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Akte Mosel

Akte Mosel

Titel: Akte Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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ab.»Welche Farbe wünschst du?« fragt Harry.
    »Wofür?«
    »Für das Auto, das müssen wir ja wohl umspritzen.«
     
    Die beiden Namen finden sich in der Teilnehmerliste des Langsurer Turnierleiters. Auf der Rückfahrt schlägt Harry vor, beim Italiener am Weiher eine Pause einzulegen.
    »Der Italiener steht nicht auf deiner roten Gastronomieliste? Da wird also nicht gekifft, gedealt oder mit Diebesgut gehandelt, Harry?«
    »Man kann im Prinzip nirgends vor Kriminalität sicher sein oder davor, einen seiner Kunden zu treffen, die Polizeikantine einmal ausgenommen, das müßtest du doch wissen.« Harry steuert den Wagen wie immer zu schnell über die Bundesstraße entlang der Mosel.
    »Was soll das heißen? Du warst beim RD, nicht ich«, sagt Walde.
    »Ich weiß, daß dich das wenig schert. Aber ich will ab und zu auch mal abschalten können. Wenn ich schon überlegen muß, woher ich die Typen am Nebentisch kenne, ob ich sie mit Haschisch oder Koks erwischt habe, dann ist mir die Feierabendlaune versaut.«
    »Was heißt hier Feierabendlaune? Unser Dienst ist noch nicht zu Ende!«
    »Du machst doch sowieso nie Feierabend.« Harry überholt mit hoher Geschwindigkeit einen holländischen PKW mit Wohnanhänger und schert knapp vor dem Gegenverkehr wieder ein.
    *
    Die Klingel läßt Doris zusammenzucken. Jo ist an der Sprechanlage. Beladen mit zwei Metallrohren und einem scheppernden Rucksack steigt er die Treppe hoch.
    »Willst du mich vor dem Einsprühen noch weich klopfen oder wie ist die Reihenfolge?« fragt er mit Blick auf Doris’ Hände, die zu einer Umarmung ansetzen und immer noch das Tränengas und den Steakklopfer halten.
    »Ich bin froh, daß du da bist. Komm rein. Der Kaffee ist fertig.« Sie küßt ihn auf die Wange und führt ihn auf den Balkon.
    »Darf ich vorstellen, Herr Ganz, Frau Keller, sie wohnt unten im Haus.«
    »Wo auch sonst?« murmelt Jo und schüttelt ihr die Hand. Er untersucht die Balkontür. »Die braucht man nur ein wenig anzuheben, dann ist sie auf. Da muß ein Riegel vorgeschoben werden.« Jo tippt auf die Rohre.
    »Die sind für mich? Ich dachte, hier wäre irgendwo Sperrmüll in der Nähe.«
    »Da liegst du nicht falsch. Die Vierkantrohre sind wirklich vom Sperrmüll, die haben seit Jahren in unserem Schuppen auf ihre nächste Aufgabe gewartet. Ich habe sie mit einem Roststopper behandelt, du mußt sie nur mal bei Gelegenheit lackieren. Die andere Stange kommt vor die Wohnungstür, dann bist du sicher.«
    »Ich habe schon ein Sicherheitsschloß und eine Kette gekauft, das war ein Tip von Walde.«
    »Was mischt der sich denn in Sachen ein ..?«
    »Danke für den Kaffee, ich muß gehen!« verabschiedet sich Frau Keller.
    Als Doris aus der Diele zurückkommt, hat Jo seinen Rucksack ausgepackt und Werkzeuge, Schrauben und mehrere U-förmig gebogene Eisen auf dem Boden des Balkons ausgebreitet: »Ich nehme das von eben zurück, Walde hat schon recht mit seinem Tip, bei einem Sicherheitsschloß ist die Wohnung auch während deiner Abwesenheit sicher. Du kannst ja nicht die Stange vor die Wohnungstür legen, wenn du ausgehst. Ist aber auch eine Ecke teurer.«
    Als Walde Stunden später vor der Tür steht, hat Jo beide Türsicherungen angebracht. Die angelehnte Wohnungstür läßt sich durch die vorgelegte Kette nur einen Spalt öffnen. Walde stellt seine Werkzeugkiste ab und klopft.
    »Wer ist da?« fragt Jo hinter der Tür.
    »Ich bin’s.«
    »Wer ist da?«
    »Mach’ keinen Quatsch!«
    »Die Stimme kommt mir zwar bekannt vor, aber wie kann ich sicher gehen, daß Sie auch wirklich Herr Bock sind. Wie lautet ihre Dienstnummer?«
    »4711, 23,5 und 5,5 in EURO!«
    »Ihren Dienstausweis bitte!«
    Walde kramt in seinem Portemonnaie und reicht den Ausweis der Gesellschaft für Nützliche Forschungen durch den Schlitz. Die Tür knallt zu und wird einen Augenblick später ganz geöffnet.
    »Der Ausweis ist gefälscht, ich habe ihn gleich entwertet.« Jo drückt Walde die Schnipsel in die Hand. Walde bückt sich und zieht mit grimmigem Blick einen Hammer aus der Handwerkskiste. Jo weicht einen Schritt zurück: »Herr Kollege, es ist eine Dame anwesend. Ich habe Ihnen lediglich Fragmente meines abgelaufenen Wochentickets der Verkehrsbetriebe Trier überreicht.«Vorsichtig streckt er den Vereinsausweis nach vorn.
    Doris kommt in die Diele und wendet sich an Walde: »Ich wollte was vom Chinesen holen.«
    »Danke, ich habe schon zu Abend gegessen.«
    »Dann trinkst du was mit, Jo, kümmerst du dich

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