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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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schmolz Schokolade darin, rührte noch etwas Zucker hinein und verzierte beide Tassen mit einem Klecks Sahne und Schokoladenstreusel. Dann stellte ich sie auf ein Tablett und machte mich auf den Weg zur Suite.
    Ich hatte erwartet, dass Miss Simpkins öffnen würde, und war überrascht, Kate in der Tür stehen zu sehen. Sie trug einen der dunkelroten Morgenröcke, die für die Passagiere bereitlagen. Erfreut stellte ich fest, dass sie ihre Haare zu Zöpfen geflochten hatte. Sie sah wieder sehr jung aus, nachdem sie in ihrem Abendkleid vorhin viel zu erwachsen gewirkt hatte.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Wo soll ich die Tassen hinstellen, Miss?«, fragte ich und trat ein.
    Sie sah sich um und zeigte dann auf einen Beistelltisch. »Dorthin, bitte.«
    »Wo ist denn Miss Simpkins?«, erkundigte ich mich.
    »Oh, sie liegt schon seit Stunden im Bett.« Kate deutete auf die geschlossene Tür von Miss Simpkins' Schlafzimmer.
    »Für wen ist dann die zweite Tasse?«, fragte ich und deutete mit einem Nicken auf das Tablett.
    »Für Sie.«
    Ich blinzelte verdutzt. »Vielen Dank, Miss, aber das darf ich nicht.«
    Sie wirkte aufrichtig überrascht. »Aber ich dachte, Ihr Dienst wäre nun beendet?«
    »Das ist er auch. Aber ich bin ein Besatzungsmitglied, kein Passagier. Ich kann mich nicht einfach in Ihre Suite setzen.«
    »Warum nicht, wenn Sie doch von einem Passagier eingeladen werden?«
    Sie zog ein beleidigtes Gesicht. In diesem Moment wurde mir klar, dass sie aus einer Welt stammte, in der sie immer ihren Willen bekam und nichts unmöglich war. Einen Moment lang konnte ich sie fast nicht mehr leiden. Ob sie sich überhaupt vorstellen konnte, wie andere Menschen lebten? Ob sie auch nur eine Ahnung davon hatte, wie es sich anfühlte, wenn man arm war und von einem reichen Mann und dessen Sohn einer großen Chance beraubt wurde?
    »Es ist der Besatzung nicht erlaubt, freundschaftlichen Umgang mit den Passagieren zu pflegen, Miss«, erklärte ich steif.
    »Eine dumme Vorschrift, wie ich finde«, sagte sie, warf mir aber ein entschuldigendes Lächeln zu. »Ich möchte Sie natürlich nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich würde mich nur gerne ein wenig mit Ihnen unterhalten. Unser letztes Gespräch hat doch ziemlich interessant geendet, finden Sie nicht? Sind Sie denn kein bisschen neugierig?«
    »Doch«, sagte ich und erwiderte ihr Lächeln. »Natürlich bin ich das. Aber was ist mit Miss Simpkins?«
    »Keine Sorge, sie wacht so gut wie nie auf, ehe sie nicht neun Stunden Schlaf gehabt hat.«
    Diese Auskunft beruhigte mich nicht so recht. Mir war klar, dass ich nicht lange bleiben konnte. Der Gedanke daran, was passieren würde, wenn mich jemand nach Mitternacht aus ihrer Suite kommen sah, jagte mir einen Schauer den Rücken hinunter.
    Sämtliche Vorhänge im Raum standen offen. Vor den Fenstern war ein hölzernes Stativ aufgebaut. Darauf war eine Kamera montiert, ein großes, kastenförmiges Gerät mit einer Linse, die an ein Akkordeon erinnerte. Daneben standen Holzkisten, die alle möglichen Flaschen und Behältnisse enthielten.
    »Gehört das alles Ihnen?«, fragte ich.
    Kate nickte. »Es ist ein Hobby von mir. Ich bin recht gut darin.«
    »Und was genau hoffen Sie, hier zu fotografieren?« Ich ahnte die Antwort schon.
    »Dann haben Sie sie also nie gesehen?«, fragte sie.
    »Nein.«
    Sie hob ein dickes, in Leder gebundenes Notizbuch vom Tisch, das von einem Band zusammengehalten wurde.
    »Das ist das Logbuch meines Großvaters«, sagte sie. »Darin steht alles, was er gesehen hat. Er hat auch ein paar Zeichnungen angefertigt.«
    Draußen huschten die Wolken vorbei, im Licht des Mondes und der Sterne. Der warme Duft von Schokolade füllte das Zimmer. Durch die offenen Fenster drang das Flüstern des Ozeans.
    »Kate?«, tönte eine schläfrige Stimme hinter der Tür. »Bist du das?«
    Ein Schauer lief mir über den Rücken. Miss Simpkins. Es klang, als würde sie aus dem Bett steigen.
    Kate drückte mir das Buch in die Hand. »Nehmen Sie es. Ich weiß, dass ich Ihnen vertrauen kann. Lesen Sie es und bringen Sie es mir wieder, wenn Sie fertig sind.«
    In Miss Simpkins' Schlafzimmer trippelten Hausschuhe über den Teppich.
    »Kate? Bist du da?«
    Hastig steckte ich das Buch in meine Tasche, griff nach dem Tablett und schlich auf Zehenspitzen zur Tür.
    »Ich habe die Stelle markiert, wo er sie zum ersten Mal sieht«, erklärte Kate noch.
    »Gute Nacht«, sagte ich.
    Kate lächelte mich an und schloss die Tür.
    Einen Augenblick

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