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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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ist, was die grundlegende Stabilisierung angeht, auf Computer angewiesen. <«
    »Ja«, sagte sie. »Alle modernen Flugzeuge verwenden …«
    »>Das Flugzeug zeigt bei Höhenveränderungen eine deutlich empfindliche Reaktion auf manuelle Steuerung.<«
    Casey sah jetzt die Seiten an und folgte seinen Zitaten. »Ja, aber wenn Sie den Rest des Satzes lesen, werden Sie …«
    Reardon unterbrach sie. »»Piloten berichten, daß die Maschine nicht kontrolliert werden kann.<«
    »Aber Sie reißen das alles aus dem Kontext.«
    »Tue ich das?« Die Augenbrauen stiegen in die Höhe. »Das sind alles Aussagen aus Ihrem Bericht. Einem geheimen NortonBericht.«
    »Ich dachte, Sie wollten hören, was ich zu sagen habe.« Allmählich wurde sie wütend, und sie wußte, daß man es sah. Es war ihr egal.
    Reardon lehnte sich zurück und breitete die Hände aus. Die Vernunft in Person. »Aber ich bitte Sie, Ms. Singleton.«
    »Dann lassen Sie mich erklären. Diese Studie wurde durchgeführt, um herauszufinden, ob die N-22 ein Stabilitätsproblem hatte. Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß dem nicht so war, und … «
    »Sagen Sie.«
    »Ich dachte, Sie wollten mich erklären lassen.«
    »Natürlich.«
    »Dann lassen Sie mich Ihre Zitate wieder in den richtigen Kontext stellen«, sagte Casey. »In dem Bericht heißt es, daß die N-22 auf Computer angewiesen ist. Alle modernen Flugzeuge sind auf Computer angewiesen. Der Grund dafür ist aber nicht, daß sie von Piloten nicht geflogen werden könnten. Das können sie nämlich. Das ist nicht das Problem. Aber die Fluggesellschatten wollen heute extrem treibstoffeffiziente Maschinen. Und maximale Treibstoffeffizienz kommt durch minimalen Strömungswiderstand während des Flugs zustande.«
    Reardon wedelte mit der Hand, eine wegwerfende Geste. »Tut mir leid, aber das gehört nicht … «
    »Um den Strömungswiderstand zu minimieren«, fuhr Casey fort, »muß das Flugzeug sehr präzise eine bestimmte Höhe oder Position in der Luft einhalten. Die effizienteste Position ist die mit der Nase leicht nach oben. Während eines normalen Flugs halten die Computer die Maschine in dieser Position. Daran ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Nichts Ungewöhnliches? Fluginstabilitäten?«
    Er ließ sie nie zu Ende reden. »Dazu komme ich noch.«
    »Wir freuen uns schon darauf.« Offener Sarkasmus.
    Sie bemühte sich, die Fassung zu wahren. Wie schlimm die Lage jetzt auch war, sie würde noch schlimmer werden, wenn Sie die Beherrschung verlor. »Sie haben zuvor einen Satz vorgelesen«, sagte sie. »Lassen Sie mich ihn beenden. >Das Flugzeug zeigt bei Höhenveränderungen eine deutlich empfindliche Reaktion auf manuelle Steuerung, aber diese Empfindlichkeit überschreitet nie die Konstruktionsvorgaben und stellt für entsprechend trainierte Piloten kein Problem dar.< Das ist der Rest des Satzes.«
    »Aber Sie haben doch zugegeben, daß es empfindliche Reaktionen bei der Handhabung gibt. Ist denn das nicht nur ein anderes Wort für Instabilität?«
    »Nein«, sagte sie. »Empfindlich heißt nicht instabil.«
    »Die Maschine kann nicht kontrolliert werden«, sagte Reardon mit einem Kopfschütteln.
    »Sie kann es.«
    »Sie haben eine Studie gemacht, weil Sie besorgt waren.«
    »Wir haben eine Studie gemacht, weil es unsere Aufgabe ist, das Flugzeug sicher zu machen«, sagte sie. »Und wir wissen: Es ist sicher.«
    »Eine geheime Studie.«
    »Sie war nicht geheim.«
    »Nie verbreitet. Nie veröffentlicht … «
    »Es war eine interne Studie«, sagte sie.
    »Sie haben nichts zu verbergen?«
    »Nein«, sagte sie.
    »Warum haben Sie uns dann nicht die Wahrheit über Flug 545 gesagt?«
    »Die Wahrheit?«
    »Man hat uns gesagt, daß Ihrem Untersuchungsteam ein vorläufiges Ergebnis in bezug auf die wahrscheinliche Ursache des Unfalls bereits vorliegt. Stimmt das nicht?«
    »Wir sind nahe dran«, sagte sie.
    »Nahe dran … Ms. Singleton, haben Sie ein Ergebnis oder nicht?«
    Casey starrte Reardon an. Die Frage stand in der Luft.
    »Tut mir leid«, sagte der Kameramann hinter ihr. »Aber wir müssen eine neue Kassette einlegen.«
    »Neue Kassette!«
    Reardon sah aus, als hätte man ihn geschlagen. Aber er faßte sich fast sofort wieder. »Fortsetzung folgt«, sagte er und lächelte Casey an. Er war entspannt; er wußte, daß er sie geschlagen hatte. Er stand auf und wandte ihr den Rücken zu. Die grellen Scheinwerfer wurden ausgemacht, das Zimmer wirkte plötzlich beinahe dunkel. Jemand schaltete die Klimaanlage wieder

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