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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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versuchte sich erst gar nicht vorzustellen, wie viele Reiter in der Ferne lagen, als er plötzlich zu seiner Linken ein klirrendes Geräusch aus dem Haus vernahm. Er blickte nach links und sah ein kleines Mädchen durch ein Fenster starren, welches sich augenblicklich duckte, als Tarion zur ihr hinüber sah. Er blickte erneut die Anhöhe hinunter, er konnte schon die ersten Figuren deuten. Die Reiter würden sehr bald die Siedlung erreichen und er wusste, dass die Bauern, die nun nach Ukarn flüchteten, niemals vor den Reitern in die Stadt gelangen würden. Drei Minuten, wenn nicht weniger und sie würden die Höhenzüge hinaufsteigen wie Wind, begleitet von Donner. Tarion stieg von seinem Pferd ab und schritt zu der Haustür. Die Tür war nicht verschlossen. Er betrat das Haus und blickte sich um. Dann sah er ein Hinterzimmer und eine Tür, die einen Spalt offen war und zarte Kinderaugen dazwischen barg. Als Tarion der Tür näher kam, schloss sich diese und man hörte ein kurzes Gepolter. Er ging langsam zu der Tür und öffnete sie sanft, als er hinter einem Bettgestell ein zusammengekauertes Mädchen erblickte. Das Mädchen hatte gerade einmal das dritte Lebensjahr erreicht und war völlig verdreckt und schmutzig. Es kauerte am Boden und hielt sich an dem Bett fest, als es aufsah und dem fremden Mann in die Augen blickte.
    „ Du musst mitkommen. Wir gehen zu deiner Mutter“, flüstere Tarion, als er sich zu Boden gekniet hatte und zu dem Mädchen blickte. Das Mädchen schüttelte nur den Kopf und blickte traurig zu Boden. Erst jetzt sah Tarion die Einrichtung des Hauses und wie sie komplett zerstört war mit getrocknetem Blut an den Wänden. Wahrscheinlich waren ihre Eltern bereits tot und sie war ein Waisenkind.
    „ Wenn du mit mir von hier fort gehst, verspreche ich dir, dass alles wieder gut werden wird und du viel zu essen und zu trinken bekommen wirst. Oder möchtest du lieber hier bleiben bis die bösen Räuber kommen?“
    Mit einem Mal sprang das Mädchen kopfschüttelnd auf und Tarion in die Arme, der es hoch nahm und zu seinem Ross eilte. Die Armee hatte das Dorf schon fast erreicht und sie stieg bereits den langen Höhenzug hinauf, der Tarion noch einen kleinen Vorsprung gab. Gebrüll, Geklirre und Getrampel lärmte die Anhöhe hinauf, als Tarion auf sein Pferd stieg, während er mit dem rechten Arm das Mädchen zur Brust gelehnt hielt.
    „ Kannst du dich auf meinen Rücken klammern?“, fragte Tarion und das Mädchen nickte, als es auf seinen Rücken sprang und sich wie ein Äffchen an seine Schulter klammerte. Die gehörnten Reiter waren nun Tarion dicht auf den Fersen, als er loszog und durch die Siedlung und Richtung Ukarn galoppierte. Sein treues Ross erhöhte bei dem Kriegsgeschrei und Gebrülle der schwarzen Reiter das Tempo, bis es schließlich schneller war als die gepanzerten Reiter.
     

    „ Lauft! Lauft so schnell es eure Beine erlauben. Sie sind bereits hier!“, rief Tarion zu den Menschen, als er an ihnen vorbeiritt. Die Menschen schrien und liefen so schnell sie konnten, obwohl Tarion wusste, dass es hoffnungslos war. Er wandte sein Pferd und blickte zurück, wo er die riesige Reiterschar in die Siedlung branden sah, während er und die Bauern nun einen langgezogenen Hang hinunter eilten. Nur ein paar hundert Fuß waren die schwarzen Reiter entfernt, als sie durch die Siedlung zogen und den Hang hinunter gestürmt kamen wie eine schwarze Flut. Als Tarion schon in seinem Geiste Dutzende tote Männer, Frauen und Kinder sah, wandte sich das Schicksal und die Reiter verloren an Geschwindigkeit, so als würden sie gegen einen mächtigen Feind reiten und zögern. Tarion sah, dass sie zum Himmel blickten, große Furcht stand in ihren verhüllten Gesichtern und die Angst drang regelrecht aus den Schatten der gehörnten Helme hervor, so als ob Tarion ihre fürchtenden Gesichter sehen konnte.
    Rauch stieg aus ihren Gesichtern, zwischen Zahn und Zunge, auch aus den Augen zischte es nun und graue Schwaden quollen aus den finsteren Schlitzen der Helme hervor. Die Morgensonne blinzelte nun über einen Bergkamm, der westlich von dem Dorf auf einer Anhöhe gelegen war, auf die Reiter und Bauern hinab, wie ein gebündelter Strahl, eine Schwertklinge aus Sonnenlicht, von den Himmeln gesandt. Die Reiter fauchten und brüllten, während sie plötzlich eine Kehrtwende nahmen und zurück in die Siedlung ritten, den Rauch über ihre Köpfe steigend.
    „ Die Sonne“, flüsterte Tarion, als er zu der

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