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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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noch heißere Geschichte zu bekommen.«
    »Das stimmt«, meinte Slater ernst. »Man muss heute ja so vorsichtig sein.«
    »Also«, sagte ich zurückhaltend, »ich weiß nicht, was die Zeitungen geschrieben haben, aber …«
    »Nach dem, was ich gehört hab«, warf Nadira ein, »war Szpirglas ein kräftiger, skrupelloser Mann. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du ihn besiegen konntest, außer du hast eine Pistole gehabt.«
    »Ich hatte keine Pistole«, sagte ich. Gerne hätte ich ordentlich geprahlt, um Nadira zu beeindrucken, doch ich konnte nicht lügen und befürchtete, dass meine Geschichte vielleicht doch nicht so sehr glorreich erscheinen würde.
    »Wie ist das denn nun abgelaufen?«, wollte sie wissen. Sie fragte so eindringlich, weit über einfache Neugier hinaus.
    »Also, er hatte gerade unseren Freund Bruce Lunardi erschossen und kam mit einer Pistole hinter mir her.«
    »Erzähl doch, wie wir zuerst die anderen Piraten losgeworden sind«, meinte Kate.
    »Ich will das mit Szpirglas hören«, sagte Nadira entschieden.
    »Er hat mich auf den Axialsteg hochgejagt, und mir war es gelungen, sein Gewehr mit Leim unbrauchbar zu machen. Aber er hatte immer noch ein Messer und sein Blick war nicht gerade sehr freundlich.«
    Slater kicherte. Die anderen sahen mich an. In meinen Schläfen pochte es.
    »Ich bin achtern durch das Krähennest auf den Schiffsrücken gestiegen und hab mich beeilt, zum vorderen Krähennest zu kommen, doch auf halber Strecke hockte der Wolkenpanther da und versperrte mir den Weg.«
    »Wolkenpanther?«, fragte Nadira.
    »Hast du nie darüber gelesen?« In Kates Stimme lag ein Hauch von Entrüstung. »Eine neue Spezies fliegender Säugetiere über dem Pazifikus, die ich, also ich meine Matt und ich, entdeckt haben. Eines von denen war plötzlich auf der Aurora .«
    »Kann sein, dass ich davon gehört hab.« Es war klar, dass Nadira daran nicht besonders interessiert war. »Mach weiter«, sagte sie zu mir.
    »Ich hab mich nicht näher an den Wolkenpanther drangetraut, also hab ich mich umgedreht, und da kam Szpirglas aus der anderen Luke. Ein mörderisches Raubtier hinter und ein noch gemeinerer Pirat vor mir.«
    Ich machte eine Pause und genoss inzwischen die Situation.
    »Hast du eine Waffe gehabt?«, wollte Hal wissen.
    »Nein.«
    »Warum hast du dich nicht an der Seite abgeseilt?«, fragte Nadira.
    »Da waren keine Seile in Reichweite. Szpirglas kam mit blitzendem Messer näher. Ich konnte nicht abhauen. Er hat mich gepackt, vom Schiff geschleudert und ich flog.«
    »Du bist gefallen, nicht geflogen«, meinte Nadira.
    »Fliegen, fallen, schwer zu sagen. Jedenfalls bin ich auf die Ruderflosse am Heck geknallt. Platt auf dem Bauch und halb tot hab ich mich in Todesangst an die Höhenruderflosse geklammert. Und Szpirglas ist hinter mir her nach unten gekommen. Um mir den Rest zu geben.«
    Nadira schaute mich abwartend an. In ihren Augen lag nichts von Kates anerkennendem Strahlen. Ihr Blick verunsicherte mich, so konzentriert war er.
    »Er kam nach unten und trat mir auf die Finger, versuchte meinen Griff zu lösen.«
    »Widerwärtig!«, sagte Hal.
    »Aber dann hab ich es geschafft, ihm einen kräftigen Tritt zu versetzen und ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und er rutschte langsam von der Heckflosse.« Ich unterbrach mich und hätte gerne hier aufgehört – mit einem triumphalen Stoß im richtigen Augenblick. Aber Kate zumindest wusste, dass dies noch nicht das Ende der Geschichte war. »Aber Szpirglas hat einen Halt gefunden und war wieder über mir. Ich hab ihm in die Augen geblickt und gesehen, dass er mir gleich mit seinem stahlbeschlagenen Stiefel den Schädel zertrümmern würde. Doch dann streifte etwas seine Schulter. Eine ganze Schar von Wolkenpanthern flog über die Aurora hinweg. Einer davon schlug ihn aus dem Gleichgewicht. Diesmal ist er wirklich gefallen.«
    »Er ist einfach nur gefallen«, sagte Nadira.
    Ich nickte.
    »Also hast du ihn eigentlich gar nicht getötet.«
    »Ich hab ihn überlebt, das ist alles. Ich hab Glück gehabt.«
    »Das war sehr gemein von ihm«, sagte Nadira. »Einen Jungen so anzugreifen.«
    Ich war nicht sehr begeistert, von ihr als Junge bezeichnet zu werden, doch ihr Blick hatte seine Schärfe verloren. Sie war keineswegs enttäuscht von meiner Geschichte, sondern wirkte eher eigenartig erleichtert.
    »Na, die Zeitungsleute haben ihre Arbeit aber gut gemacht«, krähte Hal. »Haben dich zum echten Herkules hochgejubelt! Immer gut, einen

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