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Agrippina - Kaiserin von Rom

Agrippina - Kaiserin von Rom

Titel: Agrippina - Kaiserin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf D. Sabel
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Valerius nahm die Schriftrolle entgegen und entrollte sie neugierig.
    Flavius Spatiaticus, 58 anni, Kaufmann, Id. Mart.
Syphonius, 22 anni, Sklave des Parfümhändlers Haparonius, Non. Apr.
Gaia Antonia, 37 anni, Frau des Honorius Antonius, Kal. Mai
Arbogast, 52 anni, germanischer Freigelassener und Händler, Id. Mai
Lucius Poblicius, 64 anni, Kaufmann, Non. Iun.
Aulus Iovianus, 45 anni, Decurio der 3. Manipel, Non. Sept.
Thalia, 24 anni, gallische Sklavin des Töpfers Clavius Batistus, Kal. Nov.
Gratus Vitellius, 39 anni, Legionarius, 2. Kohorte der Stadtwache, Id. Nov.
Sextus Arusius, 62 anni, Notarius des Aedil, Id. April.
Garunnian, 59 anni, Priester des capitolischen Jupiter, Kal. April.
    » Du siehst, es ist alles dabei: Männer und Frauen, Sklaven und Freie, Römer und Einheimische, Soldaten und Beamte, ein Priester sogar, und das alles schön übers Jahr verteilt. Der Letzte wurde am Tag deiner Ankunft gefunden. Und jetzt können wir die Liste um den Namen Pertinax, Weinhändler, erweitern. Bei den Göttern! Nichts, was diese Leute miteinander verbindet, außer diesem verfluchten Buchstaben auf ihrer Stirn! Wir haben nichts, hörst du, absolut nichts, was wir bei der Suche verwenden könnten. Der Täter wurde nie gesehen, kein Opfer hat überlebt. Wir tappen völlig im Dunkeln.«
    Ein zaghaftes Klopfen ertönte an der Tür.
    »Neiiiiiiiiin!! Jetzt nicht! Bei Jupiter, hat man hier nie seine Ruhe? Also Tribun, das sind die Fakten. Nimm die Liste und finde den Täter, aber hurtig. Wir werden ihn auf dem Forum öffentlich köpfen, und es wird mir eine Freude sein, das kannst du mir glauben.«
    Wieder füllte er seinen Becher und aß genussvoll ein Stück Braten.
    »Übrigens gibt der Aedil morgen ein Gastmahl, du bist natürlich eingeladen. Sie sind schon alle gespannt auf den Prätorianertribun aus Rom. Sein Haus liegt in der Nähe der Porta Praetoria , leicht zu finden. Eine exzellente Küche erwartet dich. Und wenn du Glück hast, wird die schöne Dirana tanzen. Das solltest du dir nicht entgehen lassen!«
    Valerius zuckte unmerklich zusammen, verschwieg aber, dass er das hübsche Mädchen bereits kennen gelernt hatte. Immerhin war klar, dass er sich diese Einladung nicht entgehen lassen würde.
    »Nun gut, Prätor, ich werde jetzt nach meinem Quartier sehen. Sobald ich etwas erfahren sollte, wirst du von mir hören.« Er leerte seinen Becher und verabschiedete sich.
    Das Zimmer, das man ihm zugewiesen hatte, war ein gemütlicher kleiner Raum, ausgestattet mit einem angenehm weichen Bett, einem großen Tisch, zwei Korbsesseln und einer Nische für sein Gepäck. Es lag unmittelbar am Rhein, und so ging der freie Blick über die Rheininsel ostwärts ins Barbarenland, wo mächtige Bäume die Sicht ins Hinterland versperrten. Auf der Rheininsel befanden sich mehrere Speicher, Schiffe lagen vor Anker, es herrschte geschäftiges Treiben. Sklaven brachten Ballen von Wolle in die Speicher, andere Säcke mit Getreide oder Gewürzen, manche auch Amphoren voll Wein.
    Müde legte sich Valerius auf das Bett. Plötzlich fiel ihm der Zettel ein, den er der Hand des toten Weinhändlers entrissen hatte. Fieberhaft begann er in den Falten seines Gewandes zu suchen, bis er ihn schließlich fand. Es handelte sich um einen nicht beendeten Brief. Die untere Hälfte war voller Blutflecken, die manche Stellen unleserlich machten:

    Manlius Pertinax grüßt den edlen Narcissus, Kaiserlicher Berater
    zu Rom!
    Wie du es gewünscht hast, habe ich mit den Ermittlungen in den
    dubiosen Mordfällen unserer Stadt begonnen, und das nicht ohne
    Erfolg!
    Ich schreibe diese Zeilen in Eile, denn ich habe den Eindruck,
    dass man mir auf der Spur ist. Jeden Augenblick kann sich die
    Tür öffnen und .......................
    Es war nicht einfach und hat mich mehr als den Goldbeutel
    gekostet, den du mir anvertraut hast. Ja, sogar in Todesgefahr
    haben mich meine Ermittlungen gebracht, wie du noch erfahren
    wirst. Aber wenn ich dir und unserem göttlichen Cäsar gefällig
    sein kann, will ich dies gerne alles auf mich nehmen, weiß ich
    doch, dass man meine treue Pflichterfüllung höheren Orts zu
    schätzen weiß.
    Nun aber zu den Einzelheiten, edler Narcissus! Mache dich
    auf eine Überraschung gefasst, die – wenn sie bis nach Rom
    gedrungen ist – Tagesgespräch sein wird, und es würde mich
    nicht ....................., wenn unser göttlicher Cäsar dies zum Anlass
    nehmen würde, den Henker des Tullianums zu

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