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Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versanken manchmal im Schnee, den der Wind angeweht hatte, dann wieder überquerte ich freie Flächen und hörte das Knirschen von gefrorenem Laub.
    Über mir flog meine Beschützerin. Wenn ich hochschaute, sah ich sie als Schatten, und sie konnte mich ebenfalls durch die Lücken erkennen. Sie gab mir hin und wieder ein Zeichen, welchen Weg ich zu nehmen hatte, und so verging nicht viel Zeit, bis ich das Ziel erreicht hatte.
    Zuerst dachte ich, auf einer Lichtung zu stehen. Das allerdings traf nicht direkt zu, denn es lag allein an dem mächtigen Eichenbaum, der seinen kleinen Brüdern das Licht genommen und sich so Platz geschaffen hatte.
    »Gut gefunden, John!«, hörte ich die Stimme von oben.
    »Alles klar.«
    »Und jetzt?«
    »Du kannst wieder zu Max zurückfliegen. Ich komme hier schon allein zurecht.«
    Für eine Weile sagte sie nichts. Dann hörte ich die leicht lauernd klingende Frage: »Was hast du denn vor?«
    »Ich will mal etwas ausprobieren. Und keine Sorge, auch wenn es länger dauert.«
    Mehr sagte ich ihr nicht und ließ sie somit im Unklaren. Meine Augen hatten längst die Stelle entdeckt, an der die Leiche gelegen haben musste. Es gab einfach nichts Passenderes am Baum, und die ungewöhnlich gewachsene Astgabel wirkte wirklich wie ein Bett innerhalb der mächtigen Eiche.
    Außerdem war die Stelle gut zu erreichen. Sie lag nicht zu hoch, und die unteren Äste waren stark genug, um mein Gewicht halten zu können.
    Ich schaute nach oben, bevor ich mit meiner Aktion begann. Carlotta war nicht mehr zu sehen. Sie schien wirklich zurückgeflogen zu sein. So begann ich mit meiner Kletterei.
    Vereiste Äste, vom Frost umschlossene Zweige, sie alle waren hilfreich, aber auch verdammt glatt. Die Probleme ließ ich hinter mir und kam der Astgabel immer näher.
    Dann war es geschafft. Ich drehte mich und schaffte es sogar, mich in die Gabelung hineinzulegen.
    Es war schon ein seltsames und ungewöhnliches Gefühl für mich, an einer derartigen Stelle zu liegen. Ich hielt die Augen offen, schaute in meine so fremde Umgebung.
    Bäume umstanden mich. Eine Netzwerk aus Geäst schwebte über mir. Schnee lag wie weißgraue Watte überall. Ich sah Eiszapfen hängen, die manchmal wie helle Messer über mir schwebten.
    Was war das für ein Ort!
    Konnte man ihn als eine Futterstelle für Monster bezeichnen? Der Ausdruck war zwar hart, aber er passte schon. Hier hatten die Leichen darauf gewartet, abgeholt zu werden.
    Doch in ihnen waren keine Gefühle mehr gewesen, ganz im Gegensatz zu mir. Ich war nicht tot. Ich wartete hier als Lebender, um von einem gefräßigen Monster geholt zu werden.
    Oder wollte der Aibon-Teufel nur totes Fleisch?
    Niemand gab mir eine Antwort auf die Frage. Das konnte nur die Kreatur selbst. Und wenn ich ganz ehrlich war, dann lauerte ich darauf, dass sie erschien. Ich hatte mich nicht grundlos als Lockvogel hier hingelegt. Und ich hoffte stark, dass mein Plan auch klappte.
    Ich schloss die Augen. Ich wollte so die Stimmung in mich aufnehmen, die hier herrschte.
    Der Wald war nicht still. Er produzierte überall Geräusche.
    Sie waren nicht zu überhören. Ich konzentrierte mich voll auf sie, aber ich fand nicht heraus, woher sie mich erreichten und wer sie verursachte oder von sich gab.
    Waren es Tiere, die in irgendwelchen Verstecken lauerten? Füchse, Rehe und Vögel?
    Alles konnte möglich sein, aber ich vernahm hin und wieder auch ein Knacken, das immer dann eintrat, wenn unter der Kälte etwas zerbrach. Und die Kälte war mein Feind. Sie kroch überall hin. Zwar war ich dick angezogen, aber diese schleichende Erstarrung setzte mir zu. Die Kälte kroch in mich hinein, sie ließ die Gelenke steif werden und sorgte für eine Unterkühlung.
    Nach einer Weile stellte ich mir die Frage, ob das, was ich tat, nicht verrückt war. Aber ich sah keine andere Chance, den Aibon-Teufel zu locken.
    Ich öffnete meine Augen wieder. In der Umgebung hatte sich nichts verändert. Es gab auch kein Tier, das sich in meine Nähe getraut hätte. Alles war gleich geblieben.
    Die Aktion war ein Versuch gewesen, sonst nichts. Wenn ich eine reelle Chance haben wollte, dem Aibon-Teufel zu begegnen, dann wohl in der Nacht oder in der Dämmerung des späten Abends.
    Ich richtete mich auf. Die paar Minuten hatten mich schon klamm werden lassen.
    Bevor ich aus der Astgabel rutschen konnte, um wieder auf den Boden zu gelangen, vernahm ich plötzlich ein Geräusch!
    So etwas hatte ich bisher noch nie gehört. Es war ein

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