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Agrippina - Kaiserin von Rom

Agrippina - Kaiserin von Rom

Titel: Agrippina - Kaiserin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf D. Sabel
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    Du wirst überrascht sein, was ich herausgefunden habe:
    Es gibt in unserem Städtchen einen Kreis von Menschen, der
    einem neuen orientalischen Aberglauben anhängt. Menschen
    aus allen Schichten sind dabei, Junge und Alte, Römer und
    Einheimische, Sklaven und Freie, Reiche und Arme.
    Ja, gerade diese, die Armen und die Sklaven scheinen aus diesem
    neuen Aberglauben besonders viel Hoffnung zu schöpfen.
    Sie finden sich regelmäßig bei geheimen Treffen zusammen
    und huldigen ihrem Gott. Das alles ist nicht schlimm und sollte
    unseren göttlichen Cäsar nicht beunruhigen, denn sie denken
    ke...........gs an Umsturz. Im Gegenteil, ihr Gott – oder der,
    den sie seinen Sohn nennen – hat ihnen aufgegeben, dem Kaiser
    das zu geben, was ihm zusteht. Zwar vermögen sie nicht die
    Göttlichkeit ...................... anzuerkennen, wie sie es eigentlich
    tun müssten, aber ansonsten schei .......... loyale und staatstreue
    Menschen zu sein.
    Aber wie es das Walten der unsterblichen Götter oder das
    unerfindliche Fatum nun wollte, sind gerade diese merkwürdigen
    Menschen einer ......................... die Spur ...................... sich
    ................................. richtet und mit ................. Gefahr verbunden
    ist, denn hinter dieser Verschwörung steckt niemand anders,
    ich wage es kaum zu sagen, al..................

    Hier musste Pertinax seinen Mörder bemerkt haben, denn der Brief brach unvermittelt ab.Valerius ballte zornig die Faust.
    So sehr er sich auch bemühte: Die Stellen, auf denen das Blut des Toten eingetrocknet war, ließen sich nicht entziffern. Vor allem aber: Die wichtigste Zeile fehlte! Der Name! Valerius musste an die Worte des Narcissus denken, dass der Kaiser eine gegen ihn gerichtete Verschwörung befürchtete. Lag er also doch nicht so falsch, der alte Fuchs! Immerhin hatte er jetzt so etwas wie einen Anhaltspunkt, auch wenn ihm noch völlig unklar war, was diese neuen Sektierer mit einer Verschwörung gegen den Kaiser zu tun haben könnten.
    Valerius nahm eine Kerze und hielt sie hinter das Schriftstück, doch vergeblich! Die verdeckten Worte waren nicht zu lesen, das Schreiben ließ sich sein Geheimnis nicht entlocken. Zornig knüllte er den Brief zusammen und warf sich auf das Bett. Minuten später war er in einen traumlosen Schlaf hinübergeglitten.

IX.
Tod dem Kaiser!
    Zur gleichen Zeit, als Valerius endlich erholsamen Schlaf gefunden hatte, saß der hagere Mann mit dem schwarzen Mantel in einer winzigen Caupona der Ubierstadt und zischte sein Gegenüber zornig an.
    »Es dürfen jetzt keine Fehler mehr passieren. Oh, ihr Götter, bin ich nur von Idioten umgeben? Dreimal haben wir versucht, diesen Burschen in den Hades zu schicken, und jedes Mal ist es misslungen! Ich denke fast, ich werde es selber machen müssen.« Missmutig kratzte er an seiner Narbe.
    »Nicht so laut«, warnte sein Gegenüber, ein kleiner buckliger Mann in schmutziger Tunika, »nicht so laut! Oder willst du, dass die ganze Stadt mithört? Es war Pech, einfach Pech. Wer hätte damit rechnen können, dass er Silvanus und Balnix erledigt? Das waren ausgekochte Burschen, ausgeschlafene Gladiatoren, die in der Arena mehr als einen erwürgt, erstochen oder erschlagen haben. Balnix trug gar den goldenen Gürtel für zwanzig getötete Gegner! Und dann die Sache in meinem Gasthaus. Es war alles perfekt eingefädelt. Wir haben extra eine Gerölllawine ausgelöst, damit er die Hauptstraße verlassen musste. Kann ein Mensch ahnen, dass er den Wein nicht austrinkt, den ich ihm reiche? Das blöde Weib hat ihn gewarnt, aber das hat sie mit ihrer Zunge gebüßt ... Und dann hier in den Thermen. Du kanntest Salionos. Kräfte wie ein Stier und den Verstand einer Maus. So jemanden kann man brauchen, jedenfalls für solche Sachen. Aber der verfluchte Tribun hat ihn erschlagen, hat einfach Glück gehabt. Fortuna ist mit ihm. Aber glaub mir, noch einmal entwischt er mir nicht.«
    »Er ist misstrauisch geworden, der Hund«, wandte der Hagere ein, »und jetzt auch noch die Sache mit Pertinax. Warum musste das sein?«
    »Pertinax hatte alles herausgefunden und war dabei, es nach Rom an den Kaiser zu berichten. Dann wäre alles aufgeflogen. Hörst du, alles! Wir mussten ihm das Maul stopfen.«
    »Aber da gibt es feinere Methoden, als ihn in seinem eigenen Laden zu zerlegen. Man hätte ihn heimlich still und leise im Rhenus verschwinden lassen können. Aber ihr seid Anfänger, blutige

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