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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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könnte ich darüber reden?« fragte sie.
    »Nun, wie Sie wissen, sprechen die Chinesen nur sehr ungern über laufende Verhandlungen«, sagte Samuelson. »Aber ich kenne da einen Mann im Handelsministerium, der Ihnen vielleicht weiterhelfen kann. Er gehört zur Ex-Im-Bank, die für die langfristige Finanzierung von Auslandsgeschäften sorgt.«
    »Wie heißt er?« fragte sie.
    Sein Name war Robert Gordon. Die Telefonistin im Handelsministerium brauchte fünfzehn Minuten, bis sie ihn gefunden hatte. Jennifer malte Männchen. Schließlich meldete sich seine Sekretärin. »Es tut mir leid, aber Mr. Gordon ist in einer Besprechung«, sagte sie.
    »Ich rufe vom Newsline an«, sagte Jennifer.
    »Oh.« Eine Pause. »Einen Augenblick, bitte.«
    Sie lächelte. Das funktionierte immer.
    Gordon meldete sich, und sie fragte ihn nach der JAA-Freigabe und Nortons China-Geschäft. »Stimmt es, daß dieser Verkauf gefährdet ist?«
    »Jeder Flugzeugverkauf ist gefährdet, bis er abgeschlossen ist, Ms. Malone«, sagte Gordon. »Aber soweit ich weiß, steht das China-Geschäft auf soliden Füßen. Allerdings habe ich Gerüchte gehört, daß Norton Schwierigkeiten mit der JAA-Freigabe für Europa hat.«
    »Was sind das für Schwierigkeiten?«
    »Nun ja«, sagte Gordon. »Ich bin ja eigentlich kein Luftfahrtexperte, aber die Firma hat eine Menge Probleme.«
    - Norton hat Probleme.
    Gordon sagte: »Da war diese Sache gestern in Miami. Und Sie haben wahrscheinlich von diesem Vorfall in Dallas gehört.«
    »Was war da?«
    »Letztes Jahr ging auf der Rollbahn ein Triebwerk in Flammen auf. Und alle sind aus der Maschine gesprungen. Einige Leute haben sich die Beine gebrochen, weil sie vom Flügel gesprungen sind.«
    - Dallas Vorfall - Triebwerk/gebrochene Beine. Band? »Ah ja …«, sagte sie.
    »Ich weiß ja nicht, wie das bei Ihnen ist«, sagte Gordon, »aber ich fliege nicht sehr gerne, und mein Gott, wenn Leute aus dem Flugzeug springen, in so einer Maschine möchte ich nicht sein.
    Sie schrieb:
    - Aus Maschine gesprungen, WOW!
    - Unsicheres Flugzeug.
    Und darunter, in großen Blockbuchstaben: - TODESFALLE.
    Sie rief bei Norton Aircraft an, um ihre Version der Geschichte zu hören. Sie wurde zu einem PR-Menschen namens Benson durchgestellt. Mit seiner verschlafenen Art und seiner gedehnten Sprechweise klang er wie ein typischer Firmenvertreter. Sie beschloß, ihn zu überrumpeln. »Ich möchte Sie nach dem Vorfall in Dallas fragen.«
    »Dallas?« Er klang überrascht.
    Gut.
    »Letztes Jahr«, sagte sie. »Ein Triebwerk ging in Flammen auf, und die Leute sprangen aus dem Flugzeug. Brachen sich die Beine.«
    »Ach ja. Bei diesem Vorfall handelte es sich um eine 737«, sagte Benson.
    - Vorfall m/737.
    »Aha. Und was können Sie mir darüber sagen?«
    »Nichts«, erwiderte Benson. »Das war nicht unser Flugzeug.«
    »Ach, kommen Sie«, sagte sie. »Ich weiß doch bereits Bescheid über den Vorfall.«
    »Das ist eine Maschine von Boeing.«
    Sie seufzte. »Mein Gott. Machen Sie es mir doch nicht so schwer.« Es war ermüdend, wie diese PR-Typen mauerten. Als würde ein guter Reporter nie die Wahrheit herausfinden. Sie schienen zu glauben, wenn sie es ihr nicht sagten, würde es auch sonst niemand tun.
    »Es tut mir leid, Ms. Malone, aber wir bauen dieses Flugzeug nicht.«
    »Nun, wenn das wirklich stimmt«, sagte sie nun unverhüllt sarkastisch, »dann können Sie mir vermutlich auch sagen, wo ich das bestätigt bekommen kann.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Benson. »Wählen Sie die Vorwahl 206 und lassen Sie sich zu Boeing durchstellen. Die werden Ihnen weiterhelfen.«
    Klick.
    Mein Gott. Was für ein Arschloch. Wie konnten diese Firmen die Medien nur so behandeln? Behandle einen Reporter schlecht, und der wird es dir heimzahlen. Begriffen die das denn nicht?
    Sie rief bei Boeing an und verlangte die PR-Abteilung. Daraufhin wurde sie zu einem Anrufbeantworter durchgestellt, und irgendeine Tussi nannte eine Faxnummer und sagte, Fragen sollten doch bitte gefaxt werden, und die Abteilung werde dann zurückrufen. Unglaublich, dachte sie. Eine bedeutende amerikanische Firma, und die gehen nicht mal ans Telefon.
    Verärgert legte sie auf. Warten hatte keinen Sinn. Wenn es sich bei dem Vorfall in Dallas wirklich um eine BoeingMaschine gehandelt hatte, dann hatte sie keine Story.
    Keine verdammte Story.
    Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch und überlegte, was sie tun sollte.
    Sie rief noch einmal bei Norton an und sagte, sie wolle mit jemandem aus

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