Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Bergwand hinaufblickte und das strahlende Sonnenlicht über den Kamm steigen sah, welches die Ausläufer seiner niederen Gebirgszüge in purpurne Farben tünchte.
Auf dem Wall der Stadt Ukarn standen bereits Hunderte Schützen bereit, die in die Ferne blickten oder ihre Bögen in der Morgensonne spannten. Hinter dem Nordtor standen Hunderte Krieger, die ihre Klingen wetzten, bevor die Schlacht die Stadt ereilen würde. Frauen und Kinder wurden in Unterkünfte und Bunker gebracht, die sich allesamt unter der Erde befanden. Viele freiwillige Milizen meldeten sich und scharten sich, oft ohne Rüstung und nur mit einfachen Schwertern oder Schlagwaffen bewaffnet, vor ihren Häusern zusammen, um gemeinsam zum Nordtor zu schreiten, willens die Stadt zu verteidigen. Plötzlich erschallte ein Horn und in der Ferne waren für die Bogenschützen Männer und Frauen zu erkennen, die unbewaffnet, mit einem geschwinden Reiter an der Seite, zu den Toren der Stadt marschierten.
Das Horn war das Zeichen dafür, das Nordtor zu öffnen, um Verbündete oder dem Volk selbst Einlass zu gewähren. Die Torbögen wurden geöffnet und die dahinter wartenden Krieger und Milizen schufen Platz für die Flüchtlinge. Tarion war es, der an der Spitze ritt und zuerst die Stadt betrat. Er wurde begrüßt, bejubelt und von Beifall geleitet, als er zu seinen Männern ritt, die alle zusammenstanden, das blaue Wams der Allianz tragend. Auch Streitkräfte des Bundes aus Zel waren vor Ort und sie gesellten sich zu denen aus Kandor, doch waren ihre blauen Wamse dunkler.
„ Sind Igor und Pertan bereits zurück gekehrt?“, fragte Tarion, als er von seinem Ross stieg und seine Untergebenen erblickte.
„ Ja, sie waren beide fast zur selben Zeit zurückgekehrt. Sie haben die Bauern in Unterkünfte gebracht und werden sicher bald zu uns zurückkehren“, meldete sich einer der Späher zu Wort, als Tarion sich umblickte und überlegte.
„ Ich werde nach Kandor reiten.“ Die Menge raunte bei den Worten Tarions, als sich derselbe Späher erneut zu Wort meldete: „Warum reitet ihr fort. Wollt ihr hier nicht mit uns kämpfen?“
„ Natürlich bin ich gewillt. Stellt nicht meine Ehre in Frage!“, antwortete Tarion scharf, als er sodann fortfuhr: „Ich muss König Argor warnen, auch wenn noch genug Zeit bleibt. Doch sollten wir fallen, wird keiner in Kandor über die Gefahr Bescheid wissen. Sorgt euch nicht. Bevor die Nacht noch anbricht, werde ich mit einer Ritterschaft zurückgekehrt sein.“
„ Die Nacht? Was ist, wenn sie eher angreifen?“
„ Das werden sie nicht. Sie fürchten das Sonnenlicht. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Es war der Grund, warum wir verschont blieben. Sie waren uns bereits dicht auf den Fersen, als die Sonne über den Kamm der Anhöhen von Dorak schien und die Reiter blendete. Furcht und Dampf stieg aus ihren Helmen hervor.“
„ Also sind es doch Dämonen und schwarze Geister“, rief plötzlich ein anderer der Späher aus der Gruppe.
„ Was sie auch sind, sie fürchten das Licht und sie werden unter dem Nachthimmel gegen diese Mauern branden wie Hochwasser über brüchige Dämme.“
„ Tarion, haltet euer Wort und kommt mit tapferen Kriegern zurück. Ihr wisst, wir sind in der Unterzahl“, meldete sich ein anderer Späher zu Wort.
„ Ich gebe euch mein Wort“, antwortete Tarion, als er wieder auf sein Pferd stieg und zum südlichen Tor der Stadt aufbrach, um nach Kandor und zu seinem König zu reisen.
Als Tarion etwas über die Mittagszeit in Taran angekommen war, bekam er augenblicklich eine Audienz, um dem König Bericht zu erstatten. Tarion konnte im Thronsaal schon aus der Ferne Argors missmutigen Gesichtsausdruck erkennen und ahnte nichts Gutes. „Warum seid ihr erst jetzt zurückgekehrt, Tarion? Erklärt euch!“, rief der König bereits aus der Ferne.
„ Verzeiht, mein König, aber wir hatten König Parean unsere Hilfe angeboten und für ihn Patrouille gehalten.“, rechtfertigte sich Tarion, während er immer näher zum Thron schritt.
„ Ich denke König Parean wird genügend Männer zur Verfügung haben, um seine Grenzen zu bewachen.“
„ Nun, wir bewachten nicht die Grenzen, sondern kleine Dörfer oder Wälder, eure Hoheit.“
„ Ihr habt Wälder bewacht. Wollt ihr mich denn zum Narren halten, Tarion Gudkom, Sohn Barudors, des Tapferen?“
„ Nein, gewiss nicht, eure Hoheit. König Parean hat von dunklen Reitern erzählt, ähnlich wie Liam es getan hatte. Er sprach
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