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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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zu drehen.
    »Das kitzelt«, sagte Nadira und presste die Lippen zusammen, um ein Kichern zu unterdrücken.
    Das erste Paar Messtaster zog sich zurück. Die mechanische Spinne über Nadiras Kopf drehte sich einmal links- und dann rechtsherum, bevor ein zweites und dann ein drittes Paar der Instrumente nach unten kam und einen anderen Teil von Nadiras Kopf erkundeten. Diesmal zuckte sie zusammen, als die Spitzen sie in die Ohren zwickten.
    Nun schwenkten die Messtaster wieder hoch und es senkte sich eine schwere Kappe aus Gummi herab und bedeckte ihren Kopf oben. Durch das Gummi konnte ich sehen, wie seltsame kleine Knöchel Nadiras Kopf ziemlich fest kneteten.
    »Das fühlt sich an, als hätte jemand überall seine Finger an mir«, sagte sie.
    »Alles in Ordnung?«
    »Es fühlt sich richtig schön an. Obwohl es ein bisschen sanfter sein könnte.«
    Noch während die Gummihaube ihren Kopf massierte, kamen auf beiden Seiten zwei weitere Messtaster herab. Einen Moment lang sah es so aus, als steuerten sie auf Nadiras Ohren zu, doch im letzten Augenblick schwenkten sie seitlich ab und fingen an, ihre Schläfen zu vermessen. Einer verfing sich in ihren Haaren und drehte sie immer fester zu einem Knoten zusammen.
    »Au!«, schrie sie und zuckte weg, nur um von der anderen Seite zurückgestoßen zu werden. Die Gummihaube schien ihren Griff zu verstärken und die Knöchel kneteten heftiger als zuvor.
    Ich versuchte, ihre Haare zu entwirren, doch die kleinen Zacken waren hartnäckig und überraschend stark. Ich konnte sie nicht daran hindern, Nadiras Haare weiter aufzudrehen und daran zu zerren.
    Nadira wollte aufstehen, doch die Gummihaube drückte sie nieder und hielt sie auf dem Sitz fest.
    »Mir reicht es«, sagte sie. »Stell das Ding ab.«
    Hal, der aus der Entfernung zusah, lachte nur, doch mir war klar, dass Nadira Angst bekam. Kate und ich zogen und zerrten an den Beinen der mechanischen Spinne und versuchten, die Kappe von Nadiras Kopf zu reißen.
    »Das tut weh!«, schrie Nadira. »Nehmt das Ding weg!«
    Hal hörte auf zu lachen und kam schnell, um zu helfen. Keiner von uns wusste eigentlich, was zu tun war, doch plötzlich flog Nadira von dem Sitz herunter. Die mechanischen Arme zuckten verärgert hin und her und die Messtaster stießen auf der Suche nach ihrem Opfer durch die Luft.
    »Ich glaube nicht, dass sich das Ding im großen Stil durchsetzen wird«, meinte ich. »Geht es einigermaßen?«
    Nadira rieb sich den Kopf, betastete ihre Ohren und vergewisserte sich, dass noch alles dran war. Dann gab sie der Maschine einen Tritt. Aus deren Inneren ertönte ein geschäftiges Klicken, ein längerer Streifen Telegrafenpapier schoss heraus und landete vor Kates Füßen. Sie hob ihn auf.
    »Das ist deine Persönlichkeitsbewertung«, sagte sie und ließ dabei den Blick über den langen Papierstreifen gleiten.
    Nadira schnappte ihr den Streifen aus der Hand und betrachtete ihn. »Es scheint, als ob man bis zu zehn Punkte in verschiedenen Bereichen bekommen kann. Vitalismus: neun. Was ist Vitalismus?«
    »Lebenslust und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, glaube ich«, sagte Kate. »Das ist eine sehr gute Note.«
    »Gutmütigkeit: sieben.«
    »Wer könnte das schon überbieten?«, meinte Hal amüsiert.
    »Selbstachtung: acht. Musikalität: zehn. Ich hab gar nicht gewusst, dass ich musikalisch bin!«, stellte Nadira erfreut fest. »Verschwiegenheit …« Ihr Stimme verebbte.
    »Zehn«, verkündete Hal, der ihr über die Schulter spähte. »Das überrascht nicht.«
    Nadira trat einen Schritt zur Seite und las weiter: »Individualität: zehn. Vorsichtigkeit: drei. Kampfbereitschaft: neun.« Sie zwinkerte mir zu. »Hast du von einer Piratentochter etwas anderes erwartet? Hoffnung: acht. Amabilität. Was ist das?«
    Kate wurde tatsächlich rot. »Ich glaube, das hat was mit deiner Attraktivität für das andere Geschlecht zu tun.«
    »Zehn«, sagte Nadira und lächelte verhalten.
    »Meine Güte«, meinte Kate, »da hast du aber mächtig gut gepunktet.«
    »Das ist doch nur eine blöde Maschine«, sagte Nadira und faltete das Papier zusammen. »Machst du jetzt deinen Durchgang?«
    »Ganz sicher nicht!«, entschied ich. »Das Ding ist mörderisch.«
    Kate wirkte enttäuscht. »Ich würde schon gerne meine Punkte wissen.«
    »Ich glaube, Matt hat Recht«, sagte Nadira. »Trotzdem schade.«
    »Ist doch sowieso Unfug«, sagte Hal. »Cruse, da drüben steht ein Eimer. Genau richtig für Wasser. Grunels Maschine hat mich

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