Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
König“, flüsterte Tarion bestürzt, während die anderen Diener und Berater unverzüglich nach dem Heilkundigen des Königs schickten.
„ Da… Das Schwert…“, stammelte Argor flüsternd.
„ Welches Schwert, eure Hoheit?“
„ Es muss... Es muss gefunden werden.“
„ Wo finde ich es?“
„ Die Splitter sind... sind erneut... in den Händen des Volkes.“ Tarion überlegte, als ihm plötzlich wieder alles einfiel. Von der Legende der Steine. Von der Geschichte des Volkes.
„ Sie haben die Splitter von Margar?“, flüsterte Tarion in sich hinein, als der König seine halbgeschlossenen Augen wieder öffnete und noch einmal flüsterte:
„ Liam. Fragt Liam.“ Das waren die letzten Worte, die Tarion von Argor gehört hatte, ehe er die Augen schloss und in einen tiefen Schlaf gefallen war.
„ Eure Majestät, nun sprecht. Euer Volk braucht euch“, rief Tarion, als just in diesem Moment ein Heilkundiger kam und den König begutachtete. Er blickte in die Augen des Monarchen und dann sah er in seinen Mund, als er sodann sagte:
„ Der König wurde vergiftet.“ Ein Raunen ging in dem Saal um, selbst die Wachen standen nicht mehr stillstramm. „Schnell, bringt ihn in das Bett seines Gemaches. Ich versuche mich meiner Heilkunst. Das Gift darf sich nicht verbreiten“, fuhr der Heiler fort.
Während der Heilkundige und sein Lehrling den König in seinem Gemach das Leben zu retten versuchten, lief Tarion aus dem Schloss des Monarchen und über dessen Hof. Er musste so schnell wie möglich Liam finden.
Liam verbrachte bis über die Mittagszeit im Bett und schlief die ganze Zeit hindurch, da er in der letzten Nacht wieder einmal zu viel gefeiert hatte. Natürlich musste auch diesmal wieder jemand seinen Schlaf stören, als es an der Tür klopfte.
„ Herr Liam Legkrig. Öffnet die Tür“, erklang eine schrille Stimme hinter der Tür, als Liam schlaftrunken und noch mit dem Gesicht im Kissen antwortete: „Sofort.“
Nachdem er schwermütig aufgestanden war, durchfuhr ein Schmerz seine Schläfen, als hätte jemand gerade mit einem Schmiedehammer dagegen geschlagen. Er konnte kaum stehen, als er zur Tür torkelte und nachdem er sie geöffnet hatte, erblickte er dahinter einen feingekleideten, schlanken Boten. Er trug eine lange rote Tunika und ein rotes Barett, welches mit einer langen Feder bestückt war.
„ Ihr müsst umgehend mit Tarion sprechen. Er hat nach euch suchen lassen. Anschließend, aber das wird er euch noch persönlich mitteilen, müsst ihr umgehend nach…“ Mehr vermochte der Bote mit seiner aufgeregten Stimme nicht zu sagen, als plötzlich die Tür zuflog und Liam dahinter schroff antwortete: „Ich muss umgehend Schlaf finden und mich ausruhen.“
„ Es ist eine äußerst dringliche Angelegenheit. Es steht uns ein Krieg bevor.“ Nachdem der Bote dies gesagt hatte, kam einen Moment lang nur Schweigen zurück, bis Liam schließlich die Tür wieder öffnete.
„ Ein Krieg?“
„ Ja, ein Krieg. Diese Reiter sind zu Tausenden in Zel einmarschiert.“
„ Tausende?“, fragte Liam erneut und diesmal noch überraschter als zuvor, der Schlaf fiel aus seinem Gesicht.
„ So ist es. Wir müssen die anderen Könige und Fürsten davor warnen.“
„ Ich werde mich auf den Weg begeben.“
„ Ausgezeichnet. Ihr trefft Tarion beim goldenen Brunnen. Er wartet bereits auf euch. Nun denn, gehabt euch wohl. Ich muss wieder hinfort.“ Als der Bote dies sagte, läuteten die Glocken und ertönten die Hörner der Stadt. Liam zog seine Kleider in Windeseile an, um anschließend das Zimmer zu verlassen, als er unten bei den Treppen Elona begegnete.
„ Warum ertönen die Rufhörner?“, fragte sie Liam verängstigt. „Sind die Bergriesen wieder zurückgekehrt?“
„ Nein, ich fürchte nicht. Ich fürchte, die Situation ist viel bedrohlicher. Ein Krieg steht uns bevor. Die Reiter, von denen ihr vielleicht schon gehört habt. Es sind Tausende und sie marschieren über die Landesgrenzen von Zel heran.“
Elona hielt sich beide Hände vor die Lippen und stöhnte dabei entsetzt. „Was sagt ihr, sprecht ihr die Wahrheit?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
„ So wurde es mir gerade mitgeteilt. Ich muss Tarion sprechen und die Könige in Eleran warnen.“
„ Seid vorsichtig, Liam“, flüsterte Elona bestürzt und als Liam daraufhin ihr besorgtes Gesicht erblickte, sah sie verlegen zu Boden, wandte sich schnell von ihm ab und kehrte hinter ihre Theke zurück.
„ Sorgt euch nicht.
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