Airframe
gewesen.
»Okay, Casey. Danke. Ich werde Marder anrufen.« Er legte auf.
14 Uhr 25 Ortszeit
Newsline
Jennifer Malone wählte die Nummer auf dem Fax und fragte nach dem angegebenen Ansprechpartner, Alan Price. Mr. Price war beim Mittagessen, und so sprach sie mit seiner Assistentin, Ms. Weld.
»Ich lese hier, daß es bei der europäischen Freigabe des Norton-Flugzeugs eine Verzögerung gibt. Wo liegt das Problem?«
»Sie meinen die N-22?«
»Ja.«
»Nun, das ist ein strittiges Thema, ich möchte deshalb keine offizielle Stellungnahme dazu abgeben.«
»Aber ein paar Hintergrundinformationen könnten Sie mir doch liefern.«
»Das kann ich, ja.«
»Okay.«
»In der Vergangenheit haben die Europäer die FAA-Freigabe eines neuen Flugzeugs immer übernommen, weil sie das Genehmigungsverfahren für streng genug erachteten. In letzter Zeit hat die JAA dieses Genehmigungsverfahren jedoch in Frage gestellt. Sie haben den Eindruck, daß die amerikanische Behörde, die FAA, mit den amerikanischen Herstellern unter einer Decke steckt und in ihrem Prüfstandard nachgelassen hat.«
»Tatsächlich?« Perfekt, dachte Jennifer. Unfähige amerikanische Bürokratie. Dick Shenk liebte solche Geschichten. Und die FAA stand schon seit Jahren unter Beschuß; sie mußte einige Leichen im Keller haben. »Gibt es Beweise?« fragte sie.
»Nun, die Europäer finden das ganze System unbefriedigend. Zum Beispiel werden die für das Genehmigungsverfahren nötigen Dokumente nicht bei der FAA aufbewahrt. Die Behörde gestattet den Herstellern die Archivierung. Und das scheint doch ein zu gutes Einvernehmen zu sein.«
»Aha.«
Sie schrieb:
- FAA unter einer Decke mit Herst. Korrupt!
»Wie auch immer«, sagte die Frau, »falls Sie noch mehr Informationen brauchen, würde ich vorschlagen, daß Sie die JAA direkt anrufen, oder vielleicht Airbus. Ich kann Ihnen die Nummern geben.«
Stattdessen rief sie bei der FAA an. Sie wurde zur Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit durchgestellt, zu einem Mann namens Wilson. »Soweit ich weiß, verweigert die JAA die Freigabe der Norton N-22.«
»Ja«, sagte Wilson. »Die lassen das jetzt schon eine ganze Weile schleifen.«
»Die FAA hat die N-22 schon freigegeben?«
»Natürlich. Man kann in diesem Land kein Flugzeug bauen, ohne daß die FAA den Entwurf und das Herstellungsverfahren von Anfang bis Ende kontrolliert und genehmigt.«
»Und bewahren Sie die für das Genehmigungsverfahren nötigen Dokumente auf?«
»Nein. Das macht der Hersteller. Norton hat sie.«
»Aha, dachte sie. Das stimmte also.
- Norton bewahrt Dokumente auf, nicht FAA.
- Den Bock zum Gärtner machen.
»Macht Ihnen das kein Kopfzerbrechen, daß Norton die Dokumente aufbewahrt?«
»Nein, überhaupt nicht.«
»Und Sie sind überzeugt, daß das Genehmigungsverfahren ordnungsgemäß abgelaufen ist?«
»Aber natürlich. Und wie gesagt, diese Maschine wurde schon vor fünf Jahren freigegeben.«
»Ich habe gehört, daß die Europäer unzufrieden sind mit dem gesamten Genehmigungsverfahren.«
»Ach, wissen Sie«, sagte Wilson in diplomatischem Tonfall, »die JAA ist eine relativ neue Organisation. Im Gegensatz zur FAA hat sie keine hoheitsrechtliche Befugnis. Ich glaube, die sind erst noch dabei, ihre eigenen Verfahrensweisen zu entwickeln.«
Jennifer rief im Informationsbüro der Airbus Industrie in Washington an und wurde zu einem Marketing-Menschen namens Samuelson durchgestellt. Er bestätigte ihr etwas widerwillig, daß er von der Verzögerung der JAA-Freigabe gehört habe, konnte ihr aber keine weiteren Einzelheiten nennen.
»Aber Norton hat in letzter Zeit eine Menge Probleme«, sagte er. »Ich glaube zum Beispiel, daß das China-Geschäft noch nicht so sicher ist, wie sie behaupten.«
Das war das erste, was sie von einem China-Geschäft hörte. Sie schrieb:
- China-Geschäft N-22? »Aha …«, sagte sie.
»Ich meine, seien wir doch ehrlich«, fuhr Samuelson fort. »Der Airbus A-340 ist in jeder Hinsicht das überlegene Flugzeug. Er ist neuer als der Norton-Großraumjet. Er ist besser in jeder Hinsicht. Wir haben versucht, dies den Chinesen zu erklären, und allmählich verstehen sie unseren Standpunkt. Also, meine Vermutung ist, daß aus Nortons Geschäft mit der Volksrepublik nichts wird. Und natürlich spielen Sicherheitsbedenken bei dieser Entscheidung eine Rolle. Unter uns gesagt, ich glaube, die Chinesen sind sehr besorgt, daß dieses Flugzeug unsicher ist.«
- C halten Flugzeug für unsicher.
»Mit wem
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