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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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die Achseln. »Sicher. Ist zwar teuer, aber…«
    »Zum Teufel mit den Kosten. Sonst noch was?«
    »Na, eins ist noch komisch, ja. Die DEU-Störungsliste deutet darauf hin, daß es möglicherweise ein Problem mit den Näherungssensoren im Flügel gegeben hat. Eine Fehlfunktion der Sensoren könnte zu einer Slats-Störungsmeldung im Cockpit geführt haben.«
    Darauf war Casey ja letzte Nacht auch gestoßen. Sie schrieb sich auf, Ron später danach zu fragen. Und nach der Sache mit den AUX-Angaben auf dem Ausdruck.
    Ihre Gedanken schweiften wieder ab. Alison würde von jetzt an in eine richtige Schule gehen können. Sie sah sie an einem niedrigen Tisch, in einer kleinen Klasse…
    »Triebwerkanlage?« fragte Marder eben.
    »Wir sind uns noch nicht sicher, ob er die Schubumkehr aktiviert hat«, sagte Kenny Burne. »Einen Tag brauchen wir noch.«
    »Machen Sie weiter, bis Sie es ausschließen können. Avionik?«
    Trung antwortete: »Bis jetzt ist alles in Ordnung.«
    »Und die Sache mit dem Autopilot?«
    »Beim Autopilot sind wir noch nicht. Der ist der letzte Punkt in der Testsequenz, da er allen anderen Systemen übergeordnet ist. Bis zum Testflug wissen wir Bescheid.«
    »Na gut«, sagte Marder. »Also: Neues Problem bezüglich Näherungssensoren, wird heute überprüft. Flugschreiber, Triebwerke, Avionik stehen noch aus. Ist das alles?«
    Alle nickten.
    »Dann will ich Sie nicht länger aufhalten«, sagte Marder. »Ich brauche Antworten.« Er hielt das JAA-Fax in die Höhe. »Das ist nur die Spitze des Eisbergs, Leute. Ich muß Sie nicht an die DC-10 erinnern. Das fortschrittlichste Flugzeug seiner Zeit, ein Wunder der Ingenieurkunst. Aber dann kam es zu einer Reihe von Unfällen, ein paar üblen Bildern im Fernsehen und peng -die DC-10 ist Vergangenheit. Vergangenheit. Also liefern Sie mir die Antworten!«

9 Uhr 31
    Norton Aircraft
    Als sie über das Betriebsgelände zu Hangar 5 gingen, sagte Richman: »Marder war ja ganz schön aufgebracht. Glaubt er denn wirklich, was er da erzählt?«
    »Über die DC-10? Ja. Ein einziger Absturz hat diesem Flugzeug den Garaus gemacht.«
    »Was für ein Absturz?«
    »Es war ein American Airlines Flug von Chicago nach LA«, sagte Casey. »Im Mai 1979. Schöner Tag, gutes Wetter. Gleich nach dem Start brach das linke Triebwerk vom Flügel. Die Maschine geriet in Sackflug und stürzte neben dem Flughafen ab. Alle an Bord wurden getötet. Sehr dramatisch, das Ganze dauerte nur dreißig Sekunden. Ein paar Leute hatten den Flug gefilmt, und so hatten die Sender genug Material für die ElfUhr-Nachrichten. Die Medien waren völlig aus dem Häuschen; sie nannten die Maschine einen geflügelten Sarg. Die Reisebüros wurden mit Stornierungen von DC-10-Flügen überschwemmt. Douglas hat nie mehr ein Flugzeug dieses Typs verkauft.«
    »Warum ist das Triebwerk abgebrochen?«
    »Schlechte Wartung«, sagte Casey »American hatte Douglas’ Instruktionen zur Demontage des Triebwerks vom Flügel nicht befolgt. Douglas hatte angeordnet, zuerst das Triebwerk zu entfernen und dann den Träger, der das Triebwerk am Flügel festhält. Aber um Zeit zu sparen, nahm American die ganze Triebwerk-Träger-Baugruppe auf einmal ab. Das sind sieben Tonnen Metall auf einem Gabelstapler. Einem Gabelstapler ging während des Abtransports das Benzin aus, und der Träger bekam einen Riß. Aber der Riß wurde nicht bemerkt, und nach einiger Zeit brach das Triebwerk vom Flügel. Schuld war also die Wartung.«
    »Das kann schon sein«, sagte Richman. »Aber sollte ein Flugzeug nicht auch dann noch fliegen können, wenn ein Triebwerk fehlt?«
    »Ja«, sagte Casey. »Die DC-10 war so konstruiert, daß sie einen solchen Vorfall überstehen konnte. Die Maschine war immer noch lufttauglich. Wenn der Pilot seine Geschwindigkeit beibehalten hätte, wäre alles in Ordnung gewesen. Er hätte die Maschine sicher landen können.«
    »Warum hat er es nicht getan?«
    »Weil es, wie immer, eine Kaskade von Ereignissen gab, die letztendlich zu dem Unfall führte«, sagte Casey. »In diesem Fall kam der Strom für die Instrumente des Piloten vom linken Triebwerk. Als das linke Triebwerk abbrach, schalteten sich die Instrumente des Piloten aus, darunter auch die Sackflugwarnung und die Zusatzwarnung mit dem schönen Namen Knüppelschüttler. Das ist eine Vorrichtung, die den Steuerknüppel schüttelt, um dem Piloten zu sagen, daß er sich kurz vor dem Sackflug befindet. Der Erste Offizier hatte weiterhin Strom und seine Instrumente,

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