf und ließ meinen Gast ein. Thomas nahm auf dem Kanapee Platz.
    »Annette, ich habe gehört, du bist mit deiner Doktorarbeit fertig. Ich wollte dir ganz herzlich gratulieren.«
    Er holte ein kleines Päckchen aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch. Ich war überrascht, aber ich freute mich auch. Er hatte wirklich auch seine netten Seiten. Es war mein Lieblingsparfum. Mich wunderte, dass er sich das gemerkt hatte, und das sagte ich ihm auch.
    »Tja, du hast mich eben unterschätzt.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Ich möchte dir ein Angebot machen.«
    »Und das wäre?«
    »Du hast sicher viel zu tun. Ich möchte dir helfen, die Doktorarbeit für den Druck vorzubereiten.«
    Ich war überrascht.
    »Das würdest du tun? Ich habe dir doch auch nicht geholfen.«
    »Schon vergessen. Ich war damals auch nicht besonders freundlich zu dir.«
    »Stimmt. Auch vergessen.«
    »Wirklich? Das ist gut. Ich hoffe nämlich immer noch, dass du einmal erkennen wirst, was alles in mir steckt.«
    »Ich denke, das weiß ich.«
    Ich hatte angefangen, Kaffee zu kochen. Das lenkt ein bisschen ab. Die Agentur verfügte inzwischen über ein sehr schönes Geschirr, immer gab es Kekse für die Gäste, die Sitzecke war gemütlicher geworden. Also konnte man es gut hier aushalten. Es fiel gar nicht so sehr auf, dass es sich um einen Geschäftsraum handelte. Es war fast so, als hätte ich mein Wohnzimmer wieder. Ich stellte die Sachen auf den Tisch und ließ mich in einen Rattansessel fallen. Thomas strahlte mich an.
    »Gehen wir heute Abend essen?«
    »Tut mir leid, es geht nicht.«
    »Schon vergeben?«
    »Thomas, das geht dich nichts an.«
    »Bei dir geben sich die Männer ja die Klinke in die Hand.«
    Ich musste lachen. So ähnlich hatte ich das heute schon gehört.
    »Das liegt an meinem Beruf.«
    Thomas wiegte bedächtig den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass das der Hauptgrund ist. Du hast dich ganz schön verändert, weißt du?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Du bist so selbstbewusst geworden.«
    »Schlimm?«
    »Nein. Aber ich wünschte, ich hätte noch Chancen.«
    »Tut mir leid, Thomas.«
    »In festen Händen?«
    »Das geht dich auch nichts an.«
    »Das läuft aber zäh hier.«
    Mir tat das Gespräch gut. So herzlich hatte ich Thomas nur am Anfang erlebt, als er unbedingt wissen wollte, ob er bei mir landen könnte. War ihm ja auch gelungen. »Thomas, es läuft gar nichts. Wir sind

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