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Airport-Klinik

Airport-Klinik

Titel: Airport-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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explodierte?«
    »19. Juni 85«, sagte er. »Halle B. Und ob ich mich erinnere! Drei Menschen mußten damals daran glauben.«
    »Ja, und jetzt geht's wieder um so etwas. Ich habe vorhin mitangehört, wie Brunner, einer der Sicherheits-Chefs, mit Dr. Hansen darüber gesprochen hat. Es handelte sich um einen Drohbrief. Ein kleines Attentat ist schon verübt worden. Ich hab das nicht so genau verstanden. Aber jetzt soll die ganz große Bombe platzen.«
    Göttner fuhr hoch. Und daß er dabei den Arm anschlug, war ihm auch egal. »Was sagst du da? Ist das dein Ernst?«
    Da saß sie auf ihrem Kaffeehaus-Stühlchen, süffelte ihren Martini, lächelte mit ihren Mandelaugen – und sprach von Bomben? Von Bomben und Attentaten! Nichts weniger … Und er dachte noch immer an Hensche und an Margot, an Reinbacher, das korrupte Schwein, an die beiden Bundesgrenzschutz-Leute und an diesen verfetteten, jungen Typ im grauen Zweireiher: »Der Herr Staatssekretär läßt ihre Machenschaften bereits seit einiger Zeit verfolgen.«
    Und jetzt auch noch eine Bombe? Wenn Hensche das erfährt! Wenn das wahr ist … Ein glatter Aufmacher!
    Was, Herrgott nochmal, was ist das eigentlich für ein Tag?!
    »Was für eine Bombe?« Er hatte plötzlich Mühe zu sprechen. »Und der Drohbrief? Von wo kommt der? Hat er einen Absender? Ist ein Name genannt worden?«
    »Nun, das ist so – oder vielmehr scheint es so zu sein … Kannst du mir mal Feuer geben?«
    Sie hielt eine Zigarette in der Hand. Er beugte sich nach vorne, um ihr Feuer zu geben.
    »Ja?« sagte er. »Also los! Nun red doch.«
    »Wir hatten vor vier oder fünf Wochen einen ziemlich üblen Fall.«
    Warum ließ sie sich bloß soviel Zeit, verdammt nochmal?
    »Damals passierte in der Halle 5 ein Unglück. Ein junger Elektriker montierte irgendwas, und dann kam so ein Elektrokarren und durchbohrte ihm mit einer Ladung Baueisen den Rücken und die Brust.«
    »Schlimm?«
    »Na was. Buchstäblich aufgespießt wurde der.«
    »Um Gottes Willen!«
    »Richtig! Um Gottes Willen! … So war's auch. Aber der Junge kam durch. Sie schafften ihn ins Rotkreuz-Krankenhaus. Dann aber gab's Komplikationen. Er fing sich eine gewaltige Infektion ein, ein Nierenversagen kam dazu, er mußte an die Dialyse und so weiter … Jedenfalls sah es aus, als würde er jeden Tag abkratzen. Sein Vater machte einen Riesenaufstand; kann man ja auch verstehen. Aber das ganz Üble daran war: Er machte uns, also Chefarzt Dr. Hansen und alle anderen, die seinen Sohn operiert hatten, für die Infektion verantwortlich.«
    »Und was ist bereits passiert? Was ist da schon explodiert hier?« Rüdiger Göttner versuchte die Dinge in die Reihe zu bekommen, sich ein Bild zu machen aus dem, was Lukrezia sagte.
    »Das weiß ich nicht. Ich habe bloß einen Teil des Gespräches mitbekommen. Und das auch nur deshalb, weil ich ins Archiv mußte und die Tür zur Bibliothek offenstand.«
    »Wie hieß der Junge, der diese Eisen abbekam?«
    »Roser. Werner Roser.«
    »Ist dir bekannt, wo er liegt?«
    »Ja«, nickte sie. »Rotkreuz-Krankenhaus. Wir haben ja zwei hier in Frankfurt. Es ist das RK in der Königswarter Straße.«
    »Vielen Dank!« Friedhelm Brunner vom Flughafen-Schutzdienst nickte dem Sicherheitsbeamten zu, der ihm die Personalakte aus dem Archiv der Bauleitung gebracht hatte. Sie stammte noch aus den Unterlagen der Kontraktfirmen für den Flughafenausbau.
    »Aber bitte!« Der Mann ging zur Tür. Nun waren Brunner und Chefarzt Dr. Hansen wieder allein.
    »Roser, Karl«, las Brunner aus der Akte vor, »geboren, Moment … ja hier: neunter Achter Zweiundvierzig. Ausbildung bei der Bundes-Luftwaffe, Jagdgeschwader vier. Und zwar als System-Techniker. Feldwebel wurde er auch. Wenn er zweiundvierzig geboren ist, dann ist er heute über fünfzig. Also noch einer der alten Zwölfender aus den Anfangszeiten. Hervorragende Beurteilung: Gutes Aufnahmevermögen. Pünktlicher und umsichtiger Arbeiter. Hoher Leistungsstandard. Was noch? Etwas introvertiert, steht hier. Und dann: Ende des Vertragsverhältnisses bei der Airport-Fertigstellung 1972. Da war's mit der Arbeit hier also vorbei. Der Flughafen war ja fertig. Das heißt. Moment mal: Die Firma System-Technik bekam noch ein paar Aufträge, und zwar einen im Jahr sechsundsiebzig, noch einen neunundsiebzig und einen weiteren im Jahr dreiundachtzig. Und jetzt wieder? Richtig: Firma Karl Roser System- und Meßtechnik. Schaltkasten in der Halle fünf.«
    »Dort hat's seinen Jungen dann auch

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