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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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berichtete er von der Begegnung und dem Gespräch mit Christine Mender-Husted, die so liebenswürdig gewesen war, ihm den Schädel zu überlassen, nachdem sie auf Perlmutters Angebot für die Dokumente ihrer Vorfahren eingegangen war.
    »Hat sie gesagt, wo die Besatzung und die Passagiere der
Madras
den Schädel entdeckt haben?«
    Pitt ließ sich mit seiner Antwort Zeit. »Dem Logbuch des Schiffes zufolge war die
Madras
von Bombay nach Liverpool unterwegs, als sie in einen schweren Hurrikan geriet –«
    »Zyklon«, belehrte ihn Sandecker. »Für einen Seemann kommen Hurrikane nur im Atlantik und im östlichen Pazifik vor. Im westlichen Pazifik spricht man von Taifunen und im Indischen Ozean von Zyklonen.«
    »Also gut.« Pitt seufzte. Admiral Sandecker protzte nur allzu gern mit seinem schier unerschöpflichen Wissen um jedes noch so belanglose Detail in Sachen Seefahrt. »Wie ich bereits gesagt habe, geriet die
Madras
in einen heftigen Sturm und schwere See, die sie fast zwei Wochen lang beutelten. Sie kam vom Kurs ab und wurde weit nach Süden getrieben. Als Wind und Wellen sich schließlich wieder beruhigten, stellte man fest, dass die Wasserfässer beschädigt waren und man einen Großteil der Trinkwasservorräte verloren hatte. Der Kapitän zog daraufhin seine Karten zu Rate und beschloss, eine Kette öder, unbewohnter Inseln im südlichen Indischen Ozean anzulaufen.
    Die Crozet-Inseln, die heute unter französischer Verwaltung stehen. Vor einer kleinen Insel namens St. Paul, einem zerklüfteten Eiland, in dessen Mitte ein Vulkan aufragt, ging er vor Anker. Während die Besatzung die Wasserfässer ausbesserte und an einem Bachlauf auffüllte, beschloss einer der Passagiere, ein Oberst der britischen Kolonialtruppen, der sich nach zehnjähriger Dienstzeit in Indien mit seiner Frau und den beiden Töchtern auf der Heimreise befand, einen kleinen Jagdausflug zu unternehmen.
    Das einzige Wild, das es auf der Insel gab, waren See-Elefanten und Pinguine, aber unser unbedarfter Gast meinte, dort müssten sich auch allerhand Paarhufer tummeln. Nachdem er und seine Freunde fast dreihundert Meter bergauf geklettert waren, stießen sie auf einen mit verwitterten und blank geschliffenen Steinen gepflasterten Fußweg.
    Sie folgten ihm bis zu einem aus dem Fels gehauenen Eingang, der wie ein Torbogen aussah. Dahinter entdeckten sie einen Gang, der weiter in den Berg hineinführte.«
    »Ich frage mich, ob man diesen Zugang seither wieder gefunden und erkundet hat«, sagte Gunn.
    »Möglich wär’s«, räumte Pitt ein. »Hiram Yeager hat es für mich überprüft, aber mit Ausnahme einer unbemannten Wetterstation, die die Australier von 1976 bis 1997 dort betrieben und per Satellit überwacht haben, war die Insel völlig unbewohnt. Falls die Wetterfrösche dort am Berg irgendwas gefunden haben sollten, haben sie es nirgendwo erwähnt.
    Sämtliche Aufzeichnungen betreffen ausschließlich meteorologische Messungen.«
    Little beugte sich gespannt über den Tisch. »Was geschah dann?«
    »Der Oberst schickte einen seiner Begleiter zum Schiff, worauf der mit Laternen zurückkehrte. Erst dann wagten sie sich hinein. Sie stellten fest, dass der Gang glatt aus dem Fels herausgehauen war und etwa dreißig Meter schräg abwärts führte, bis er in einer kleinen Kammer endete, in der sich allerlei sonderbare und allem Anschein nach uralte Skulpturen befanden. Außerdem ist von unleserlichen Inschriften die Rede, die in Wände und Decke der Kammer geritzt waren.«
    »Haben Sie die Inschriften festgehalten?«, fragte Pat.
    »Im Logbuch des Kapitäns steht jedenfalls nichts«, antwortete Pitt. »Das enthält nur eine von Hand gezeichnete Karte, auf der die ungefähre Lage des Eingangs zur Kammer vermerkt ist.«
    »Und die Kunstgegenstände?«, hakte Sandecker nach.
    »Die sind noch auf der
Madras
«, erklärte Pitt. »Roxanna Mender, die Frau des Kapitäns von dem Walfangschiff, erwähnt sie in einer kurzen Tagebucheintragung. Sie will ein silbernes Gefäß erkannt haben. Ansonsten handelte es sich um Bronze-und Tonskulpturen von sonderbaren Tieren, die sie, wie sie schreibt, noch nie zuvor gesehen hat. Sie wollten von ihrem Bergerecht Gebrauch machen und alles, was halbwegs von Wert war, von Bord der
Madras
schaffen, aber das Packeis fing an zu schmelzen, sodass sie schleunigst zu dem Walfangschiff zurückkehren mussten. Sie nahmen nur den Obsidianschädel mit.«
    »Noch eine Kammer, aber diesmal voller Artefakte«, sagte Pat und starrte

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