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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Pilotin!«
    »Ich ziehe die Bezeichnung Aviatrix vor. Das hat mehr Pfiff.«
    »Sehr pfiffig«, stimmte ich zu.
    »Jedenfalls habe ich deshalb das Juwel Verne ausgesucht. Ich hab gehofft, du würdest mich sehen, wenn ich zur Landung reinkäme. Hast du mich eigentlich gesehen?«
    »Nicht nur ich, alle. Du hast ganz schön Aufsehen erregt.«
    »Solche Trapezlandungen sind ziemlich verzwickt, weißt du!«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Bist du jetzt beeindruckt?«
    »Sehr.«
    Also, um ehrlich zu sein, ich wusste nicht so richtig, was ich eigentlich empfand. Für mich war die Fliegerei nicht einfach nur ein Hobby, es war etwas Persönliches, etwas, das mir in Fleisch und Blut steckte. Das war meine ganz persönliche Sache, und ich wusste nicht, ob ich das mit Kate teilen wollte. Vor allem, weil sie auch auf vielen anderen Bereichen so gut war.
    »Ich hab gedacht, es wäre einfach praktisch«, meinte Kate. »In Anbetracht dessen, dass ich beabsichtige, ein Leben voller glänzender Abenteuer zu führen.«
    »Wann hast du denn die Stunden genommen?«
    »Also, am Dienstag und Donnerstag hab ich vormittags keinen Unterricht an der Sorbonne. Da hab ich gedacht, ich nutze die Zeit.«
    »Wer hat dich unterrichtet?«, wollte ich, plötzlich misstrauisch, wissen.
    »Ein, wie sich herausstellte, sehr charmanter junger Mann namens Philippe.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Er ist Fluglehrer an einer kleinen Flugschule im Bois de Boulogne. Er hatte einwandfreie Referenzen, muss ich noch hinzufügen. Und er ist so liebenswürdig. Er hat mir ein paar Extrastunden zum halben Preis angeboten.«
    »Na klar hat er das.« Das gefiel mir alles überhaupt nicht. Dieser Philippe hatte sie wahrscheinlich öfter gesehen als ich in den letzten Monaten.
    »Ich schätze mal, dass Miss Simpkins die ganze Zeit dabei war«, sagte ich hoffnungsvoll.
    »Zum Glück sind diese Ornithopter alles Zweisitzer. Majorie musste in der Halle warten, was ihr auch sehr recht war.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Kates Eltern damit einverstanden waren, dass sie fliegen lernte, und sagte ihr das auch.
    Kate setzte ihr Mona-Lisa-Lächeln auf.
    »Aha«, sagte ich. »Ist schon klar. Die wissen es nicht. Aber hat Miss Simpkins es ihnen nicht gesagt?«
    »Majorie und ich haben jetzt ein wunderbares Abkommen«, erzählte Kate mit unverhohlenem Vergnügen. »Vor einiger Zeit hatte sie eine kleine Liebesaffäre. Mit einem ziemlichen Schuft.«
    »Einem Schuft?«
    »Einem, der sich rumtreibt. Ständig. Ein Schlingel, verstehst du? Jedenfalls hab ich ein Auge zugedrückt und im Gegenzug drückt sie jetzt ein Auge bei meinen kleinen Unternehmungen zu.«
    »Könnt ihr denn bei so viel zugedrückten Augen noch was sehen?«, fragte ich.
    »Es ist sehr praktisch. Und wir beide können uns zum Essen treffen, nur wir beide!« Sie träufelte etwas Zitronensaft auf ein riesiges Stück Räucherlachs. »Das ist vielleicht eine Auswahl, Matt. Und ich habe noch nie einen aufmerksameren Kellner erlebt.«
    »Ach, es scheint, als hätten die von mir … gehört.« Bescheiden schüttelte ich den Kopf. »Weißt du, mein kleines Abenteuer an Bord der Aurora und all das.«
    »Das war auch mein Abenteuer«, sagte sie ziemlich verschnupft.
    »Ja, aber du hast Vikram Szpirglas nicht im Kampf mit nur einer Hand auf der Heckflosse des Schiffs besiegt, oder?«
    »Du hast gesagt, er sei abgerutscht.«
    »Na ja, ich hab ihn ordentlich gestoßen.«
    »Hm.« Einen Augenblick lang zog sie die Nasenlöcher zusammen – ein alter Trick, wenn sie jemanden zurechtweisen wollte –, doch dann lächelte sie. »Du hast mir in diesen beiden Wochen sehr gefehlt. Also, wie war denn nun deine Tour als Praktikant? Du bist früh zurück.«
    »Ja, das ist eine ganz eigene Geschichte.«
    »War das Schiff so schlimm, wie du vermutet hast?«
    »Viel schlimmer.« Ich lächelte. Ich brannte darauf, ihr alles über meinen vom Unglück verfolgten Flug auf der Treibgut zu erzählen.
    »Ich kann es kaum abwarten«, sagte sie. »Und ich habe auch aufregende Neuigkeiten!«
    »Gut, du zuerst.« Ich übte mich in der Zurückhaltung des wahren Gentlemans.
    »Bist du sicher?«
    »Mach schon.«
    Ich hatte nicht erwartet, dass sie mich beim Wort nehmen würde, aber sie tat es, langte in ihre Aviatrixjacke und zog eine zusammengefaltete Zeitung hervor.
    »Du hast die Global Tribune von heute noch nicht gesehen, oder?« Als ich den Kopf schüttelte, entfaltete sie die Zeitung und breitete sie auf dem Tisch aus. Voller Erstaunen und

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