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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Hände streckten sich ihr entgegen. Leute schrien. Sie ließ los und fiel.
    Es überraschte Casey, wie schnell sie sich wieder faßte. Sie rappelte sich hoch und wischte sich verlegen den Staub von der Kleidung. »Alles in Ordnung«, sagte sie immer wieder zu den Leuten, die sie umringten. »Mir geht’s gut. Wirklich.«
    Sanitäter kamen herbeigerannt. Sie winkte sie weg. »Alles in Ordnung.«
    Inzwischen hatten die Arbeiter ihr Namensschildchen gesehen, den blauen Streifen, und sie waren verunsichert - warum baumelte da eine Managerin von den hängenden Gärten? Sie zögerten, wichen ein wenig zurück, wußten nicht so recht, wie sie sich verhalten sollten.
    »Mir geht’s gut. Alles in Ordnung. Wirklich. Bitte, ähm… gehen Sie alle wieder an Ihre Arbeit.«
    Die Sanitäter protestierten, aber sie schob sich durch die Menge, bis plötzlich Kenny Burne neben ihr auftauchte und ihr den Arm um die Schultern legte.
    »Was zum Teufel war denn hier los?«
    »Nichts«, sagte sie.
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um in der Werkshalle herumzuturnen, Casey. Wissen Sie das noch?«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie.
    Sie ließ sich von Kenny aus dem Gebäude führen. Draußen blinzelte sie ins helle Sonnenlicht. Der riesige Parkplatz war jetzt wieder voll besetzt mit den Autos der zweiten Schicht. Die Sonne funkelte auf unzähligen Windschutzscheiben.
    Kenny wandte sich ihr zu. »Sie müssen vorsichtiger sein, Ca-sey. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Ja«, erwiderte sie. »Ich weiß.«
    Sie sah an sich hinab. Ein breiter Schmierstreifen zog sich über Bluse und Rock. Vom Kabel.
    Burne fragte: »Haben Sie was zum Wechseln hier?«
    »Nein. Ich muß nach Hause.«
    »Ich werde Sie fahren.«
    Sie wollte schon protestieren, ließ es dann aber sein. »Danke, Kenny«, sagte sie.

18 Uhr 00
    Verwaltungsgebäude
    John Marder sah von seinem Schreibtisch hoch. »Ich habe gehört, daß es in 64 einen kleinen Tumult gegeben hat. Was war da los?«
    »Nichts. Ich habe nur was nachgeprüft.«
    Er nickte. »Ich will nicht, daß Sie alleine in die Werkshalle gehen, Casey. Wenn sie dorthin müssen, nehmen Sie Richman oder einen der Ingenieure mit.«
    »Okay.«
    »Es ist der falsche Zeitpunkt, um Risiken einzugehen.«
    »Verstehe.«
    »Nun gut.« Er lehnte sich zurück. »Was ist das für eine Geschichte mit einem Reporter?«
    »Jack Rogers arbeitet an einer Geschichte, die ziemlich übel werden könnte«, sagte Casey. »Die Gewerkschaft behauptet, daß wir den Flügel ins Ausland geben. Angeblich sind Dokumente in Umlauf gekommen, die diese Auslagerung beweisen. Und er bringt diese undichte Stelle mit, äh, Konflikten in der Chefetage in Verbindung.«
    »Konflikte? Was für Konflikte?«
    »Ihm wurde erzählt, daß Sie und Edgarton sich in den Haaren liegen. Er fragte, ob ich glaube, daß Streitereien im Management das Geschäft beeinträchtigen könnten.«
    »Ach du meine Güte«, sagte Marder. Er klang verärgert. »Das ist doch lächerlich. Ich stehe in dieser Sache hundertprozentig hinter Hal. Das Geschäft ist lebenswichtig für die Firma. Und niemand hat irgend etwas in Umlauf gebracht. Was haben Sie Rogers gesagt?«
    »Ich habe ihn hingehalten«, sagte Casey. »Aber wenn wir die Geschichte stoppen wollen, müssen wir ihm etwas liefern. Ein Interview mit Edgarton oder eine Exklusivgeschichte über das China-Geschäft.«
    »Klingt gut«, sagte Marder. »Aber Hal redet nicht mit der Presse. Ich kann ihn fragen, aber ich weiß, daß er es nicht tun wird.«
    »Aber irgend jemand muß es tun«, sagte Casey. »Vielleicht sollten Sie.«
    »Das dürfte schwierig sein. Hal hat mir eingeschärft, nicht mit der Presse zu reden«, sagte Marder. »Ich muß da sehr vorsichtig sein. Ist dieser Kerl vertrauenswürdig?«
    »Nach meiner Erfahrung ja.«
    »Wenn ich vertraulich mit ihm rede, wird er mich dann heraushalten?«
    »Ja. Er braucht einfach nur Material.«
    »Na gut. Dann werde ich mit ihm reden.« Marder machte sich eine Notiz. »War sonst noch was?«
    »Nein, das ist alles.«
    Sie wandte sich zum Gehen.
    »Übrigens, wie macht sich eigentlich Richman?«
    »Ganz gut«, erwiderte sie. »Ist nur noch etwas unerfahren.«
    »Er macht einen intelligenten Eindruck«, sagte Marder. »Setzen Sie ihn ein. Geben Sie ihm etwas zu tun.«
    »Okay«, sagte Casey.
    »Das war das Problem in der Marketingabteilung. Die haben ihm nichts zu tun gegeben.«
    »In Ordnung«, sagte sie.
    Marder stand auf. »Dann bis morgen im IRT.«
    Nachdem Casey gegangen war,

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