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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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und knallte der Wind und wollte hereingelassen werden.
    »Ich glaube nicht, dass der sich so schnell legt«, sagte ich.
    »Nein«, stimmte Hal zu.
    »Würde Dorje auch bei Nacht versuchen anzudocken?«
    »Er wartet bestimmt bis Tagesanbruch.«
    Er war verzweiflungsvoll gelassen, und ich bewunderte das, zumal ich selbst versuchte, meine aufsteigende Angst zu unterdrücken.
    »Wenn wir über Nacht hier bleiben, wird es noch kälter werden.«
    Hal seufzte. »Wenigstens sind wir vor dem Wind geschützt.«
    »Ich mach mir Sorgen wegen der Mädchen. Wenn sie Sauerstoff brauchen, ist der bald zu Ende.«
    »Sie können sich meinen teilen. Ich hab ihn nicht nötig.«
    Ich ging zu Kate und Nadira zurück und sagte ihnen, dass ich ein Feuer machen wollte. Ich musste irgendetwas zu tun haben. Ich zertrümmerte ein paar Kistendeckel zu Kleinholz und legte es auf ein Stück Blech. In verschiedenen Kisten fand ich genügend Papierfetzen und Sägespäne. Die würden schnell Feuer fangen.
    »Es ist gut, so jemand wie dich auf dem Schiffswrack zu haben«, meinte Nadira.
    »Das ist kein Schiffswrack«, sagte Hal freundlich, nahm sich eine Decke und setzte sich neben Kate. »Wir sind immer noch flugtauglich. Alles, was wir tun müssen, ist uns warm zu halten. Ein guter Trick, den man ganz schnell auf dem Everest lernt, ist dicht beisammenzubleiben, um die Körperwärme zu speichern.« Er kuschelte sich an Kate und winkte Nadira, näher zu kommen. Sie zog nur eine Augenbraue hoch.
    »Glaub mir«, sagte Hal, »das ist eine Grundregel für Bergsteiger: Wer warm bleibt, bleibt am Leben.«
    Nadira entschied sich, neben Kate zu sitzen. Hal häufte noch mehr Decken über sie. Kate lächelte und schien sich zu amüsieren. Mein Puls beschleunigte sich.
    »Komm schon, Cruse«, sagte Hal. »Je mehr, desto lustiger.«
    »Wo ist das Gasfeuerzeug?«, fragte ich.
    »Warum? Was hast du vor?«
    »Ein Feuer machen.«
    Hal schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn das Schiff so schwankt wie jetzt. Ein bisschen verstreute Glut und das Feuer gerät außer Kontrolle. Dann sind wir so gut wie tot. Außerdem kriegst du in dieser dünnen Luft hier kein Feuer richtig zum Brennen. Das gibt nur Rauch.«
    Daran hatte ich nicht gedacht. Ich kam mir ziemlich blöd vor.
    »Aber wir können uns ein Gebräu machen.«
    »Was ist das?«, fragte Kate.
    »Auf dem Everest sagen wir so, wenn wir Wasser machen. Such mal eine Metallbüchse, dann schmelzen wir mit dem Feuerzeug das Eis und machen Trinkwasser.«
    Ich machte mich auf die Suche nach einem geeigneten Behälter, einem, der nicht schon irgendwelchen widerwärtig aussehenden Chemikalienschlamm enthielt. Ein Gebräu machen , murmelte ich verärgert vor mich hin. Wie wir auf dem Everest sagen . Natürlich würde Hal alles darüber wissen, wie man in großer Höhe überlebte. Er war perfekt. Außerdem hatte er Recht. Wir brauchten Wasser. Bei der Höhe trocknete man sehr schnell aus. Einfach nur Schnee oder Eis zu lutschen war nicht genug.
    Vor den großen Fenstern strahlte immer noch die Sonne, hüpfte auf und ab, so tobte das Schiff durch den Sturm. Mein Blick fiel auf eine komplizierte Schalttafel neben der mächtigen Teleskopmaschine. Ich hätte gerne gewusst, was all die Knöpfe und Anzeigen bedeuteten. Hal mochte das völlig egal sein, aber mir war es das nicht. Mir drängte sich das Gefühl auf, dass es genau diese Maschine war, an der Grunel gearbeitet hatte, wenn er alleine war. Ich kratzte etwas Eis von der Messingplatte – und entdeckte ein Schlüsselloch.
    »Ich glaube, das solltet ihr euch mal anschauen!«, rief ich den anderen zu.
    Sie warfen die Decken von sich und kamen zu mir. Das Schlüsselloch glich bemerkenswert denen in den Türen zum toten Zoo und zum Ingenierium.
    »Na, wenn das nicht interessant ist«, sagte Hal und schätzte mit den Augen die massiven unteren Bereiche der Maschine ab. »Groß genug für einen Tresor, was meinst du?«
    »Du glaubst, das Ding da ist voll Geld?«, fragte ich überrascht.
    »Noch lieber Gold«, bemerkte Nadira und fasste bereits unter ihre Kapuze, um den Schlüssel hervorzuholen.
    »Ich sehe überhaupt keine Scharniere.« Hal leuchtete mit der Lampe die Umgebung der Schalttafel ab. »Wenn es hier eine Tür gibt, dann ist die gut versteckt.«
    Nadira ließ den Schlüssel in das Loch gleiten. Inzwischen kannte sie seine Tricks. Sie drehte und schob, bis der Schlüssel in voller Länge eingeführt war, dann drehte sie ihn einmal ganz um.
    Auf der gesamten Oberfläche der

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