Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen
Die Herstellung illegaler Waffen. Das könnte bis nach Washington reichen.”
„Zu wem in Washington?”
„Zu jemandem, der die Kontrolle hat. Zu jemandem, der die Bundesmittel für diese Forschung bewilligt.”
„Verstehe. Irgendein hochtrabender Staatsdiener bringt Wissenschaftler um. Mit Hilfe des FBI.”
„Jerry war nicht einfach ein Wissenschaftler. Er hatte ein Gewissen. Er hätte Alarm geschlagen und wäre zur Presse gegangen, um diese Forschung zu stoppen. Die politische Katastrophe hätte die ganze Regierung getroffen.”
„Warten Sie! Sprechen wir vom Weißen Haus?”
„Vielleicht.”
Jack schnaubte verächtlich. „Holland, ich mache zweitklassige Horrorfilme! Ich erlebe sie nicht!”
„Das ist kein Film. Das ist Realität. Reale Kugeln, reale Leichen.”
„Dann ist das um so mehr ein Grund, dass ich nichts damit zu tun haben will.” Jack wandte sich an Cathy. „Tut mir Leid, Zuckerstück. Das ist nicht persönlich gemeint, aber ich verabscheue die Gesellschaft, in der du dich befindest.”
„Jack”, drängte sie. „Du musst uns helfen!”
„Dir werde ich helfen. Ihm – ausgeschlossen. Ich ziehe eine Grenze bei Irren und Verbrechern.”
„Du hast gehört, was er gesagt hat. Sie haben ihm eine Falle gestellt.”
„Du bist ja so leichtgläubig.”
„Nur was dich betrifft.”
„Cathy, ist schon in Ordnung”, sagte Victor. „Ich gehe.”
„Nein, das tust du nicht.” Cathy schnellte hoch und ging zu ihrem Exmann. Sie starrte ihm direkt in die Augen – so vorwurfsvoll, dass er im Sessel zu schrumpfen schien. „Du schuldest es mir, Jack. Du schuldest es mir für all die Jahre, die wir verheiratet waren. All die Jahre, die ich in deine Karriere, deine Firma, deine idiotischen Filme gesteckt habe. Ich habe nichts verlangt. Du hast das Haus. Den Jaguar. Das Bankkonto. Ich habe nie etwas verlangt, weil ich aus dieser Ehe nichts mitnehmen wollte, außer meiner Seele. Aber jetzt verlange ich etwas. Dieser Mann hat mir das Leben gerettet. Wenn ich dir jemals etwas bedeutet habe, wenn du mich auch nur ein wenig geliebt hast, dann tust du mir diesen Gefallen.”
„Einen Kriminellen beherbergen?”
„Nur, bis wir uns ausgedacht haben, was wir als Nächstes tun.”
„Und wie lange wird das dauern? Wochen? Monate?”
„Ich weiß es nicht.”
„Genau die Art von exakter Antwort, die ich liebe.”
„Ich brauche Zeit”, sagte Victor, „um herauszufinden, was Jerry beweisen wollte. Woran Viratek arbeitet …”
„Sie hatten eine seiner Akten”, sagte Jack. „Warum haben Sie nicht das verdammte Ding gelesen?”
„Ich bin kein Virologe. Ich könnte die Daten nicht interpretieren. Es war eine Art von RNA-Folge, möglicherweise eine Viren-Erbmasse. Viele Daten waren verschlüsselt. Ich kenne nur den Namen mit Sicherheit. Projekt Zerberus.”
„Wo sind jetzt alle diese wichtigen Beweise?”
„Die Akte habe ich verloren. Sie war in meinem Wagen in der Nacht, in der ich angeschossen wurde. Die haben sie sich bestimmt wiedergeholt.”
„Und der Film?”
Victor sank in einen Sessel. „Ich habe ihn nicht. Ich hatte gehofft, dass Cathy …” Seufzend fuhr er sich durch die Haare. „Ich habe ihn auch verloren.”
„Na ja”, sagte Jack. „Falls nicht einige Wunder geschehen, würde ich behaupten, dass damit Ihre Chancen auf null gesunken sind. Und ich bin als Optimist bekannt.”
„Ich weiß, wo der Film ist”, sagte Cathy.
Es entstand eine lange Stille. Victor hob den Kopf und starrte sie an. „Was?”
„Ich war zuerst nicht sicher, was dich angeht. Ich wollte es dir nicht sagen …”
Victor schnellte hoch. „Wo ist er?”
„Sarah hat ihn in meinem Wagen gefunden. Ich wusste nicht, dass er dir gehört. Ich dachte, er gehört Hickey.”
„Wer ist Hickey?”
„Ein Fotograf. Ein Freund von mir. Er musste dringend zum Flughafen. In letzter Minute hat er mir ein paar Filme übergeben. Ich sollte sie verwahren, bis er aus Nairobi zurückkommt. Aber seine Filme wurden aus dem Wagen gestohlen.”
„Und mein Film?” fragte Victor.
„Er war in der Tasche meines Bademantels in der Nacht, in der Sarah … in der Nacht, in der sie …” Sie stockte und schluckte. „Als ich hierher zurückkam, habe ich ihn an Hickeys Studio geschickt.”
„Wo ist das?”
„Auf der Union Street. Ich habe den Film heute Nachmittag aufgegeben.”
„Dann sollte er morgen da sein.” Er begann, auf und ab zu gehen. „Wir brauchen nur darauf zu warten, dass die Post
Weitere Kostenlose Bücher