Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
herausfindet, dass ich hier oben Gäste empfange, kriegt er einen Anfall.«
    »Oh, Hal hat bestimmt nichts dagegen.« Kate sagte das in einem Ton, als ob die beiden inzwischen ziemlich vertraut miteinander wären. »Ich hatte gehofft, wir könnten uns ein bisschen über diese Segler unterhalten, denen du begegnet bist. Seitdem habe ich dich kaum gesehen und ich brauche doch einen vollständigen Bericht. Ich habe sogar mein Notizbuch mitgebracht.«
    »Was für eine Überraschung!« Also war sie nur gekommen, um mich nach weiteren Einzelheiten auszuquetschen. Einmal mehr war ich nur ein nützlicher Idiot für sie. »Heute Abend, wenn ich keine Wache habe, erzähle ich dir alles. Ehrlich, ihr zwei, es ist ziemlich schwer, mit so vielen Leuten hier oben ordentlich zu gucken.«
    »Das Fernglas ist ein bisschen beschlagen.« Kate wischte es mit ihrem Taschentuch ab. »Hier bitte. Besser so?«
    »Viel besser. Danke.«
    »Ich glaub, Matt mag uns hier oben nicht«, sagte Nadira.
    »Stört Sie die Anwesenheit zweier junger Damen ein wenig, Mr Cruse?«, erkundigte sich Kate.
    »Ich bin außerordentlich nervös.«
    »Vielleicht sollten wir ihn in Ruhe lassen«, sagte Kate zu Nadira.
    »Gute Idee«, stimmte sie zu. »Gehen wir frühstücken.«
    Ich sah zu, wie sie nacheinander die Leiter hinabstiegen, sich liebenswürdig unterhielten und mich oben im Krähennest allein und zutiefst verwirrt zurückließen.
    »Und seine Tentakel«, sagte Hal, »waren gut zehn Fuß lang.«
    Ich war gerade von meiner Nachmittagswache in den Salon gekommen und hoffte auf ein Abendessen. Dort saßen Kate und Hal gemütlich auf der Couch. Hal hielt Kates großen Skizzenblock auf dem Schoß und zeichnete eines der Luftwesen, die Dalkey umgebracht hatten.
    Neben dem elektrischen Kamin saßen Miss Simpkins und Nadira, die eine nähend, die andere lesend.
    »Du zeichnest gut«, meinte Kate. »Du bist wirklich vielseitig talentiert.« Jetzt erst nahm sie Notiz von mir. »Oh, hallo. Hal erzählt mir gerade alles über diesen faszinierenden Burschen.« Sie wandte sich wieder an ihn. »Wie viele Tentakel hat er nun genau?«
    »Ich glaube acht. Was meinst du, Cruse?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Wenn die einem um den Kopf peitschen, ist es schwer, ordentlich zu zählen.«
    »Und die Funken springen aus den Enden!«, fügte Hal hinzu.
    »Nicht alle sind elektrisch geladen«, sagte ich. »Dalkey ist von einer ins Gesicht geschlagen worden, ohne einen elektrischen Schlag zu bekommen.«
    »Hm.« Kate klang nicht beeindruckt. Sie blickte wieder auf Hals Zeichnung. »Oh, das ist fabelhaft! Vielen Dank. Jetzt erzähl mir doch von der ballonähnlichen Struktur oben.«
    Sie hatte ein Notizbuch aufgeschlagen und schrieb mit, was Hal erzählte. Ich musste zugeben, dass er ein guter Erzähler war und einen Blick für Einzelheiten hatte, obwohl er die Dinger im Vergleich zu mir doch kaum gesehen hatte. Kate hörte seinem Bericht konzentriert zu, unterbrach ihn häufig und fragte nach genaueren Einzelheiten. Genauso hatten wir beide miteinander gesprochen, nachdem wir auf die Knochen des Wolkenpanthers gestoßen waren. Ich fühlte mich verdrängt.
    »Und du hast früher noch nie etwas Ähnliches gesehen?«, fragte sie Hal.
    »Noch nie.«
    Kate lächelte. »Weißt du, das ist eine unglaubliche Entdeckung. Und sehr merkwürdig. Das Wesen scheint die Eigenschaften einer ganzen Reihe von Meerestieren miteinander zu verbinden. Krake, Qualle und südamerikanischer Zitteraal. Und trotzdem ist sein Element die Luft und nicht das Wasser! Es fliegt tatsächlich.«
    »Es treibt jedenfalls«, sagte Hal. »Reitet gewissermaßen den Wind. Leicht genug war es ja.«
    »Nein, es hatte Hydrium«, warf ich ein.
    »Wie bitte?« Kate blickte von ihrem Notizbuch auf.
    »Hydrium. Eines war genau über mir und …«
    »Bisschen weit hergeholt, meinst du nicht?«, unterbrach mich Hal. »Hydrium kommt aus der Tiefe der Erde, Cruse! Willst du behaupten, es produziert sein eigenes Auftriebsgas?«
    »Es hat nach Mangos gerochen.«
    Er presste die Lippen aufeinander, als wäre er zu höflich auszusprechen, dass ich nicht ganz bei Trost wäre. Dann wandte er sich wieder an Kate und beschrieb, wie sich die Kreaturen durch die Luft bewegten, indem sie ihre schürzenähnlichen Membranen zusammenzogen und ausdehnten. Kate nickte, machte Notizen und fragte.
    »Vergiss den Schnabel nicht«, sagte ich zu Hal.
    »Es hatte einen Schnabel?«, wandte Kate sich an Hal und ignorierte mich völlig.
    »Aber sicher.

Weitere Kostenlose Bücher