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Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls gut kannte.
    Der Eiserne Engel!
    Er hatte zugeschlagen. Noch einmal wischte die schwere Klinge von oben nach unten, ich sah das Blitzen, und plötzlich jagten die beiden Dolche so schnell zurück, dass ich sie schon eine Sekunde später nicht mehr erkennen konnte, weil sie der weite Himmel und auch die dunkelgraue Wolkenwand verschluckt hatte.
    Vorbei war die Gefahr!
    Ich konnte mich wieder bewegen, ich atmete durch, ich saugte die Luft tief in die Lungen und stemmte mich mit zitternden Knien aus dem Sessel hoch. Mein Gesicht war schweißnass, als ich zuerst nach rechts blickte, den kleinen Magier sah, um dann nach links dem Eisernen zuzunicken.
    »Ihr?« fragte ich.
    »Ja, wir«, antwortete der Eiserne.
    Ich schüttelte den Kopf, fühlte den ›Pudding‹ in meinem Gehirn, wankte zur Hausbar und schenkte mir einen Whisky ein. Dabei zitterte meine Hand. Ich spürte es kalt den Rücken hinablaufen und konnte die Schweißbahn genau verfolgen.
    Mit dem Glas in der Hand drehte ich mich um. »Was tut ihr hier?« fragte ich. Meine Stimme erkannte ich dabei kaum wieder.
    »Wir wollten dich retten« erwiderte der Eiserne.
    »Ja, das habe ich gesehen.« Ich trank und verzog das Gesicht. Nicht einmal fähig, mich zu bedanken. So sehr steckte mir noch die Überraschung in den Knochen. »Kann ich denn auch eine Erklärung von euch bekommen?«
    »Nimm erst wieder Platz«, schlug Myxin vor.
    »Nein, nein, lass mal. Ich traue dem Sessel nicht mehr. Erzählt es mir im Stehen.«
    »Wie du willst«, sagte der kleine Magier. »Eigentlich kann ich mich kurz fassen. Aibon hat sich zu weit vorgewagt.«
    »Wie?«
    »Es geriet in Gebiete, die wir kontrollieren.« Ich war perplex.
    »Atlantis?« fragte ich.
    »Ja. Das heißt, eigentlich nein.« Auch Myxin war sich nicht sicher. »Das muss irgendwie eine Verbindung zwischen Atlantis und Aibon gegeben haben, sonst hätte es nicht zu einer solchen Konstellation kommen können. Wobei ich persönlich der Meinung bin, dass Aibon versucht, sich auszudehnen und nicht allein an Grenzen zu anderen Welten gestoßen ist, sondern sie überschritten hat.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Wenn sich die Grenzen dieser beiden außerweltlichen Reiche berührt und sogar überschnitten haben, ist es doch möglich, dass du nach Aibon hineinkommst.«
    »Ja.«
    »Und deshalb bist du hier?«
    »So ungefähr.« Myxin begann zu wandern. »Wir hätten es nicht bemerkt, wenn die flaming stones uns nicht gewarnt hätten. Sie reagierten nämlich.«
    »Und wie?«
    »Ihre Farbe veränderte sich.«
    »Sie wurden grün.«
    »Ja, grün wie Aibon. Da wussten Kara und ich, dass die Grenzen überschritten waren. Das heißt, zu Beginn waren wir unsicher. Wir streckten selbst unsere magischen Fühler aus. Auf meine Totenmaske konnte ich mich leider nicht verlassen, aber Kara schaffte es dank ihres Schwerts, die Grenzen zu überwinden und einen Blick in eine Welt zu werfen, die für uns beim ersten Eindruck sehr fremd wirkte. Wir hatten vom Paradies der Druiden noch nie etwas gesehen, aber wir spürten auch die Gefahr, die von diesem Land ausging. Gefahr nicht in erster Linie für uns, sondern für gewisse Menschen, die mit Aibon zu tun hatten.«
    »Damit meinst du mich.«
    »Unter anderem«, gab Myxin zu.
    »Hast du noch etwas bemerkt?« wollte ich wissen.
    Der kleine Magier nickt. »Ja, nicht dich allein wollen sie haben. Es gibt jemand, der sich nicht gegen Aibon wehren konnte, und den sie praktisch entführt haben.«
    »Mandra Korab!«
    Myxin schaute mich starr an. »Du weißt bereits Bescheid?«
    Ich lachte, leerte mein Glas und winkte mit der freien Hand ab. Bescheid wissen ist gut. »Ja, ich weiß jetzt Bescheid, zuvor war es nur eine Annahme…« Mit wenigen Worten legte ich meinem Freund dar, was mir alles widerfahren war, und ich berichtete auch von Mandra Korabs Hilferuf.
    Myxin nickte. »Ja«, sagte er dann. »Ja, ich habe recht gehabt. Es ist ihnen tatsächlich gelungen, an Mandra Korab heranzukommen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Auch das, John. Sie haben ihn entführen können.«
    Ich presste die Lippen zusammen und sagte nichts, aber in meiner Kehle saß plötzlich ein Kloß. Mandra war entführt worden. Nach Aibon, in dieses Land ohne Wiederkehr. »Weißt du, was das bedeutet?« fragte ich den kleinen Magier.
    »Im Prinzip ja, aber es wird sicherlich noch Details geben. Oder etwa nicht?«
    »Klar. Aibon ist ein Land, in das man möglicherweise hinein kann. Nur kommt man nicht wieder heraus.«
    »Wirklich?«

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