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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kalender. Die Babylonier gaben die Länge eines Jahres mit 365 Tagen, sechs Stunden und elf Minuten an. Das ist eine Abweichung von nur zwei Minuten.«
    Pat legte eine Kunstpause ein. »Die Amenes berechneten den Zeitraum, in dem die Erde einmal die Sonne umkreist, bis auf zwei Zehntel Sekunden genau. Ihr Kalender basierte auf einer Sonnenfinsternis, die sich alle 521 Jahre am gleichen Tag ereignet. Die Sternenkarte, die sie anhand ihrer Himmelsbeobachtungen vor neuntausend Jahren anfertigten, stimmt auf den Punkt genau.«
    »Somit beschäftigt uns jetzt also vor allem die Frage«, sagte Sandecker. »Wann kehrt dieser Komet nach den Voraussagen der Amenes zurück?«
    Pat und Yeager warfen sich einen düsteren Blick zu. Yeager ergriff zuerst das Wort: »Wir haben per Computer alte astronomische Aufzeichnungen und Dokumente von verschiedenen Universitäten ausgewertet und dabei festgestellt, dass die Amenes nicht die einzigen waren, die einen zweiten Weltuntergang voraussagten. Auch die Mayas, die Hopi-Indianer, die alten Ägypter, die Chinesen und etliche andere vorchristliche Kulturen rechneten damit. Das Beunruhigende dabei ist, dass sich alle fast auf das Jahr genau einig sind.«
    »Könnte das nicht reiner Zufall sein? Oder die eine Kultur hat sich bei der anderen bedient.«
    Yeager schüttelte zweifelnd den Kopf. »Schon möglich, dass sie es aus den Überlieferungen der Amenes übernommen haben, aber vieles deutet darauf hin, dass sie bei ihren Beobachtungen des Sternenhimmels nur eine Bestätigung für die Gefahr fanden, vor der ihre Ahnen seit unvordenklicher Zeit warnten.«
    »Welche Voraussage trifft es deiner Meinung nach am ehesten?«, fragte Pitt.
    »Die der überlebenden Amenes, weil sie Zeitzeugen der Katastrophe waren. Sie sagen nicht nur das Jahr voraus, sondern nennen sogar den Tag.«
    »Und zwar welchen?«, hakte Sandecker gespannt nach.
    Pat ließ sich in ihren Sessel sinken, als wollte sie der Realität den Rücken zukehren. Yeager zögerte und blickte in die Runde.
    »Der von den Amenes genannte Zeitpunkt«, sagte er schließlich stockend, »zu dem der Komet zurückkehrt, ist der zwanzigste Mai 2001.«
    Pitt runzelte die Stirn. »Das ist dieses Jahr.«
    Yeager rieb sich die Schläfen. »Dessen bin ich mir wohl bewusst.«
    Sandecker beugte sich vor. »Wollen Sie damit etwa sagen, dass in nicht mal zwei Monaten die Welt untergeht?«
    Yeager nickte ernst. »Ja, genau das will ich damit sagen.«

27
    Nach der Besprechung kehrte Pitt in sein Büro zurück, wo er von Terri Pochinsky, seiner langjährigen Sekretärin, mit einem strahlenden Lächeln begrüßt wurde. Sie sah hinreißend aus, hatte eine Figur, um die sie manche Revuetänzerin in Las Vegas beneidet hätte, dazu dunkelblonde Haare und zauberhafte braune Augen. Sie lebte allein mit einer Katze namens Murgatroyd und ging nur selten aus. Pitt mochte Terri sehr gern, doch er achtete eisern darauf, dass er ihr nicht zu nahe trat. Zwar stellte er sich hin und wieder vor, wie es wohl wäre, wenn er sie in den Armen hielte, doch was den Umgang mit weiblichen Angehörigen der NUMA anging, hatte er sich strenge Regeln auferlegt.
    Zu oft hatte er schon erlebt, was für ein Chaos bei diesen Büroliebschaften herauskam.
    »Special Agent Ken Helm vom FBI hat angerufen und bittet um Rückruf«, berichtete sie und reichte ihm einen rosa Notizzettel mit der Nummer von Helms Privatanschluss.
    »Haben Sie wieder mal Ärger mit der Regierung?«
    Er grinste und beugte sich über Terris Schreibtisch, bis ihre Nasen nur mehr zwei Zentimeter voneinander entfernt waren.
    »Ich habe ständig Ärger mit der Regierung.«
    Mit schelmischem Blick schaute sie ihn an. »Ich warte immer noch darauf, dass Sie mich einfach packen und zu einem Strand auf Tahiti entführen.«
    Er ging auf Sicherheitsabstand, weil ihr Chanel ungehörige Gefühle in ihm weckte. »Warum suchen Sie sich nicht einen netten, anständigen Mann, der häuslich ist und Sie heiratet, statt einem alten, abgehalfterten Taugenichts wie mir nachzustellen?«
    »Weil die Netten und Häuslichen stinklangweilig sind.«
    »Wer hat bloß behauptet, alle Frauen wollen ein Nest bauen?«
    Er seufzte.
    Pitt riss sich von ihr los und betrat sein Büro, in dem es aussah wie auf einem Campingplatz nach einer Sturmkatastrophe. Rundum waren Bücher, Papiere, Seekarten und Fotos verteilt, selbst am Boden. Die Möbel an seinem Arbeitsplatz, alles alte Stücke, die er bei einer Auktion ersteigert hatte, stammten von dem

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