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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Maschine fingen geräuschlos Lichter an zu blinken. Dann hörte ich plötzlich Wasser gluckern und verfolgte das Geräusch bis zu zwei großen Röhren, die von der Maschine zu einem großen, an der Wand aufgehängten Behälter führten.
    »Das müsste doch eingefroren sein«, murmelte ich.
    »Was geht denn hier vor?«, fragte Hal äußerst misstrauisch.
    Licht durchflutete auf einmal den Raum, als alle Deckenlampen mit einem Schlag angingen. Dann sprang eine Bohrmaschine an, was uns vor Schreck zusammenzucken ließ. Schnell rannte ich hin und schaffte es, die Maschine abzuschalten. Kurz darauf ertönte ein scharfes, knisterndes Geräusch: Entlang den Fußleisten befanden sich elektrische Heizgeräte, deren Spulen sich beim Erhitzen langsam orange färbten.
    »Er hat elektrische Heizer«, sagte ich. Es mussten ziemlich viele sein, die ringsum im Raum verteilt waren, denn schon spürte ich einen angenehm leichten, milden Luftzug im Gesicht.
    Schnell ging ich zur Tür und blickte über den dunklen Steg.
    »Hier draußen ist nichts«, rief ich über die Schulter zurück. Was immer die Lampen und Heizer mit Strom versorgte, war auf das Ingenierium beschränkt.
    »Da muss ein Generator sein«, sagte Kate.
    »Woher bekommt er seinen Treibstoff?«, wollte Hal wissen.
    »Eine Art Batterie«, schlug ich vor.
    »Keine Batterie bleibt über vierzig Jahre geladen.«
    »Die offenbar doch«, sagte Nadira.
    Ich hatte im Elektrounterricht an der Akademie auch einiges über Batterien gelernt. Die meisten von denen, die in früheren Jahren hergestellt wurden, waren nicht sehr leistungsfähig und neigten dazu, giftige Dämpfe abzugeben. Ich schnüffelte und konnte nur einen leichten Geruch nach Mangos wahrnehmen, von dem ich annahm, dass er aus dem Vivarium kam.
    »Jedenfalls haben wir Licht und Wärme bekommen«, sagte Hal. »Und das ist die erste erfreuliche Nachricht heute.«
    Hal bat mich, die Tür zu schließen, damit wir die Wärme nicht wieder verlören. Ich vergewisserte mich, dass es auf der Innenseite Türgriff und Schlüsselloch gab, und trotzdem war mir nicht wohl dabei, als ich die Tür zufallen ließ. Grunels Türen traute ich nicht und fürchtete, an Bord seines toten Schiffs begraben zu werden.
    Die Heizer leisteten Schwerstarbeit. Es war zwar immer noch unter null, doch ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen minus sechzig und minus zwanzig Grad.
    Sobald Hal wusste, dass die Maschine kein Tresor war, verlor er das Interesse an ihr. Wieder machte er sich daran, das Ingenierium zu durchsuchen. Das Schiff bockte und schleuderte zwar weiterhin, doch wir alle wurden fröhlicher, da der Raum jetzt gut beleuchtet war und es wärmer wurde. Nadira sah nicht mehr so blass aus. Kate wirkte müde, doch guten Mutes. Es war eine Erleichterung, dass wir in der vor uns liegenden Nacht nicht auf unsere Lampen angewiesen waren.
    Nadira hatte das Ingenierium erforscht und blieb nun bei der phrenologischen Maschine mit ihren vielen Spinnenbeinen stehen.
    »Willst du sie ausprobieren?«, fragte Kate.
    »Weißt du, ich denke, wir sollten sie beide ausprobieren«, antwortete Nadira lächelnd. »Was meinst du? Da ich nicht hellsehen kann, sagt uns vielleicht diese Maschine die Zukunft voraus. Einfach nur zum Spaß.«
    Nadira war ausgesprochen freundlich, doch ich fragte mich, ob da nicht eine gewisse Herausforderung in ihrer Stimme lag. Ich jedenfalls hätte meinen Kopf nicht in Grunels Apparat gesteckt. Aber Kate war noch nie vor irgendetwas zurückgeschreckt.
    »Warum nicht«, sagte sie vergnügt und trat zu Nadira.
    »Es gibt bessere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben.« Hal klang ärgerlich. »Cruse, was ist mit dem Wasser?«
    »Das dauert bestimmt nicht lange«, sagte Kate. »Matt, kannst du das für uns ankurbeln?«
    »Wer zuerst?«, fragte ich, packte die Kurbel und drehte.
    »Nach dir«, sagte Nadira zu Kate.
    »Nein, nein, du zuerst«, wehrte Kate ab und ließ Nadira den Vortritt.
    In dem Stuhl musste ein Sensor sein, denn in dem Moment, in dem sich Nadira gesetzt hatte, drang das Ticken eines Uhrwerks aus dem Apparat. Seine vielen mechanischen Arme, an deren Ende ein Messtaster saß, entfalteten sich langsam und umkreisten Nadiras Kopf. Von ihnen ging etwas Drohendes aus.
    »Beweg dich nicht«, sagte ich, während ich die Anweisungen an der Seite des Geräts las.
    Mit einem plötzlichen Dreh senkte sich das erste Paar der Messtaster, seine Spitzen passten sich ruckelnd an Nadiras Kopf an und begannen sich dann langsam

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