Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
davon, dass sie durch sein Land gezogen waren, weshalb wir ihm unsere Dienste angeboten hatten.“
„ Und ihr habt niemandem befohlen, zu mir zurück zu kehren, damit er mir die aktuelle Lage erklären konnte.“
„ Nein, eure Hoheit. Verzeiht mir, wenn ich euch enttäuscht habe. Doch hatte es auch etwas Gutes, dass ich nicht eher von dannen zog. Ich konnte ein Bauernvolk vor dem sicheren Tod bewahren und ich konnte mit ansehen, wie eine Reiterschar zu Tausenden die Wiesen und Kämme Zels durchquerten. Sie ziehen gepanzert und bewaffnet durch die Ländereien. Ich bin mir sicher, sie werden noch heute Nacht Ukarn angreifen. Sie hätten Ukarn schon früher angegriffen, doch fürchten sie das Licht der Sonne, weshalb sie sich in die Schatten zurückgezogen hatten. Ein paar Dörfer sind unter der Reiterschar schon gefallen. Jedenfalls mutmaßen wir dies mit keiner Argwohn.“ Der König blickte entsetzt und zugleich mit leichter Skepsis Tarion an, als er schließlich sagte:
„ Nun denn, eure Taten scheinen aufrichtig und tapfer gewesen zu sein. Doch schwört der Treue nicht ab, solange ihr auf dem Pfad des Edlem wandert.“
„ Treue ist mein oberstes Gebot und wie die Treue zu euch mir gebietet, so muss ich auch die Treue unseren Verbündeten schwören, die der Allianz ebenso dienen wie wir es tun.“
„ Zweifelsohne. Doch ein Mann hätte genügt, um mir zu berichten. Nun denn, lasst uns nicht auf Geschehenem reiten. Wichtig ist nun, dass wir uns für einen Krieg rüsten müssten“, und als der letzte Satz aus dem Munde des Königs verklungen war, ließ er den Kopf auf seine Hände fallen und versank dabei in tiefste Trauer und Dunkelheit, die Krone auf seinem Haupt verlor ihren Glanz und sie schien wie aus Blech.
„ Mein König, zweifelt nicht an der Stärke der Allianz“, sprach Tarion mit zuversichtlichem Ton, als der König plötzlich mit Feuer in seinen Augen aufsah und schrie: „Narr. Ihr seid alles Narren! Ihr wisst nicht das Geringste von diesem Reitervolk. Sie sind die letzten Anhänger Urtans und sie trachten nach dem Untergang aller, die auch nur im Geringsten mit der Allianz im Bunde stehen.“ Tarion und die anderen Diener und Berater des Königs blickten bestürzt und mit entsetztem Gesichtsausdruck ihren erzürnten König an, als Tarion schließlich zu flüstern begann: „Die letzten Anhänger Urtans! Umas qosis umas Amar, cos umas en Domâren natre lum tipon Alóm. Sie fürchten das Licht, weil sie in die Schatten gezogen und fortan darin geboren wurden. Umase Tar en Gorôm luven lum fisar en Kalar. Ein Volk von Hass vergiftet und geblendet durch Unwissenheit. Umas taren Tar. Das entvolkte Volk wörtlich übersetzt. Das verstoßene Volk sinngemäß. So steht es in den Büchern der Ältesten geschrieben. Diese Reiter sind die Tartaren?“ Nach dem letzten Satz Tarions lehnte sich der König wieder in seinen Thron zurück und blickte bekümmert zu Boden, in seine Augen kehrte wieder das traurige Blau.
„ Was müssen wir fürchten? Was sind sie?“, fragte Tarion schließlich.
„ Wesen der Finsternis. Sie kennen nur die Schatten und trachten nach Hass und Zorn.“
„ Doch sie fürchten Licht. Ja, sie fürchten Licht! Wir müssen die Schlacht bei Tage halten.“
Der König begann unverständlich zu flüstern, während Tarion fast schon euphorisch seinen Plan verkündete: „Wir können sie besiegen. Wir...“
Argor stand geschwächt von seinem Thron auf und stützte sich zitternd an der rechten Lehne ab, während er erneut leise vor sich hin flüsterte: „Ich muss Liam sprechen. Ich muss sofort Liam sprechen.“
„ Mein König, wo wollt ihr hin. Sollen wir nicht Ukarn mit unseren Streitkräften unterstützen. Ich lasse alles vorbereiten“, sprach Tarion und trat währenddessen zu seinem Monarchen, da er sich kaum noch halten konnte und zu stürzen drohte, doch Argor schrie bei dem letzten Satz Tarions auf:
„ Nein!“ Der König stieß den Kommandanten von seinem Thronpodium, als er ihn unter den Armen greifen wollte, um als Stütze zu dienen. Die Wachen richteten augenblicklich ihre Hellbarden auf Tarion, der sich nun wieder vom Boden erhoben hatte und fassungslos zu seinem König aufblickte.
„ Es ist zu spät. Wir haben bereits den Krieg verloren“, flüsterte der König, als er plötzlich zusammenbrach und zu Boden fiel. Tarion eilte augenblicklich zu Argor und mit der rechten Hand hob er den Kopf des Königs, sodass er nicht mehr auf dem kalten Boden lag.
„ Mein
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