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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Piratentöter an Bord zu haben – obwohl du vorhin John Rath ruhig davon hättest abhalten können, auf uns zu schießen.« Er blickte zu Nadira. »Deine Pistolenenthusiasten dürften mich im Heliodrom sehr unbeliebt gemacht haben.«
    »Wenn wir Glück haben, sind sie inzwischen festgenommen worden«, sagte ich.
    »Darauf würde ich nicht zählen. Aber genug Piratengeschichten. Ich hoffe, ihr Damen seid mit euer Luxuskabine glücklich?«
    »Vollkommen«, antwortete Kate. »Vielen Dank.«
    »Ehrlich gesagt«, meinte Miss Simpkins, »habe ich mich gefragt, ob es noch irgendwelche Nebenzimmer gibt.«
    »Offenbar schnarche ich«, sagte Kate. »Nun hat sie Angst, ich würde ihr den Schlaf rauben.«
    »Schauen Sie nur, dass sie auf der Seite liegt«, riet Nadira. »Ein ordentlicher Schubs reicht oft schon.«
    »Bestimmt!«, sagte Kate. »Denn danach bin ich hellwach! Aber wie auch immer, ich schnarche nicht.«
    Miss Simpkins summte mit geschlossenem Mund ein bisschen vor sich hin.
    »Sie können gerne zu mir in meine Kabine ziehen, Miss Simpkins«, sagte Slater mit einem frechen Grinsen. »Aber ich neige dazu, im Schlaf Volksreden zu halten, und mir ist gesagt worden, das klänge nicht immer besonders fein.«
    Miss Simpkins wurde knallrot. »Nicht einmal im Traum würde ich daran denken, mich von Miss de Vries trennen zu lassen«, murmelte sie.
    »Völlig verständlich«, sagte Slater. »Cruse, du teilst dir mit Dorje die Kabine steuerbord und Nadira backbord mit Mrs Ram. Toiletten sind auf beiden Seiten, und eine Dusche befindet sich steuerbords, leider nur eine. Es wird alles ein bisschen eng, aber solange wir die Socken täglich wechseln, müssten wir uns eigentlich alle wohl fühlen. Und im Handumdrehen sind wir dann bei der Hyperion .«
    Ich fand es seltsam, nur Passagier zu sein, und es gefiel mir auch nicht.
    »Wenn du mit dem Schiff irgendwelche Hilfe …«, fing ich an, aber Slater schüttelte schon den Kopf.
    »Wir sind wie eine gut geölte Maschine, meine Mannschaft und ich. Wir arbeiten besser ohne einen Praktikanten um uns herum.«
    Ich brauste auf. »Drei Jahre habe ich …«
    »Danke, aber wir haben alles gut im Griff.«
    Aus Angst, dümmlich zu wirken, sagte ich nichts mehr und hoffte, niemand würde meine heißen Backen bemerken.
    »Ich nehme an, dass ihr euch im Salon wohl fühlt«, sagte Slater gerade, »und natürlich steht er euch zur Verfügung. Das wird sicher alles in allem eine bemerkenswerte Reise.«
    »Und mit einer so bunt zusammengewürfelten Gruppe.« Miss Simpkins warf Nadira einen Blick zu.
    »Für mich ist es ausgesprochen faszinierend, dass du eine Zigeunerin bist«, sagte Kate.
    »Ach, ja?«, meinte Nadira kühl.
    »Auf jeden Fall. Ich habe bisher noch keine kennen gelernt.«
    »Wenn du eine kennst, kennst du alle.«
    Kate, die merkte, dass sie Nadira beleidigt hatte, fuhr stockend fort: »Ich wollte damit nur sagen, dass ich gerne etwas über eure Gebräuche und Traditionen und so erfahren würde.«
    Nadira gab keine Antwort. Ich wusste, dass Kate keine Vorurteile gegen Zigeuner hatte und wirklich an der Art, wie Nadira lebte, interessiert war – so wie sie sich auch für viele andere Dinge interessierte. Nadira konnte das nicht wissen und musste annehmen, dass Kate, wie die meisten Leute, in Zigeunern nur Diebe und Taugenichtse sah. Nadiras Schweigen kroch wie ein dichter Nebel über den Tisch. Ich räusperte mich nervös. Slater schien das alles überhaupt nichts auszumachen. Es wirkte, als würde ihm das sogar Spaß bereiten. Er saß am Tischende, lächelte leicht und sah uns an, als wären wir ein Häufchen reichlich seltsamer Verwandter.
    »Kannst du wahrsagen?«, fragte Miss Simpkins wie aus heiterem Himmel.
    Ich hörte auf zu kauen. Kate fuhr zusammen. Einen Moment lang dachte ich, Nadira würde etwas Ruppiges antworten, doch sie lächelte nur.
    »Kann ich Ihre Hand sehen?«, fragte sie höflich.
    »Äh, ich weiß nicht«, antwortete Miss Simpkins.
    »Mach schon, Majorie«, sagte Kate. »Sie will dir aus der Hand lesen.«
    Widerstrebend streckte Miss Simpkins ihre Hand aus. Nadira nahm sie, betrachtete sie konzentriert, strich leicht über einzelne Linien. Dann runzelte sie besorgt die Stirn.
    »Vielleicht ist das doch keine so gute Idee«, sagte sie.
    »Wieso?«, wollte Miss Simpkins wissen.
    Nadira faltete Miss Simpkins’ Hand zusammen. »Es ist alles sehr unklar.«
    »Was hast du gesehen?«
    »Das will ich lieber nicht sagen.«
    »Du musst es aber! Sag’s mir,

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