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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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ich stimme zu, aber was ist Fleisch, wenn wir haben frische Kokosnuss und Brotfrucht und Mangos und Bananen! Bessere Früchte sie hatten nicht einmal auf dem Olymp!«
    »Und in zwei Tagen haben wir kein Mehl und auch keine Hefe mehr«, erklärte der Chefsteward dem Kapitän. »Dann wird es kein Brot mehr geben. Das wird unseren Passagieren sicher gar nicht gefallen.«
    Keine frischen Croissants mehr, dachte ich grinsend.
    »Das ist ein Segen!«, rief Vlad. »Sehen Sie denn nicht? Die Gelegenheit für eine kulinarische Wiedergeburt!«
    »Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, Mr Vlad«, sagte der Kapitän, bestrebt, ein größeres Gefecht zwischen dem Koch und dem Chefsteward zu verhindern. »Es ist beruhigend zu wissen, dass wir mit Ihnen in der Küche keinen Hunger leiden werden.«
    Mr Vlad stakste davon, nicht ohne Mr Lisbon vorher mit finsteren Blicken zu durchbohren, während er etwas von Brotfrüchten und Makrelen und Krabben murmelte und dass man ihn nicht gebührend zu würdigen wisse. Bestimmt ging er nun in die Küche und legte seine ganzen scharfen Messer vor sich auf den Tisch, um sich gleich wieder besser zu fühlen.
    Ich wünschte, ich würde mich auch wieder besser fühlen.
    Wir hatten Schiffbruch erlitten und besprachen nun, was wir für unsere Rettung tun und wie wir am besten überleben könnten. Und offenbar blieb uns nichts anderes übrig, als unser geliebtes Schiff zu häuten und auszunehmen und einen Ballon aus ihm zu bauen.

    Ich war zum Wasserholen abkommandiert worden und schleppte eimerweise Wasser vom Bach zum Schiff. Der Wind hatte sich seit dem Sturm wieder beruhigt, wehte aber immer noch so stark, dass man sich mühsam dagegenstemmen musste. Fluchend balancierte ich in jeder Faust einen schweren, schwappenden Eimer und überlegte, ob dies wohl als Strafe für mich gedacht war oder zumindest dafür sorgen sollte, mich zu beschäftigen und damit jeglichem Ärger fern zu halten. Der Kapitän hatte nach der Versammlung nicht mit mir gesprochen; es war der Chefsteward, der mich kurz angeschaut und gesagt hatte: »Cruse, uns geht allmählich das Wasser aus. Bitte kümmere dich darum.«
    Ich fragte mich, wie es Kate wohl erging. Ob Miss Simpkins sie in ihrem Schlafzimmer eingeschlossen hatte? Ob die Anstandsdame das überhaupt wagen würde? Kate hatte ihr bestimmt nichts von unserem Ausflug erzählt. Aber was würde sie sagen, wenn Miss Simpkins die Knochen in Kates Reisetasche entdeckte? »Ach du meine Güte, wie sind denn die hier reingekommen? Marjorie, weißt du, was das sein könnte?« Und selbst wenn Miss Simpkins die Knochen nicht fand – früher oder später würde sie auf jeden Fall ihre Unterwäsche vermissen. »Kate, hast du meinen beigefarbenen Unterrock gesehen? Ich kann ihn nicht finden.«
    »Wie seltsam«, würde Kate erwidern und eine erstaunte Miene aufsetzen. »Wirklich höchst ungewöhnlich.«
    Bei dem Gedanken musste ich lächeln, auch wenn ich eigentlich wütend auf Kate war. Aber schließlich hatte ich sie freiwillig begleitet. Baz hatte Recht: Das war wirklich nicht der richtige Moment, um sich von einem Mädchen den Kopf verdrehen zu lassen. Ich hatte mich zu törichten Dingen verleiten lassen. Ich fragte mich, ob sie wohl mehr in mir sah als nur einen Diener, jemanden, der ihr kurzzeitig nützlich war.
    Ein Eimer prallte gegen mein Schienbein. Ich fluchte. Gab es keinen einfacheren Weg, das Wasser zum Schiff zu befördern? Da fielen mir auf einmal wieder die schweren Kisten mit dem Aufdruck »McGaherns Gummischläuche« ein. Ob der Kapitän wohl gestatten würde, sie aufzuhebeln und mit den Schläuchen eine Leitung zwischen Bach und Schiff zu legen? Ich würde ihn danach fragen, wenn ich Gelegenheit dazu hatte; vielleicht konnte ich ihn damit wieder versöhnlich stimmen.
    Über mir riss die Wolkendecke auf. Ein paar Sonnenstrahlen drangen hindurch und ließen die Bäume und das silberne Luftschiff vor dem Hintergrund aus dunklen Wolken hell aufleuchten. Plötzlich wurde ein Regenbogen sichtbar, einer der größten und schönsten, die ich je gesehen hatte. Er sah aus, als wäre er von den Brückenbauern des Garten Eden errichtet worden, in sämtlichen Farben strahlend, die ein Regenbogen haben sollte. Ich blieb stehen und staunte darüber, mit welch riesigem Bogen er sich über die Insel erstreckte. Und auf einmal wirkte unsere Lage nicht mehr ganz so finster.
    Dann schwand mein Lächeln. Zwei Segelmacher seilten sich an der Backbordseite der Aurora herab. Ich wusste,

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