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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Pitt vom Lenkrad weg.
    »Das reicht für diesmal«, sagte er betroffen, als er sah, dass Pitt kurz vor dem Erfrierungstod war. »Ich bring dich runter in den Maschinenraum. Dort kannst du dich aufwärmen.«
    »Der Snow Cruiser…« Pitts Lippen waren so eingefroren, dass er sie kaum bewegen konnte. »Nicht vom Weg abkommen.«
    »Nur keine Sorge. Ich kann mit diesem mechanischen Mammut genauso gut umgehen wie du.«
    Nachdem er Pitt am Boden zwischen den beiden schweren Dieselmotoren abgesetzt hatte, wo er sich aufwärmen konnte, stieg Giordino hinauf ins Führerhaus, übernahm das Lenkrad und legte den ersten Gang ein. Sechzig Sekunden später wälzte sich das mächtige Fahrzeug wieder mit fast vierzig Stundenkilometern durch den Schneesturm.
    Das stete Tuckern der Dieselmotoren, die wieder völlig rund liefen, war geradezu Musik in Pitts Ohren, fast wie ein Triumphmarsch. In seinem ganzen Leben hatte er sich noch nie so wohl gefühlt wie hier, inmitten der Wärme, die von den Motoren ausgestrahlt und von seinem halb erfrorenen Körper regelrecht aufgesogen wurde. Bald waren seine Glieder wieder durchblutet, aber er blieb sitzen und gönnte sich noch eine halbe Stunde Ruhe, während Giordino den Kurs hielt.
    Fast widerwillig fragte er sich, ob die vom Militär aufgestellte Eingreiftruppe mittlerweile gelandet war. Oder waren die Männer in den gleichen mörderischen Schneesturm geraten wie sie?

39
    Die dunkelgrau lackierte McDonnell Douglas C-17, die bis auf eine kleine amerikanische Flagge am Leitwerk keinerlei Kennzeichen trug, strich über ein Meer aus perlweißen Wolken dahin, das sich über dem gleißenden Eis der Antarktis erstreckte wie ein riesiger Flugsaurier über einer mesozoischen Landschaft.
    Captain Lyle Stafford von der US Air Force fühlte sich fast wie zu Hause in seinem Cockpit hoch über dem eisigen Kontinent. Normalerweise flog er zwischen Christchurch in Neuseeland und der Antarktis hin und her und beförderte Wissenschaftler, Ausrüstung und Nachschub zu den amerikanischen Eisstationen. Diesmal aber waren er und seine Besatzung vom Militär eingespannt worden, um eine in aller Eile aufgestellte Eingreiftruppe zum Ross-Schelfeis zu befördern und über dem Werksgelände der Destiny Enterprises abzusetzen.
    Mit seinen tadellos frisierten grauen Haaren und dem steten Lächeln, das um seinen Mund spielte, wirkte er eher wie der Pressesprecher eines großen Unternehmens. Doch er war mit Leib und Seele Pilot und meldete sich immer freiwillig, wenn die Air Force oder irgendwelche Hilfsorganisationen seiner Dienste bedurften. Unterwegs war er meistens in ein Buch vertieft und überließ die Maschine seinem Kopiloten, Lieutenant Robert Branno n, einem langbeinigen Kalifornier, dessen Knie fast bis zum Kinn ragten, wenn er im Cockpit saß. Fast widerwillig blickte er von seinem Buch auf,
Die Einstein-Papiere
von Craig Dirgo, schaute aus dem Seitenfenster und warf einen Blick auf die Anzeige des Global Positioning Systems.
    »Dann wollen wir mal wieder was tun«, sagte er und legte das Buch beiseite. Lächelnd wandte er sich an Major Tom Cleary, der auf einem Klappsitz hinter den beiden Piloten saß. »Wird allmählich Zeit, dass Sie mit den Atemübungen anfangen, Major, damit sich Ihre Männer an den Sauerstoff gewöhnen.«
    Cleary blickte über die Köpfe der Piloten hinweg nach vorn, doch er sah nur eine dichte Wolkendecke. Irgendwo darunter, nicht mehr allzu weit voraus, so nahm er an, breitete sich das Ross-Schelfeis aus. »Wie viel Zeit habe ich noch?«
    Stafford deutete mit dem Kopf auf das Instrumentenbrett.
    »Wir sind in einer Stunde über dem Absetzpunkt. Sind Ihre Männer bereit und brennen auf den Einsatz?«
    »Bereit vielleicht, aber dass sie auf den Einsatz brennen, kann ich nicht unbedingt behaupten. Sie sind zwar schon alle mehr als einmal in über zehntausend Metern Höhe aus einer Düsenmaschine abgesprungen, aber nicht bei sechshundertfünfzig Kilometer pro Stunde. Wir sind’s gewohnt, dass die Maschine langsamer fliegt, bevor die Rampe runtergeht.«
    »Tut mir leid, dass ich euch nicht näher, niedriger und langsamer ranbringen kann«, sagte Stafford. »Aber das Entscheidende bei der ganzen Sache ist, dass Sie und Ihre Männer auf dem Eis landen, ohne dass man eure Schirme in der Luft bemerkt. Mein Befehl lautet unmissverständlich, dass ich mich an die übliche Route halten soll, wenn ich den McMurdo-Sund ansteuere, genau wie bei meinen Versorgungsflügen. Ich geh schon so haarscharf

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